Wiener FPÖ-Klubchef Gudenus hielt Rede in Moskau

 

erstellt am
15. 09. 14
10.00 MEZ

 Schieder: Redeauftritt von Gudenus in Moskau tut Friedensbemühungen keinen guten Dienst
Gemeinsame Anstrengungen der EU für friedliche Lösung in Ukraine-Krise nicht unterlaufen
Wien (sk) - Nach dem Redeauftritt des Wiener FPÖ-Klubchefs Gudenus beim "Internationalen Forum Mehrkindfamilie und Zukunft der Menschheit" in Moskau sagt SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder, es sei "eine Anmaßung von Gudenus, sich in Moskau als Sprecher für das österreichische Volk auszugeben und den ÖsterreicherInnen pauschal zu unterstellen, in einer kriegerischen Auseinandersetzung auf Seiten des Aggressors zu stehen - und damit die gemeinsame Anstrengung der Europäischen Union für eine friedliche Lösung zu unterlaufen", so Schieder am 13.09. in Richtung Gudenus. Die EU habe Maßnahmen beschlossen, die beitragen sollen, das völkerrechtswidrige Verhalten Russlands zu beenden, "Gudenus' Rede tut diesen Bemühungen keinen guten Dienst", kritisiert der SPÖ-Klubobmann. Ein einheitliches Vorgehen der EU, derzeit in Form wirtschaftlicher Sanktionen, sei das einzig richtige in dieser Situation.

"Österreich ist ein demokratischer Staat, der Menschenrechte respektiert und verteidigt. Nicht nur uns, sondern der gesamten Europäischen Union liegt daran, dass die Souveränität anderer Staaten nicht verletzt wird", betont der SPÖ-Klubobmann. Bundeskanzler Werner Faymann wird zu diesem Zweck kommende Woche im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise eine Friedensmission starten. "Werner Faymann ist sich der Rolle und Verpflichtung eines neutralen Staats - in Konflikten das Finden friedlicher, politischer Lösungen zu unterstützen -nämlich bewusst, im Gegensatz zu Strache und seinen Parteifreunden", so Schieder. Wichtig sei es jetzt, deeskalierend einzuwirken "und sich nicht wie Gudenus eindeutig auf die zweifelhafte Seite zu schlagen", so der SPÖ-Klubobmann.

Gudenus ist schon in der Vergangenheit wiederholt nach Russland gereist, zuletzt hat er als "Beobachter" dem Referendum, das die Annexion der Krim durch Russland rechtfertigen sollte, beigewohnt. "Gudenus tut es seinem Chef gleich, der sich auch ganz gerne mit rechten Oligarchen trifft. Die Annäherung zwischen FPÖ und dem offiziellen Russland wird offensichtlich weiter vorangetrieben. Mit dieser Anbiederung muss endlich Schluss sein."

Des Weiteren verurteilte Gudenus in seiner Rede Homosexuelle für ihr Bemühen um Gleichstellung. Für Schieder sind "hetzerische Äußerungen wie diese entschieden zurückzuweisen".


 

 Lopatka: Skurrile FPÖ-Auftritte im Ausland schaden dem internationalen Ansehen Österreichs
Friedensvermittlung zwischen Ukraine und Russland sind Gebot der Stunde
Wien (övp-pk) - "Die skurrilen Auftritte von Johann Gudenus von Tschetschenien bis zuletzt in Moskau tragen nichts zu einer friedlichen Lösung in der Ukraine-Krise bei, sondern schaden einzig und allein dem Ansehen Österreichs als ernstzunehmender internationaler Partner", kritisiert ÖVP-Klubobmann Dr. Reinhold Lopatka die jüngsten Aktionen und Äußerungen des stellvertretenden FPÖ-Parteiobmanns.

Jetzt seien Initiativen gefragt, die ernsthafte Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand ermöglichen, so der VP-Klubobmann, die radikale Äußerungen und einseitige Stellungnahmen von Gudenus tragen dagegen nichts zu einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts bei.

Die FPÖ möge sich zurückhalten, fordert Lopatka, und die Außenpolitik den dafür von der österreichischen Bevölkerung gewählten Politikern, insbesondere dem profilierten Außenminister Sebastian Kurz, überlassen. Skurrile Einzelaktionen von selbsternannten Scharfmachern a la Gudenus schaden Österreich und gefährden den Frieden in Europa, so der VP-Klubchef.


 

Vilimsky: Gudenus Russlandbesuch ist gutes Signal
Inszeniertes Schmierenkomödie gegen untadeligen Wiener FPÖ-Klubobamnn
Wien (fpd) - Die mediale Hetze gegen den Klubobmann der Wiener FPÖ, Mag. Johann Gudenus, zeige einmal mehr, dass Meinungsfreiheit in Österreich nur von einer Seite kommen darf, so der FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky am 13.09. "Hier wurden Aussagen vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und entsprechend anders interpretiert", kritisiert Vilimsky. Die von der rot-schwarz-grünen Phalanx dargebotene Schmierenkomödie zeige nur die aufkeimende Nervosität im Vorfeld wichtiger Urnengänge, so der Freiheitliche.

Seit jeher steht die freiheitliche Familienpolitik für die Stärkung und Aufwertung der traditionellen Familie. "Die Ablehnung der Forderung, dass Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen, fußt schlicht in der Tatsache, dass wir überzeugt sind, dass Kinder ein Recht auf einen Vater und eine Mutter haben. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass ein Vater ein Kind anders prägt als eine Mutter", stellt Vilimsky klar und sagt weiter: "Hier geht es nicht um Homophobie sondern allein um das Wohl unserer Sprösslinge!"

Dass die Sanktionen, die die EU gegen Russland verhängt hat, für die heimische sowie die europäische Wirtschaft zu einem Bumerang werden, bewahrheitete sich schon nach wenigen Wochen. "Wir Freiheitliche haben von Anfang an gewarnt, dass dieses Vorgehen der EU unserer Wirtschaft und damit dem ohnehin angeschlagenen Arbeitsmarkt auf den Kopf fallen wird. Folglich war die von Gudenus in Russland getätigte Kritik durchaus berechtigt", sagt Vilimsky.

Zudem macht der freiheitliche Generalsekretär deutlich, dass sich die FPÖ keinen Maulkorb verpassen und sich nicht vorschreiben lassen wird, mit wem sie Gespräche führt und mit wem nicht. "Nur weil Faymann, Kurz und Co. Vor den Eurokraten in die Knie gegangen sind, müssen unsere außenpolitischen Vertreter nicht den gleichen Weg einschlagen. Die neutrale Position Österreichs müsse gewahrt bleiben und das impliziert eben auch Gespräche mit Russland ", bekräftigt er abschließend.


 

 Glawischnig: Sofortige Distanzierung von europa- und menschenrechtsfeindlichen Entgleisungen von Gudenus
Vassilakou: Gudenus muss sich entscheiden, ob er Putins Vasalle oder noch österreichischer Politiker ist
Wien (grüne) - Der stv. FPÖ-Chef Johann Gudenus dient sich in Moskau dem Autokraten Putin als Freund an und rührt dessen Propagandatrommel. Er stellt sich gegen die Politik der demokratischen Staaten Europas, die gegen Putins Russland wegen Völkerrechtsverletzungen Sanktionen verhängt haben. Gudenus redet davon, dass jemand "unsere Werte" zerstören wolle, tritt aber im selben Atemzug die Grundwerte der EU - Menschenrechte und Gleichberechtigung - mit Füßen. Nach jahrelanger Anbiederung an autokratische Herrscher überschreitet Gudenus damit die Grenze zu aggressiver Propaganda.

"Ich erwarte mir eine klare Distanzierung von diesen Äußerungen von FP-Chef Strache. Der FPÖ-Obmann muss sich entscheiden, ob er und seine Freunde im Sold Moskaus oder auf der Seite Europas stehen wollen", stellt Eva Glawischnig, Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen fest.

"Gudenus betätigt sich unverhohlen als Putins Vasalle. Es drängt sich die Frage auf, ob er Handlanger der russischen Politik oder noch österreichischer Politiker sein will", ergänzt Maria Vassilakou, stv. Bundessprecherin der Grünen und Wiener Vizebürgermeisterin. Gudenus und die FPÖ müssten auch etwaige Geldflüsse aus Russland offenlegen.


 

Mlinar: Gudenus verliert sich in Russland
Eine Geschäftemacherei der FPÖ, die gefährlich ist und in jedem Punkt menschenverachtend!
Wien (neos) - Für NEOS-Europaabgeordnete Angelika Mlinar ist der Auftritt von Johann Gudenus in Russland gefährlich und die Rechtfertigung durch Harlad Vilimsky peinlich. Für Mlinar verstecken sich hinter diesen Aussagen eine rücksichtslose Geschäftemacherei im Dunstkreis der FPÖ mit russischen Partnern.

"Inhaltlich will ich die Reise gar nicht kommentieren, denn diese Absurdität wurde von Kollegin Lunacek schon ausreichend erörtert. Ich finde es aber beschämend, dass FPÖ-Generalsekratär und EU-Abgeordneter Vilimsky bei seiner peinlichen Verteidigung eines mehr als grenzwertigen Vorgehens seines Wiener Parteikollegen Gudenus wieder als "die Stimme Österreichs" auftritt. Diese Vereinnahmung aller Österreicherinnen und Österreicher hat nur den Zweck, die wahren Interessen der FPÖ dahinter zu verschleiern. Wenn die FPÖ Verständnis für Russland fordert, meint sie damit einen anti-europäischen Pakt mit Putin und die offensichtliche Absicherung ihrer eigenen ökonomischen Interessen vor Ort. Das ist gefährlich und in jedem Punkt menschenverachtend", schließt Mlinar.

 

 

 

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