Salzburg: Willkommensklasse für Flüchtlingskinder

 

erstellt am
17. 09. 14
10.00 MEZ

Haslauer/Berthold: Neues Konzept für eine positive Entwicklungsperspektive von Flüchtlingskindern wird umgesetzt
Salzburg (lk) - Mit dem Start in das neue Schuljahr wird ab kommender Woche in der Stadt Salzburg eine alters- und schulstufenübergreifende "Willkommensklasse" an der Volksschule Liefering II und der angrenzenden Neuen Mittelschule Liefering eingerichtet. Schwerpunkte sind die Alphabetisierung und Basisbildung, unabhängig von der Erstsprache. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht das Erlernen der Sprache und der Kulturtechniken. Eine Lehrerin, die über eine Zusatzausbildung für den Erwerb "Deutsch als Zweitsprache" verfügt, wird die Klasse führen.

"Im Sinne einer funktionierenden Integration ist es menschlich und pädagogisch notwendig, ein Konzept für den schulischen Umgang mit Flüchtlingskindern zu entwickeln, das besonders Kindern mit Basisbildungsbedarf eine positive Entwicklungsperspektive eröffnet. Als Bildungsreferent ist es mir wichtig, dass wir mit der 'Willkommensklasse' sowohl den Flüchtlingskindern helfen als auch die Schulen in der Stadt entlasten und bei ihrer oft nicht einfachen Aufgabe unterstützen können. Es freut mich, dass wir seitens der Bildungsabteilung des Landes die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen können und mit der Unterstützung des Landesschulrates nun diese wichtige Klasse für die Flüchtlingskinder, die in ihrer Heimat oft keine Schule besuchen konnten und von den Ereignissen in ihrer Heimat teilweise schwer traumatisiert sind, einrichten können", so Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer am 16.09. anlässlich des Starts der "Willkommensklasse" an der VS und NMS Liefering II.

"Besonders mit Blick auf den baldigen Weltkindertag am 20. September begrüße ich diese 'Willkommensklasse' für Kinder aus Flüchtlingsfamilien sehr. Laut Artikel 4 der Kinderrechtskonvention hat jedes Kind ein Recht auf Bildung. Das bedeutet für mich aber auch Unterstützung und Integration von Kindern ohne Bildungsvorerfahrungen, ohne Deutschkenntnissen und oft auch mit traumatischen Kriegs- und Fluchterlebnissen. Ich wünsche allen einen guten Start im neuen Schuljahr und bedanke mich herzlich bei den engagierten Pädagoginnen und Pädagogen", so die für Integration und Asylwesen zuständige Landesrätin Mag. Martina Berthold.

Flüchtlingskinder, die schulpflichtig sind, werden nach ihrer Aufnahme in Salzburg passenden Schulen zugeteilt. Dies geschieht zeitlich unabhängig vom Verlauf des Schuljahres, meist steigen die Kinder quer ein. Häufig tritt aber die Situation auf, dass Kinder unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft kein Wort Deutsch verstehen und sprechen und nicht lesen und schreiben können. Zudem steht die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse bei manchen Kindern im Vordergrund. Für diese Kinder wird nun die "Willkommensklasse" eingerichtet. Die Dauer des Verbleibs der Kinder in der "Willkommensklasse" richtet sich jeweils nach dem individuellen Lernfortschritt jedes Kindes. Das kann mehrere Wochen, Monate oder ein Jahr dauern. Sobald also Alphabetisierung, passives Sprachverständnis und aktive Sprechkompetenz ein Folgen des Regelunterrichts zulassen, werden die Kinder in passende Klassen im Stadtgebiet aufgenommen.

Zu Schulbeginn hatte allein die Stadt Salzburg 51 schulpflichtige Flüchtlingskinder aus 16 Nationen mit unterschiedlichsten Herkunftssprachen in die erste bis achte Schulstufe aufzunehmen. In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Aufnahmen erwartet.

 

 

 

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