Die "Festivalcity"

 

erstellt am
06. 08. 14
10.00 MEZ

Ars Electronica Festival 2014 – 4. bis 8. September in Linz
Linz (stadt) - Seit Jahren ist es ein Markenzeichen von Ars Electronica, dass ein guter Teil des Festivals im öffentlichen Raum stattfindet. Ganz dieser Tradition folgend, geht man heuer - von 4. bis 8. September - so konsequent nach draußen wie nie zuvor. Ausschlaggebend dafür ist nicht zuletzt die diesjährige thematische Fokussierung rund um Innovation und Neuerung ("C ... what it takes to change"), die sich nicht nur in Ausstellungen und Konferenzen, sondern auch im Festivalsetting selbst niederschlagen wird: 2014 präsentiert sich die Ars Electronica als ein Festival, das nach neuen Wegen sucht und Mitwirkende wie Publikum in Bewegung versetzt - geistig wie körperlich.
Zentraler Schauplatz ist die Linzer Innenstadt, konkret das Offene Kulturquartier OÖ sowie das Areal zwischen Herrenstraße, Spittelwiese, Landstraße und Promenade. In dieser "Festivalcity" werden Shops, Innenhöfe, Gärten, Tiefgaragen, Straßen und Plätze, Turnsäle und Klassenzimmer, eine Schalterhalle sowie eine Kathedrale samt dem dazugehörigen Pfarramt und sogar der Bischofshof bespielt. Möglich ist diese intensive Durchdringung des Stadtraumes mit künstlerischen Arbeiten und Präsentationen nur durch eine ganze Reihe von lokalen Partnern, allen voran der Sparkasse Promenade, der Arkade Taubenmarkt und den hier angesiedelten Shops, dem Akademischen Gymnasium und der Diözese Linz, die sich bereit erklärt haben, gemeinsam mit Ars Electronica etwas Neues auszuprobieren.

Mariendom, Domplatz, Bischofssitz - das "Domviertel"
Ein Hotspot des diesjährigen Festivals sind der Mariendom und seine unmittelbare Umgebung. Der Dom selbst wird erstmals zur "Ausstellungshalle", in der gleich mehrere Installationen gezeigt werden. Der Vorplatz und die Fassade des Doms dagegen werden vor allem am ersten Festivalabend (Do 4.9.2014, 20:30) zur Bühne für den großen Opening-Event. Die BesucherInnen erwartet ein beeindruckendes Spiel mit bzw. auf der Fassade des neugotischen Mariendoms. Die beiden Prager Künstler Dan Gregor und Tomas Dvorak werden den Dom in ein riesiges audiovisuelles Instrument verwandeln, mit dem die FestivalbesucherInnen ganz einfach spielen können. Via Laserpointer werden hunderte verschiedene audiovisuelle Effekte ausgelöst und so die Fassade des Bauwerkes zum Leuchten und Klingen gebracht. Gleich nebenan, im historischen Bischofshof an der Herrengasse, ist die Architektur ebenfalls Dreh- und Angelpunkt einer - wenn auch völlig anders gearteten - akustischen Inszenierung. Mit Sonotopia wandeln Anatol Bogendorfer und Peter Androsch hier die Stadt zum "Hörraum" und machen das Zusammenspiel urbaner Architektur und alltäglichen (Stadt-) Lebens hörbar. Sie nutzen die Räume und Flächen der vorhandenen Architektur, um den Schall zu formen und zu reflektieren.

Hotel zum Schwarzen Bären, Akademisches Gymnasium (Neubau), Schalterhalle der Sparkasse und Arkadenhof - der "Festivalhub"
Der zwischen Sparkasse, Arkade, dem Neubau des Akademischen Gymnasium und dem Hotel Zum Schwarzen Bären gelegene Arkadenhof ist das soziale Zentrum des diesjährigen Festivals. Auf dem und rund um den Arkadenhof tagt von Donnerstag bis Sonntag der Future Innovators Summit, ein neues Format, in dem das traditionelle Themensymposium, Teile der KünstlerInnengespräche des Prix Ars Electronica sowie die Futurelab-Konferenz Pixelspaces ineinander greifen bzw. aneinander andocken. Ergebnis ist ein Mix aus Lectures, Diskussionen, Workshops und Performances, der von ExpertInnen aus den Bereichen Kunst und Design, Engineering, Startups und Social Activism gemeinsam gestaltet wird. Wichtiger noch als die dabei vorgestellten Projekte - die teils im Turnsaal und in diversen Klassenräumen des Akademischen Gymnasiums präsentiert werden - sind dabei die ProtagonistInnen selbst. Denn die diesjährige Festivalfrage nach den Rahmenbedingungen für Innovation und Kreativität ist untrennbar verbunden mit den Menschen, die eben diese vorantreiben. Der Summit zeigt und vermittelt, wer diese Menschen sind, wie und mit wem sie zusammenarbeiten und nicht zuletzt auch, welche Ergebnisse sie erzielen. Mitwirken werden renommierte ExpertInnen wie Robert Madelin (Director General for Communications Networks, Content and Technology der Europäischen Union), Brad Paxton (ehemals General Manager und Vizepräsident der Bereiche Electronic Photography und Printer Products sowie Director der Electronic Imaging Research Laboratories von Kodak), Hiroshi Ishii (Professor am Massachusetts Institute of Technology), Joachim Sauter (Mitbegründer und Künstlerischer Leiter von ART+COM sowie Professor an der Universität der Künste, Berlin), Golan Levin (Medienkünstler und Associate Professor an der CMU School of Art) oder Oliviero Toscani (Fotograf). Ebenfalls mit dabei sein wird Markus Schmeiduch, Interaction Designer und aktueller Preisträger in der Prix-Kategorie NEXT IDEA. Einen wesentlichen Beitrag zum Future Innovators Summit liefert natürlich auch das Ars Electronica Futurelab, dessen Mitglieder anhand von Best-Practice-Bespielen die Arbeitsweise des Labors vorstellen. Bespiele für die Weiterentwicklung bzw. Adaptierung von prototypischen (Medienkunst-) Installationen hin zu marktreifen Produkten präsentiert hingegen die Ars Electronica Solutions.

Akademisches Gymnasium (Innenhof und Altbau) - die Schule
Das Akademische Gymnasium - konkret dessen Innenhof - steht ganz im Zeichen von u19 - CREATE YOUR WORLD. Fünf Tage lang laden hier mehr als 40 Open Labs, Workshops, Präsentationen, Kunstprojekte und Ausstellungen des Kinder- und Jugendfestivals von Ars Electronica dazu sein, sich auf ebenso spielerische wie aufschlussreiche Weise mit der Welt von morgen auseinanderzusetzen. Quasi rund herum, auf den Gängen und in den Klassen des Gymnasiums sind zahlreiche weitere Kunstprojekte und Installationen zu erleben, darunter die große Ausstellung "Buddha on the Beach", die sich Taiwans schwieriger Identitätsfindung im Schatten des mächtigen China widmet, oder eine Schau des Ars Electronica Futurelab. Darüber hinaus ist das Akademische Gymnasium Ausgangspunkt für akustische Entdeckungsrundgänge der in Linz und Berlin arbeitenden Klangkünstlerin katrinem. Unter dem Motto "SchuhzuGehör" untersucht sie gemeinsam mit FestivalbesucherInnen, wie sich der individuelle Gang eines Menschen in Bezug zur jeweiligen Architektur anhört.

Arkade - die Shoppingmall
Die Arkade beherbergt die "Change Gallery", die mehr als 50 Videoarbeiten zum Thema Wandel und Innovation präsentiert. Die Screens, auf denen diese Videos laufen, sind einmal mehr und einmal weniger subtil in den Auslagen der Shops platziert und warten darauf, entdeckt zu werden - von FestivalbesucherInnen, die gezielt nach ihnen suchen, genauso wie von KundInnen, die zufällig über sie stolpern.

OK und Ursulinenhof - das Offene Kulturquartier OÖ
Im OK ist traditionell die CyberArts-Exhibition zu sehen. Präsentiert werden 17 der besten Arbeiten, die beim Prix Ars Electronica 2014 eingereicht wurden. Ergänzend dazu stehen am Samstag, 6. September, die KünstlerInnengespräche auf dem Programm: JurorInnen und GewinnerInnen präsentieren hier jene Projekte, die im Rahmen des diesjährigen Prix Ars Electronica mit einer Goldenen Nica ausgezeichnet wurden und diskutieren darüber hinaus über aktuelle Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen der Medienkunst. Erstmals wird dabei auch einem Pionier der Medienkunst die Referenz erwiesen: Roy Ascott erhielt die erste Goldene Nica in der 2014 initiierten Kategorie "Visionary Pioneers of Media Art" des Prix Ars Electronica. Eine eigene Ausstellung widmet das OK heuer dem Soundpionier Bill Fontana, der gerade erst im vergangenen Jahr eine gemeinsam von Ars Electronica und CERN ausgeschriebene Residency gewann.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.aec.at

 

 

 

 

 

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