50 Jahre Gastarbeit: Stadt Wien sagt Danke!

 

erstellt am
05. 09. 14
10.00 MEZ

Festveranstaltung mit Bundespräsident Fischer, Bürgermeister Häupl und Integrationsstadträtin Frauenberger
Wien (rk) - "Die Stadt hat Ihnen viel zu verdanken", mit diesen Worten begrüßt der Wiener Bürgermeister Michael Häupl die ehemaligen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, die auf Einladung der Stadt Wien in den Festsaal des Rathauses gekommen sind. Gemeinsam mit der Initiatorin der Veranstaltung Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger bedankt er sich "für Ihre Arbeit, mit der Sie wesentlich zum Wohlstand der Stadt beigetragen haben. Unter teilweise widrigen Bedingungen haben Sie geholfen die Stadt zu dem zu machen, was sie heute ist. Wien wäre heute ärmer ohne Ihren Mut, sich auf das Wagnis der Migration und das Leben in der Fremde einzulassen."

"Schon immer hat Wien eine große Anziehung auf Menschen, die kommen, um sich hier ein neues Leben aufzubauen und einzubringen. Ihre Biografie ist Teil der Wiener Geschichte.", so Häupl weiter, der daran erinnert, dass die damals angeworbenen Arbeitskräfte, ihre Kinder und Enkelkinder heute selbstverständlicher Teil der Stadt sind. Wien sei, so der Bürgermeister, eine Stadt der Vielfalt. Er wies darauf hin, dass ein friedvolles Miteinander nur dann möglich sei, wenn alle in der Stadt respektvoll und rücksichtsvoll miteinander umgehen. "Es gibt in unserer Stadt klare Regeln des Miteinanders, die für alle gelten", so der Bürgermeister. "Unser Ziel ist es gemeinsam in dieser Vielfalt zu leben. Unabhängig der Herkunft sollen alle gerechte Chancen in Wien erwarten können. Ein wichtiger Schritt dafür ist es, die Leistungen jeder und jedes Einzelnen anzuerkennen und sich dafür zu bedanken", erklärt Integrationsstadträtin Frauenberger die Intention der Festveranstaltung.

Bundespräsident Heinz Fischer: "Sie beweisen, wie Einwanderung zur Erfolgsgeschichte werden kann"
"In den 60ern und 70ern fehlten überall Arbeitskräfte. Die Menschen waren froh, wenn sich jemand für Österreich entschieden hat", erinnert sich Bundespräsident Heinz Fischer. Zahlreiche Projekte wären in den Wachstumsjahren der 1960er und 70er-Jahre ohne GastarbeiterInnen nicht realisierbar gewesen, so Fischer weiter. "Dafür gebührt Ihnen ein großer Dank!"

"Während am Anfang noch niemand geglaubt hatte, dass Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter hier bleiben, sind sie und ihre Nachkommen heute Teil Österreichs", verweist der Bundespräsident auf das anfänglich vorgesehene Rotationsarbeitsprinzip und führt weiter aus: "Ein Blick in die Geschichte Ihrer Familien zeigt, wie Einwanderung zur Erfolgsgeschichte werden kann - für Ihre Familien und für ihre neue Heimat".
15. Mai 1964 - Erstes erfolgreiche Anwerbeabkommen mit der Türkei

Bereits Anfang der 1960er Jahre kam es zu einem ersten Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften im Ausland. Als "Rotationsarbeitskräfte" sollten ArbeiterInnen nach Österreich geholt werden und nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren. Das erste erfolgreiche Anwerbeabkommen wurde am 15. Mai 1964 mit der Türkei geschlossen, zwei Jahre später folgte ein Abkommen mit dem damaligen Jugoslawien.

Wiener Integrationsfonds ab 1992
Mit der Gründung des Wiener Integrationsfonds im Jahr 1992 hat Wien eine Vorreiterinnenrolle in Sachen Integration übernommen. Als erstes und lange Zeit einziges Bundesland, hat die Stadt aktiv in Integrationsarbeit investiert, Deutschkurse und Beratung gefördert und mehrsprachige Informationen aufbereitet. 1996 wurde das Thema "Integration" auf politischer Ebene verankert, die erste Integrationsstadträtin war Mag.a Renate Brauner.

Heute werden ZuwanderInnen mit dem umfassenden Willkommensprogramm "StartWien" optimal auf ihren ersten Schritten in Wien begleitet. Neben einem muttersprachlichen Startcoaching beinhaltet das Programm Sprachgutscheine sowie Informationsmodule u.a. zum Arbeitsmarkt, Fragen des Zusammenlebens oder dem Gesundheitssystem.

In Wien leben derzeit rund 156.000 Personen mit Ex-Jugoslawischer (Serbien und Montenegro: 95.000; Bosnien-Herzegowina: 38.000; Kroatien: 23.000) und 75.000 Personen mit türkischer Herkunft (Staatsbürgerschaft und/oder Geburtsland) in Wien.

 

 

 

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