Festival für digitale Kunst stellt intime Fragen

 

erstellt am
11. 07. 14
10.00 MEZ

Einen Monat lang widmet sich das bereits 9. "paraflows Festival" der durchaus emotionalen Beziehung von Mensch und Technologie.
Wien (rk) - "Intimacy" also Vertrautheit, Intimität zwischen Menschen und digitalen Geräten sowie Technologie ist das Motto des 9. "paraflows" - Festival für digitale Kunst und Kulturen im MuseumsQuartier (7., Museumsplatz 1, Raum D, quartier 21). Von 12. September bis 12. Oktober steht der Umgang mit Daten im Mittelpunkt und was Menschen damit machen. "Seit unseren Anfängen sind wir gewachsen und gereift. Unser Festival wird von der Stadt Wien gefördert und wir haben den Bank Austria Kunstpreis erhalten", sagte Festivalleiter Günther Friesinger beim heutigen Pressegespräch. Heuer setze sich paraflows zum dritten Mal mit politischen, relevanten Themen auseinander. "Edward Snowden hat uns die Augen geöffnet, wie Institutionen mit unseren Daten umgehen. Und auch der 11. September erinnert an ein Ereignis, das die Welt verändert hat", so Friesinger.

Eröffnung im Künstlerhaus
Am 11. September 2014 um 19 Uhr wird die Ausstellung zum Festival im Künstlerhaus (1., Karlsplatz 5) eröffnet. "Gezeigt werden insgesamt 15 künstlerische Positionen zum Festival-Thema. Zum Beispiel bringt die israelische Künstlerin Maajan Scheleff den Roboter Frankie ein. Diese interaktive Installation zeigt, was passiert, wenn ein Roboter Menschen interviewt, um herauszufinden, was sie zu Menschen macht", so Ausstellungsleiterin Judith Fegerl. Mit der Tatsache, dass Menschen altern hat sich der in Wien lebende Künstler Peter Wehinger auseinandergesetzt. Er hat Selfies von nackten älteren Männern aus sozialen Foren in respektvolle Zeichnungen mit Augenzwinkern umgesetzt. Und die amerikanische Künstlerin Maria Petschnig macht über ihre Videos ihr Publikum zum Voyeur intimer Alltagsgesten. Die Ausstellung läuft von 12. September bis 12. Oktober. Der Kooperationspartner Künstlerhaus ist von 18. bis 21. September auch Schauplatz der Konzertreihe, die heuer wieder neue Kompositionen elektronischer Musik enthält.

Verbindung - Verwertung - Verhältnis
Das "paraflows .9-Symposion" findet bei freiem Eintritt von 12. bis 14. September im Museumsquartier statt. Entsprechend des Mottos geht es ans Eingemachte: Tag 1 befasst sich mit "Plug-In", den Techniken der Verbindung. "Die Digitalisation machte den Menschen zur wandelnden Schnittstelle aus der nicht Blut, sondern Daten rinnen", veranschaulichte Symposionsleiterin Jana Herwig die Intention. Die Kultur der Gadgets habe unsere Fähigkeiten auf Gerätetechniken umgestellt, darüber werde ebenso diskutiert wie am zweiten Tag bei "Exploit" über private Alltäglichkeiten, die über social media-Kanäle keineswegs im intimen Bereich bleiben. Der dritte und letzte Symposionstag lenkt mit "Care" die Aufmerksamkeit darauf, wie sich UserInnen um Geräte kümmern und wieso sie das tun.

paraflows - Das Festival für digitale Kunst und Kultur wird unter anderem von der Stadt Wien, MA 7 - Kultur gefördert. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny hielt dazu fest: "Digitale Künste sind eine vergleichsweise junge Kunstform, die sich entlang der neuen Technologien entwickelt hat: Die Stadt hat darauf reagiert, dass mit paraflows jährlich ein international besetztes Festival die aktuellen Arbeiten und Themen in diesem Feld präsentiert. Damit führt Wien die Unterstützung fort, die die Stadt bereits in den Anfängen der Netzkultur gegeben hat."

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.paraflows.at

 

 

 

 

 

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