Die Bruecke zwischen 1914 und 2014

 

erstellt am
04. 08. 14
10.00 MEZ

Schwerpunkt Erster Weltkrieg – Höhepunkte im Kultursommer
Klagenfurt (lpd) - Aufgeworfen werden in der neuen Bruecke Fragen, wie Erinnerungsarbeit für das kollektive Gedächtnis zum Thema Krieg zu leisten sein könnte. Ebenso stellt sich die Frage, ob die aktuelle Flut an Auseinandersetzungen dazu die Menschen nicht überschwemmt und die Geschichtswissenschaften darin unter gehen. Hierzu nehmen international namhafte Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen Stellung. Selbst die Buchtipps der Doppelnummer 155/156 nehmen Bezug auf das Schwerpunktthema.

Das Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Alpen-Adria Universität Klagenfurt folgt dem 100-jährigen Erbe von Bertha von Suttner, um Grenzen zu überschreiten. Jubel und Elend betrafen dabei sowohl den „Großen Krieg“ als auch die kleinen Regionen, deren individuelle Schicksale oft im Verborgenen blieben. Ausstellungen auf der Schallaburg oder in Kötschach-Mauthen erinnern an die Anfänge und späteren Wirren des Ersten Weltkrieges. Ein grenzüberschreitendes Alpen-Adria-Sommerkolleg in Bovec bringt den Krieg in die Gegenwart. Das Land Kärnten bemüht sich mittels des Volksgruppenbüros zum Gedenkjahr 1914 mit verschiedenen Veranstaltungen Perspektiven für Forschung und Gesellschaft aufzuzeigen.

Aktueller denn je sind auch die „Bruecke-Kari.Cartoons“, die den Krieg zwar über die ganze Welt verteilen, aber nicht ohne Augenzwinkern zu ganz unterschiedlichen Auswüchsen führen. Und ob die Vergangenheit den Blick in die Zukunft versperrt oder nützlich sein kann, zeigt das einzigartige europäische Kunstprojekt „SHARE – Too Much History, MORE Future“, das im MMKK ab 18. September präsentiert wird. Vom Krisenherd Istanbul berichten die stillen Proteste in den fotografischen Portraitdarstellungen aus dem Gezi Park von Hans Hochstöger und Arnold Pöschl.

„Schreiendes Schweigen“ als Mittel der Aufarbeitung der Schrecken des Krieges tritt aus den Bildern von Zoran Music hervor. Grausamkeiten offenbarten sich aber nicht nur in den beiden Weltkriegen, auch in der Antike wurden mit der Ausweitung der Schauplätze und dem Einsatz neuer Kampfmittel Greueltaten verübt. Die cineastische Rolle der Kriegsauseinandersetzungen wird im „Filmtagebuch“ aufgeworfen.
Die Bedeutung der Kunst als Mittler wird im Zusammenspiel vom Werner Berg Museum und der Koroška galerija Slovenj Gradec sichtbar. Dazwischen liegt moderne Kunst mit ihrem Ursprung in Peking: „Rot versus Grün“. Auch der europäische Kontinent blickt einer kreativen Zukunft entgegen, wie im EU-Programm Creative Europe 2014-2020 deutlich wird. Ein „Zwischenspiel“ der „transformale“ findet am Ossiacher See statt, wo einander Musik und Literatur begegnen und auf „Land in Sicht 2015“ aufmerksam machen.

In der August/September-Bruecke werden aber nicht nur Grenzen überschritten und Zwischenräume gefüllt, auch die letzten kulturellen Sommerhöhen erklimmt. Etwa mit dem Kärntner-Sparkasse-Kulturprogramm, durch verschiedene Festivals und Ausstellungen, zu Gott und der Welt bei einer Sonderschau in St. Paul/Lavanttal und zum Gedenken an den Krieg und Prinz Eugenius, ein gesammelter Schlachtruf, der Herrscher und Nation hochleben lässt.

Weitere kulturelle Höhepunkte findet man in der aktuellen Bruecke zuhauf: So werden gleich drei Bachmannpreisträgerinnen präsentiert: Maja Haderlap, Olga Martynova und Sibylle Lewitscharoff – die „ausgezeichneten“ Autorinnen kommen zu den St. Veiter Literaturtagen im Herbst. Ein literarischer Schlagabtausch wie ein Ping-Pong Spiel („Pong“ definiert den Bachmannpreissiegertext von Büchnerpreisträgerin Lewitscharoff in der „Vor.Lese/Prvo.Branje“).

Zu empfehlen sind für die letzten Sommertage weiters die leise und laute Musikszene um die Kärntner Seen, in Ausstellungen abgebildete Rock-und Pop-Ikonen sowie klassisch populäre Festival-Reisen durch Oberitalien und Slowenien. Ein „finale furioso“, das durch eine Museumstour vom Museum am Bach in Ruden bis zum Landesmuseum in Tirol, mit Abstechern zu den Galerien Šikoronja in Rosegg und Walker im Schloss Ebenau führt. Abgerundet wird die „Kul-tour“ mit Infos über Kinofestivals in Villach, Klagenfurt, Millstatt und Gmünd – Kulturhöhepunkte an die man sich noch lange erinnern wird und die den Weg frei machen zu einem ebenso furiosen „KulturHerbst 2014“!

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bruecke.ktn.gv.at

 

 

 

 

 

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