AMS-Gründerprogramm schuf im Vorjahr
 über 5.000 neue Unternehmen

 

erstellt am
25. 08. 14
10.00 MEZ

Überlebensquote mit 64 Prozent nach fünf Jahren ist überdurchschnittlich - Rund 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze in den letzten acht Jahren
Wien (ams) - Mit dem Unternehmensgründungsprogramm unterstützt das Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslose Personen bei der Neugründung existenzfähiger Betriebe und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Das Programm, das seit 1998 flächendeckend in ganz Österreich angeboten wird, ist sehr erfolgreich. Im Vorjahr wurden rund 5.100 neue Unternehmen gegründet, seit Einführung des Gründerprogramms wurden rund 65.000 neue Unternehmen geschaffen. "Bereits 14 Prozent aller Neugründungen pro Jahr werden in Österreich von ehemals arbeitslosen Personen gegründet. Das Unternehmensgründungsprogramm des AMS hat sich somit als wesentlicher Faktor in der österreichischen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik etabliert", betonte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) am 22,08, vor Journalisten.

Hohe Überlebensquote: 75 Prozent nach drei Jahren, 64 nach fünf Jahren noch am Markt
Ausschlaggebend für den Erfolg des Programms sind nicht nur die Teilnehmerzahlen, sondern vor allem die Nachhaltigkeit der Unternehmensgründung. Das Institut L&R Sozialforschung hat im Auftrag des Arbeitsmarktservice den arbeitsmarktpolitischen Erfolg des Gründerprogramms evaluiert. Das Ergebnis: Die Überlebensquote von Unternehmen, die von ehemals arbeitslosen Personen gegründet wurden, ist sehr hoch. 75 Prozent der Unternehmen waren drei Jahre nach der Gründung noch aktiv am Markt, nach fünf Jahren lag die Überlebensquote bei 64 Prozent. "Die Überlebensquote der Betriebe, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründet wurden, ist sogar leicht überdurchschnittlich. Laut Statistik Austria liegt die durchschnittliche Überlebens-quote aller Gründungen nach drei Jahren bei 74 Prozent und nach fünf Jahren bei 62 Prozent. Beides Spitzenwerte im internationalen Vergleich", so Kopf.

Rund 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze in den letzten acht Jahren entstanden
Neben der Nachhaltigkeit der Gründungen sind die Beschäftigungseffekte wichtig, die von den Unternehmen erzielt werden. In den letzten acht Jahren haben die von ehemals arbeitslosen Personen gegründeten Betriebe insgesamt rund 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Davon waren mehr als 16.000 Standardarbeitsplätze, 7.000 geringfügige Beschäftigungen, 4.900 Arbeitsplätze für freie Dienstnehmer/innen, 1.600 für mithelfende Angehörige und 630 Lehrstellen. Arbeitgeber/innen waren vor allem Betriebe in den Bereichen Gastronomie (52%), Bau (38%), Erziehung/Unterricht (29%), Herstellung von Waren (28%) und Handel (26%).

Typische Gründer/innen sind um die 38, haben Lehrausbildung und Branchenerfahrung
Das Unternehmensgründungsprogramm des AMS richtet sich ausschließlich an arbeitslose Personen, die eine konkrete Geschäftsidee haben und den Wunsch nach Selbständigkeit äußern. 60 Prozent der Unternehmen werden von Männern, 40 Prozent von Frauen gegründet. Typische Gründer/innen sind im Schnitt 38 Jahre alt und haben eine Lehre oder mittlere Schule absolviert. Drei Viertel der Gründer/innen hatten bereits vor der Gründung direkte Branchenerfahrung. Nach Branchen betrachtet sind 19% der Unternehmen im Handel, 18% in freiberuflichen, wissen-schaftlichen und technischen Dienstleistungen, 12% in sonstigen Dienstleistungen, 8% in der Information und Kommunikation und jeweils 7% in der Gastronomie, Sachgüterproduktion sowie im Gesundheits- und Sozialwesen tätig.

AMS finanziert Unternehmensberater, Arbeitslosengeld und Weiterbildung
Das Unternehmensgründungsprogramm dauert sechs Monate und kann bis zu neun Monate verlängert werden. Das AMS stellt den Gründer/innen eine/n Unternehmensberater/in zur Seite, die/der die Unternehmensgründung begleitet. Der Weg in die Selbständigkeit wird dabei in vier Phasen unterteilt: Zu Beginn geht es um die Realisierbarkeit der Geschäftsidee und um die Prüfung der persönlichen Voraussetzungen. Dann folgt die Phase der Gründungsvorbereitung mit dem Einstieg in das Gründungsprogramm und der begleitenden Unternehmensberatung. Während dieser Zeit erhalten die potenziellen Jungunternehmer Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe vom AMS weiter ausbezahlt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, erforderliche Qualifikationen zu erwerben. Auch die Kosten für die Unternehmensberatung und die Weiterbildungskurse - wie beispielsweise Buchhaltung, Marketing, Rechnungswesen, Steuerrecht etc. - trägt das AMS. Detaillierte Informationen über die Teilnahme am Unternehmensgründungsprogramm erhalten Arbeitslose in den Geschäftsstellen des AMS.

Mit der Möbelbörse, dem Yogainstitut Freiraum, dem Verlag New Academic Press und dem Unternehmen Brot Cuisine wurden die Erfolgsgeschichten von vier Unternehmensgründer/innen vorgestellt, die zwischen 2007 und Juli 2014 gegründet haben und seither erfolgreich am Markt tätig sind.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ams.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at