Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr enttäuschend

 

erstellt am
14. 08. 14
10.00 MEZ

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft im II. Quartal 2014 gegenüber der Vorperiode real um 0,2%. Zu Jahresbeginn betrug der Anstieg laut revidierten Daten nur 0,1%. Im Vorjahresvergleich nahm die gesamtwirtschaftliche Produktion um 0,6% zu. Die Investitionszurückhaltung der heimischen Unternehmen hielt in der ersten Jahreshälfte 2014 an. Der private Konsum entwickelt sich weiterhin träge. Der Außenhandel lieferte im II. Quartal einen schwach positiven Wachstumsbeitrag. Die österreichische Wirtschaftsleistung stieg im II. Quartal saison- und arbeitstägig bereinigt gegenüber der Vorperiode um 0,2% (nach +0,1% im I. Quartal). Das unbereinigte BIP lag um 0,6% über dem Niveau des Vorjahres.

Nachdem die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2013 dank der leichten Steigerung der Auslandsnachfrage nach heimischen Waren und Dienstleistungen etwas angezogen hatte (III. Quartal +0,3%, IV. Quartal +0,4% gegenüber der Vorperiode), verflachte die Aufwärtsentwicklung im 1. Halbjahr 2014 wieder.

Die heimische Nachfrage entwickelte sich abermals sehr schwach. Die Investitionen der Unternehmen waren im I. wie II. Quartal 2014 rückläufig: Die Bauinvestitionen gingen im II. Quartal real um 0,4% zurück. Die Ausrüstungsinvestitionen schrumpften um 0,2%, nachdem sie im I. Quartal um 1,3% zugenommen hatten. Dieser Anstieg im I. Quartal war jedoch maßgeblich von der kräftigen Ausweitung der Fahrzeuginvestitionen geprägt, die sich durch Vorziehkäufe vor der Anhebung der Normverbrauchsabgabe mit 1. März 2014 ergaben. Der Konsum der privaten Haushalte stieg im II. Quartal wie auch in den Quartalen zuvor gegenüber der Vorperiode real um nur 0,1%.

Neben der schwachen Binnennachfrage lieferte auch der Außenhandel keine wesentlichen Impulse: Sowohl die Exporte als auch die Importe nahmen gegenüber der Vorperiode real um nur 0,5% zu; im I. Quartal hatte das Importwachstum jenes des Exports überwogen. Die heimische Warenproduktion kühlte sich im 1. Halbjahr deutlich ab. Sowohl im I. als auch II. Quartal stagnierte die reale Produktionsleistung gegenüber der Vorperiode. Die Bauproduktion ging wie schon im I. Quartal leicht zurück, wobei der Nichtwohnbau das Ergebnis belastete.

 

 

 

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