Russland-Sanktionen: EU verspricht Aufstockung
 der Mittel, um Agrarkrise zu verhindern

 

erstellt am
08. 09. 14
10.00 MEZ

Brüssel/Wien (bmlfuw) - Die EU- Landwirtschaftsminister trafen am 06.09. in Brüssel zu einer Sondersitzung zusammen, um über die Auswirkungen der russischen Sanktionen für Agrarprodukte und Lebensmittel aus der EU zu beraten. Bundesminister Andrä Rupprechter zeigte sich nach den ersten Gesprächen erfreut: "Europa wird zusammenstehen und solidarisch reagieren. Agrarkommissar Ciolos hat zugesichert, dass die EU-Mittel zur Abfederung der Sanktionsfolgen deutlich ausgeweitet werden. Die Mittel,dafür kommen nicht nur aus dem Agrarbudget."

Um die Exportausfälle für die heimische Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft zu kompensieren, setzt Rupprechter auf eine gezielte Exportoffensive: "Mein Ziel ist es, den Ausfall des russischen Marktes durch die Erschließung neuer Märkte in den nächsten beiden Jahren zu kompensieren."

Dafür will der Minister mehr Geld von der EU und zusätzliche nationale Mittel einsetzen. 60 Millionen Euro stehen derzeit von der EU pro Jahr für absatzfördernde Maßnahmen in Drittstaaten zur Verfügung. Angekündigt ist eine Aufstockung um 30 Millionen. Rupprechter will für Österreich einen Anteil von mindestens 1 Million Euro lukrieren. Hoffnungsmärkte für heimische Lebensmittel sind vor allem Asien und Nordafrika. Bereits im Oktober will Rupprechter nach China reisen, um die Exportoffensive anzukurbeln.

Rupprechter: "Wir haben eine schwierige Situation. Aber wir sind noch nicht so weit, von einer Krise zu sprechen. Wir müssen allen Möglichkeiten ausloten und nutzen, um eine veritable Marktkrise abzuwehren."

Kärntner Schulobstmodell
Eine Maßnahme, um den Inlandsabsatz anzukurbeln, ist die Forcierung der von der EU geförderten Schulobst-Aktion. Eine Vorreiterrolle übernimmt hier das Land Kärnten. Auf Initiative von Agrarlandesrat Christian Benger, der mit Rupprechter an der Sitzung in Brüssel teilnahm, führt Kärnten flächendeckend in allen Volksschulen die Schulobstaktion ein. Auch die Kindergärten werden mit heimischem Obst versorgt. Finanziert wird die Aktion aus EU-Mitteln und vom Land Kärnten, das den Elternanteil übernimmt.

Rupprechter appelliert an die anderen Bundesländer, dem Beispiel Kärntens zu folgen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at