Strompreisindex (ÖSPI) der Österreichischen
 Energieagentur gibt weiter nach

 

erstellt am
15. 09. 14
10.00 MEZ

Der Strompreisindex beträgt für Oktober 2014 68,9 (Basisjahr 2006 = 100) – Erneuter Anstieg des Österreichischen Gaspreisindex im Oktober 2014
Wien (energyagency) - Laut den Berechnungen der Österreichischen Energieagentur sank der ÖSPI im Oktober 2014 gegenüber dem Vormonat um 0,5 %. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres wird ein Rückgang von 11,5 % erwartet. Damit setzt sich die seit Jahresbeginn 2012 anhaltende rückläufige Entwicklung auch im Oktober weiter fort.

Der Index für Grundlast wurde mit 71,11, jener für Spitzenlast mit 64,2 errechnet. Die Grundlast wird gegenüber dem Vormonat um 0,4 % und im Jahresvergleich um 11,7 % absinken. Bei Spitzenlast erwartet man im Monatsvergleich ein Nachlassen von 0,9 %, während im Vergleich zu Oktober 2013 ein Rückgang von 11,2 % errechnet wurde.

Deutlich erkennbar ist hingegen eine klare Abbremsung der Rückgangsrate im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres. Sank der ÖSPI im Oktober 2013 um 3,1 % zum Vormonat, ging er im gleichen Zeitraum dieses Jahres um 0,5 % zurück. Im Jahresvergleich ergab sich eine Abbremsung um fast acht Prozentpunkte.

Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode und auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse EEX in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die Marktpreise für Strompreis-Futures der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret werden neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung auch die Werte für Spitzenlast zur Berechnung herangezogen.

Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert. Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Basis für den Strompreisindex (Basisjahr 2006 = 100). Der ÖSPI bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit mehr als 40 % auf die Energiekomponente und zu knapp 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen - wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger - werden im ÖSPI nicht berücksichtigt. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.

Über den Österreichischen Strompreisindex - ÖSPI(C)
Die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex (EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informations-Service für Stromanbieter und StromabnehmerInnen. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung, der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.


Erneuter Anstieg des Österreichischen Gaspreisindex im Oktober 2014
Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur wurde für Oktober 2014 ein Gaspreisindex von 132,63 Punkten errechnet, das ergibt gegenüber dem Vormonat ein Anstieg von knapp über 1 %. Im Vergleich zu Oktober 2013 ging der Gaspreisindex allerdings um 0,5 % zurück.

Nach einem leichten Aufschwung im Frühjahr kletterte der ÖGPI auf 135,91 Punkte im April 2014 ehe er zwischen Mai und Juli einen leichten Rückgang auf 128,07 Punkte verzeichnete. Seitdem zieht der ÖGPI wieder leicht an und liegt bei 132,63 Punkten im Oktober.

Betrachtet man die Entwicklung seit Jahresbeginn, zeigt der ÖGPI eine überwiegend stabilere Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr, besonders in der ersten Jahreshälfte. Während der Durchschnitt des ÖGPI im Zeitraum Jänner-Oktober 2013 bei 134,78 Punkten lag, betrug er im gleichen Zeitraum dieses Jahres 132,1 Punkte, ein Rückgang von 2 %.

Der Gaspreisindex, den die Österreichische Energieagentur erstmals im März 2010 veröffentlichte, ist sowohl eine Orientierung für Energieversorger als auch eine Information für Haushalts- und kleinere GewerbekundInnen über die tendenzielle Preisentwicklung im Erdgasbereich.
Damit ist ein Ausblick auf die kurzfristig zu erwartende Gaspreisentwicklung möglich. Die Berechnungsmethode ist standardisiert und enthält wesentliche Preisindikatoren, die den Gaspreis beeinflussen.

Bereits seit 2009 wird der Österreichische Strompreisindex publiziert, der jeweils für ein Monat im Voraus berechnet, wie sich die Großhandelspreise für Strom an der Strombörse in Leipzig entwickeln. Der Gaspreisindex zeigt ebenfalls einen Monat im Voraus die Entwicklung der - berechneten - Großhandelspreise an.

Der dem ÖGPI zugrunde gelegte Erdgaspreis wird vom Importerdgaspreis abgeleitet. Weiters fließt die Entwicklung verschiedener Erdölprodukte, im Wesentlichen verschiedene Heizölsorten, in die Kalkulation ein. Die Basis für die Berechnungen sind Preisnotierungen für Diesel und Heizöl, der Erdgasimportpreis sowie der Wechselkurs Euro/Dollar.

Da der Bezug von Erdgas unmittelbar mit der nötigen Bereitstellung von Raumwärme verknüpft ist, fließen in die Berechnung saisonale Aspekte mit ein.

Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indizes beteiligten ExpertInnen haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen

Die Österreichische Energieagentur ist das nationale Kompetenzzentrum für Energie in Österreich. Sie berät auf Basis ihrer vorwiegend wissenschaftlichen Tätigkeit Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Schwerpunkte liegen in der Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Dazu realisiert die Österreichische Energieagentur nationale und internationale Projekte und Programme, führt gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit durch und entwickelt Strategien für die nachhaltige und sichere Energieversorgung. Die Österreichische Energieagentur setzt klimaaktiv - die Klimaschutzinitiative des BMLFUW - operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Bauen & Sanieren, Energiesparen, Erneuerbare Energie und Mobilität.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.energyagency.at

 

 

 

 

 

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