Hundstorfer zu Gesprächen in der Schweiz

 

erstellt am
12. 09. 14
10.00 MEZ

Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit als zentrale politische Aufgabe – Pensionen und Arbeitsmarkt im Mittelpunkt des Treffens mit Schweizer Amtskollegen - Personenfreizügigkeit war ebenfalls Thema
Bern/Wien (bmask) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer ist am 11.09. in Bern mit seinem Schweizer Kollegen im Beschäftigungsbereich, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, zusammengetroffen. Im Zentrum des Gesprächs standen aktuelle arbeitsmarktpolitische Fragen, insbesondere die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Jugendlicher und Älterer. Beide Minister waren sich einig, dass die duale Berufsausbildung in der Schweiz und Österreich ein Erfolgsmodell ist. "Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bleibt unser zentrales Anliegen. 2013 hat die österreichische Bundesregierung 650 Millionen Euro für die Arbeitsmarkt- und Lehrstellenförderung junger Menschen in die Hand genommen, diesen Weg werden wir 2014 fortsetzen," erläuterte Hundstorfer seinem Schweizer Kollegen die österreichischen Anstrengungen, die Job- und Ausbildungsperspektiven junger Menschen zu verbessern. Thema der Gespräche war auch die Personenfreizügigkeit vor dem Hintergrund der Schweizer Volksabstimmung zur Verschärfung der Zuwanderungsbestimmungen: Bis 2017 soll es in diesem Bereich vorerst zu keinen Änderungen kommen.

Hundstorfer ließ sich über die Schweizer Ansätze für die Förderung von Beschäftigung für ältere ArbeitnehmerInnen informieren. Am Arbeitsmarkt für Ältere weist die Schweiz mit 71,7 Prozent nach Schweden die zweithöchste Beschäftigungsrate von älteren Menschen in Europa auf. "Mittelfristig muss es uns auch in Österreich noch besser gelingen, die Menschen länger im Erwerbsprozess zu halten. Dafür ist es wichtig, dass sie gesund und leistungsfähig bleiben, aber auch, dass die Qualifikationen sich mit den Anforderungen der Wirtschaft weiterentwickeln. Mit dem Arbeitsmarktpaket für Ältere - das seit Mai 2014 umgesetzt wird - geben wir wichtige Impulse. Insgesamt 370 Millionen Euro werden in den kommenden drei Jahren für über 50jährige Arbeitssuchende investiert. Damit können pro Jahr 20.000 Personen in eine geförderte Arbeitsstelle gebracht werden".

Keine Änderungen bei der Personenfreizügigkeit bis 2017
Am Rande der Gespräche wurde außerdem festgehalten, dass die derzeit geltenden Regeln der Schweiz zur Personenfreizügigkeit bis 2017 im bisherigen Ausmaß beibehalten werden. In der nächsten Zeit wird sich dadurch auch für die in der Schweiz lebenden ÖsterreicherInnen und die zahlreichen österreichischen Tagespendler bzw. deren Arbeitgeber in die Schweiz rechtlich nichts ändern. Eine Umsetzung neuer Zuwanderungsregelungen für die Schweiz wird nicht vor 2017 erwartet.

Austausch mit Bundesrat Alain Berset zu aktuellen Entwicklungen im Pensionsbereich
Weiters ist Hundstorfer im Rahmen seines Besuchs in der Schweiz auch mit seinem für den Pensionsbereich zuständigen Ministerkollegen, Bundesrat Alain Berset, zusammengetroffen. Im Mittelpunkt der Unterredung standen hierbei die aktuellen Herausforderungen im Pensionsbereich. Hundstorfer informierte über die Einführung des Pensionskontos und Maßnahmen zur Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters, die im Zeichen des Grundsatzes "Rehabilitation vor Pension" stehen und berichtete über den flächendeckenden Ausbau und die erfolgreiche Umsetzung von "Fit2Work". Bundesrat Berset zeigte sich besonders an den österreichischen Reformen bei den Invaliditätspensionen interessiert. Hundstorfer: "Der Abgleich mit den Schweizer Erfahrungen zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen im Pensionsbereich am richtigen Weg sind. Seit Beginn des heurigen Jahres ist das Antrittsalter bei allen Pensionsarten um rund 9 Monate gestiegen. Dieser Weg muss entschieden fortgesetzt werden".

Österreichisch-Schweizerische Zusammenarbeit beim Konsumentenschutz
Auch im Bereich des Konsumentenschutzes besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Schweiz. Jüngste Beispiele waren Kooperationen bei der Bekämpfung unseriöser Geschäftspraktiken (z.B. Informationsoffensiven betreffend Werbefahrten, Internetabzocke).

 

 

 

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