Plattform Industrie 4.0 macht Oberösterreich
 fit für (R)Evolution der Produktion

 

erstellt am
21. 07. 14
10.00 MEZ

Linz (lk) - Mit einer groß angelegten Befragung von Produktionsunternehmen in OÖ und einer Analyse der Stärkefelder Oberösterreichs in Wirtschaft und Wissenschaft hat die Plattform Industrie 4.0 die Grundlage für die nächsten Schritte in der (R)Evolution der Produktion geschaffen. "Die Umfrage unter 645 produzierenden Unternehmen zeigt, dass Industrie 4.0 für 95 Prozent aller Befragten relevant ist und es daher auch für den Produktionsstandort Oberösterreich entscheidend ist, hier koordiniert und strukturiert vorzugehen", fasst Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl die Intention der Plattform Industrie 4.0 zusammen.

Bei der konstituierenden Sitzung am 18.07. in Linz standen daher auch die nächsten Schwerpunkte auf der Agenda:

1) Errichtung einer Modellfabrik Industrie 4.0.
Die Johannes-Kepler-Uni, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschung, Ausbildungsstätten wie HTL und natürlich ein starker produzierender Sektor mit innovativen Unternehmen - Oberösterreich bringt alle Voraussetzungen mit, um bei den mit Industrie 4.0 verbundenen Technologien erfolgreich zu sein. Mit einer Modellfabrik sollen all diese unterschiedlichen Kompetenzen der Akteure in Oberösterreich vernetzt und sichtbar gemacht werden. Interessierte Unternehmen können herausfinden, wie sie Industrie 4.0 in den eigenen Fabriken umsetzen können. Forschungseinrichtungen soll mit der Modellfabrik eine Testumgebung zum Experimentieren geboten werden und nicht zuletzt soll die Modellanlage auch als Aus- und Weiterbildungsplattform dienen.

2) Innovationsassistenten als Umsetzungsunterstützung
Schon seit vielen Jahren läuft in Oberösterreich das erfolgreiche Förderprogramm "Innovationsassistenten/innen und Innovationsberatern/innen für KMU". Dabei werden Jungakademiker/innen zur Umsetzung von Innovationsprojekten in KMU aufgenommen, was das Innovationsmanagement systematisieren und professionalisieren soll. Zusätzlich gibt es eine externe Beratung durch die CATT Innovation Management. Das Land OÖ fördert sowohl die Personalkosten als auch die Beratung. Diese Fördermöglichkeit soll auch für den Bereich Industrie 4.0 forciert werden, um die Erst-Umsetzung von Industrie 4.0-Maßnahmen in den Unternehmen zu unterstützen.

3) Informationsoffensive
Deutlich gezeigt hat sich in der Umfrage auch, dass mehr Information über Industrie 4.0 notwendig ist: Haben sich die Unternehmen noch nicht detailliert damit auseinandergesetzt, sehen 61 Prozent eine Umstellung der Produktionsprozesse auf Industrie 4.0 als sinnvoll an. Aufgeklärt über die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, steigt dieser Anteil auf über 90 Prozent. Schwerpunkte der Informationsoffensive sind das Aufzeigen von Umsetzungsbeispielen, Studienreisen und das Nutzen von Vernetzungsveranstaltungen (zB Salon der Chefingenieure der IV oder Strategie-Technologiegruppe der Sparte Industrie).

4) Industrie 4.0 ergänzt erste Ausschreibung im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm zum Thema "Produktionsstandort 2050"
Der Weg Oberösterreichs an die Spitze der europäischen Produktionsstandorte führt über die Exzellenz der heimischen Unternehmen bei den industriellen Produktionsprozessen. Das ist auch im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm "Innovatives OÖ 2020" so festgelegt, weshalb im September 2014 die erste Ausschreibung von kooperativen Forschungsprojekten zum Thema "Produktionsstandort 2050" durchgeführt wird. Drei Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Zusätzlich stellt das Wirtschaftsressort eine Million Euro für den Schwerpunkt Industrie 4.0 zur Verfügung.

5) Oberösterreichische Plattform hat Beispielcharakter
Eines der wichtigsten Anliegen der Plattform Industrie 4.0 ist die Vernetzung nicht nur innerhalb Oberösterreichs, sondern auch mit anderen Bundesländern und dem Bund. Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner hat daher auch die Schirmherrschaft für die oö. Plattform übernommen und will das Thema Industrie 4.0 in seiner Standortstrategie für Leitbetriebe verankern. Ziel der Plattform ist es auch, Fördermittel des Bundes (Wirtschaftsministerium, BMVIT) für die Umsetzung von Industrie 4.0-Maßnahmen in den Unternehmen zu lukrieren.

 

 

 

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