Neuerungen bei Ärzte-Ausbildung in Niederösterreich

 

erstellt am
15. 07. 14
10.00 MEZ

Wilfing: Wir garantieren optimale Versorgung auf höchstem Niveau
St. Pölten (nk) - Kürzlich wurden drei NÖ Krankenhausstandorte zu Universitätskliniken ernannt. Ab August soll darüber hinaus das neue "Klinisch-Praktische-Jahr" im Rahmen des Medizinstudiums absolviert werden. Bei einer Pressekonferenz wurde am 14.07.in den Räumlichkeiten der NÖ Landeskliniken-Holding in St. Pölten über die Neuerungen bei der Ärzte-Ausbildung in Niederösterreich informiert.

"Wir von der NÖ Landeskliniken-Holding merken, dass die Turnusplätze in jenen Krankenhäusern, die von den Zentralräumen weiter entfernt liegen, nur sehr schwer besetzt werden können", erinnerte Landesrat Mag. Karl Wilfing. Der Hauptgrund liege darin, dass wir immer weniger Ärzte in Österreich ausbilden. "Im Jahr 2006 hat es allein in Wien noch im Schnitt 2.000 inskribierte Medizin-Studenten gegeben, heute gibt es jährlich in Österreich nur rund 1.500 Studienplätze, wobei ein Drittel vom EU-Ausland in Anspruch genommen wird. Aktuell schließen jährlich rund 740 Studentinnen und Studenten ihr Medizin-Studium ab", so der Landesrat.

"Wir müssen alles daransetzen, ausreichend junge Menschen für den Beruf des Arztes zu begeistern", meinte Wilfing. Die NÖ Landeskliniken-Holding mit ihren 27 Standorten und jährlich rund 170.000 Operationen habe als größter Klinikbetreiber Österreichs eine Verantwortung, dass auch künftig "die besten Ärztinnen und Ärzte für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zum Einsatz kommen." Deshalb organisiere das Land Niederösterreich auch Vorbereitungskurse für Maturantinnen und Maturanten, die am Medizin-Eignungstest der Uni Wien teilnehmen wollen. "Wir sind bereit, die Kurskosten mit fünfzig Prozent zu unterstützen. Gleichzeitig setzen wir viele Akzente, um mehr Turnusärzte nach Niederösterreich zu bekommen. Aktuell sind 530 Turnusärzte an den 27 Klinikstandorten im Einsatz. Die Ausbildungsqualität wurde in den vergangenen Jahren gesteigert, beispielsweise durch die Evaluierung der Tätigkeit. Wir bieten auch Rotationen für die Turnusärzte innerhalb der NÖ Landeskliniken an, um die Breite der Ausbildung zu steigern. Wir bieten Literatur an, freie Bildungstage und ein spezielles Ausbildungszentrum", führte Wilfing weiter aus. Ganz wichtig sei auch das Ärztearbeitszeitgesetz zu ändern, weil die "Turnusärzte nicht nur am Vormittag, sondern auch am Nachmittag eine Ausbildung erhalten sollen."

Beim neuen "Klinisch-Praktischen-Jahr" gehe es hingegen darum, den Studierenden professionelles ärztliches Handeln anzueignen, stellte der Landesrat fest. "Dazu wurde ein Vertrag zwischen der NÖ Landeskliniken-Holding und der Medizin-Universität-Wien abgeschlossen", betonte Wilfing. Für das "Klinisch-Praktische-Jahr" stehen 235 Plätze zur Verfügung, die Ausbildung umfasse 48 Wochen. "Durch die Lehre in unseren drei neuen Universitätskliniken St. Pölten, Krems und Tulln erhalten die Studierenden die beste Ausbildung. Dadurch gewährleisten wir ein praxisbezogenes Medizinstudium auf höchstem Niveau und bieten ein hervorragendes Arbeitsumfeld", ergänzte der Landesrat.

Dr. Rudolf Mallinger, Rektor der Karl Landsteiner Privatuniversität, sagte: "Das Land fördert mit seiner Strategie den Standort Niederösterreich und wird damit attraktiver für Turnusärzte. Wir sind daher sehr glücklich, dass die drei Universitätskliniken Krems, St. Pölten und Tulln nun Lehr- und Forschungsstandorte der Karl Landsteiner Privatuniversität sind." Dr. Markus Klamminger von der NÖ Landeskliniken-Holding meinte: "Ein wichtiger Faktor, dass Ärzte bzw. Studenten nach Niederösterreich kommen, ist eine gute Ausbildung. Eine gute Ausbildung benötigt aber Zeit und Ressourcen in den Spitälern."

 

 

 

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