Pompeji retten mit EU-Regionalfonds

 

erstellt am
18. 07. 14
10.00 MEZ

Kommissar Hahn unterzeichnet Aktionsplan mit Italien zur Erhaltung eines „Juwels des europäischen Kulturerbes“
Brüssel (ec) - Am 17.07. reiste der EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn zur weltberühmten Ausgrabungsstätte von Pompeji, um einen Aktionsplan mit den italienischen Behörden zu unterzeichnen, durch den die Arbeiten am EU-Großprojekt zur Bewahrung dieser Stätte beschleunigt werden sollen. Der Aktionsplan enthält konkrete Maßnahmen und Zielvorgaben für das Projekt, das mit 78 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird.

Im Vorfeld seines Besuchs sagte Hahn: „Die Bedeutung von Pompeji und des von der EU unterstützten Großprojekts zur Bewahrung dieser Stätte kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wir müssen dringend unsere Bemühungen intensivieren und die Arbeiten beschleunigen. Die Ausgrabungsstätte von Pompeji ist von zentraler Bedeutung für Kampanien und die dortige Wirtschaft, für Italien und die Welt. Pompeji zählt ganz einfach zu den Kronjuwelen des europäischen Kulturerbes. Deshalb bin ich entschlossen, alles in meiner Macht Stehende zu tun, damit das von der EU geförderte Großprojekt hier Erfolg hat. Der Aktionsplan, den wir heute mit den italienischen Behörden unterzeichnen, setzt klare Ziele und Fristen für die nächste Phase und umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die die Einhaltung der Fristen gewährleisten sollen. Der Aktionsplan soll Ansporn und Motivation sein. Ich rufe alle Beteiligten auf, die Herausforderung anzunehmen und sich ihrer Verantwortung zu stellen.“

Das Großprojekt Pompeji wurde im März 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt.

Bislang wurden drei Projekte vor Ort abgeschlossen, darunter die Casa del Criptoportico und die Casa delle Pareti Rosse.

Zwölf Projekte laufen zurzeit (darunter Casa di Sirico, Casa del Marinaio, Casa dei Dioscuri und Casa di Octavianus Quartio).

Neun Projekte werden demnächst begonnen, darunter die Restaurierung der Casa della Fontana Piccola und der Casa della Venere in Conchiglia.

Die Kommission und die italienischen Behörden werden den Aktionsplan von jetzt bis zum Ende des Projekts vier Mal bewerten (im Dezember 2014 und im April, August und Dezember 2015). Dabei werden die Ziele überprüft und die Fortschritte anhand der gesetzten Ziele beobachtet.

Am 17. Juli wird der Aktionsplan vorgestellt und offiziell unterzeichnet. Anschließend ist gegen 12:30 Uhr eine Pressekonferenz im Auditorium von Pompeji geplant. Dabei werden Kommissar Hahn, der Staatssekretär im Amt des italienischen Ministerpräsidenten Graziano Delrio, der italienische Minister für Kultur Dario Franceschini und der Präsident der Region Kampanien Stefano Caldoro zugegen sein.

Hintergrund
Insgesamt wurden etwa 105 Mio. EUR (EU-Mittel und nationale Beiträge) für das Großprojekt Pompeji bereitgestellt. Der Beitrag der EU, der im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für die Konservierung, Pflege und Sanierung der Ausgrabungsstätte von Pompeji bereitgestellt wurde, beläuft sich auf 78 Mio. EUR und ist Teil des Programms „Kulturelle, landschaftliche und touristische Attraktionen“ im Finanzierungszeitraum 2007-2013.

Bei dem Projekt kommen die leistungsfähigsten und fortschrittlichsten Technologien zur Konservierung der Ruinen des weltbekannten UNESCO-Kulturerbes zum Einsatz, das in den letzten Jahren schwer beschädigt wurde.

Ziele des Projekts
Bestandssicherung in der Ausgrabungsstätte, zunächst an den Stellen, die auf der archäologischen Risikokarte als besonders gefährdet ausgewiesen sind;

Bau einer Wasserkanalisation und eines Entwässerungssystems auf dem nicht freigelegten staatlichen Gelände, das über die antiken Gebäude herabhängt;

Maßnahmen zur Bestandssicherung, Restaurierung und Bewahrung, bessere Ausbildung der Mitarbeiter der Sonderverwaltung für die archäologischen Stätten von Neapel und Pompeji, die auf dem Gelände tätig sind.

Besonders in Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe wurden wichtige Maßnahmen getroffen, um das Projekt gegen die Einflüsse des organisierten Verbrechens zu schützen. In enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission haben die italienischen Behörden einen Sonderpräfekten aus dem italienischen Innenministerium eingesetzt, der die Sicherheits- und Rechtsaspekte des Projekts von A bis Z begleitet.

 

 

 

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