Joseph Anton Koch. Der erste Nazarener?

 

erstellt am
26. 09. 14
10.00 MEZ

Von 26. September 2014 – 11. Jänner 2015 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Innsbruck (tlm) - Joseph Anton Koch ist vor allem durch seine beeindruckenden Landschaftsdarstellungen berühmt. Die Ausstellung im Ferdinandeum richtet den Fokus auf einen bisher nur wenig aufgearbeiteten Bereich in Kochs Schaffen: auf seine religiös motivierten Bilder und sein Verhältnis zu den Nazarenern. Entsprechend dem Zeitgeist des 19. Jahrhunderts ist Kochs Werk durch die Rückbesinnung auf das Mittelalter geprägt. Revolutionär für seine Zeit ist allerdings, wie er klassizistische Vorbilder, alte Meister wie Giotto und Raffael, Mittelalterliches und Zeitgenössisches verbindet und die damaligen künstlerischen Konventionen auf den Kopf stellt. Als einen weiteren Aspekt erörtert die Schau die politische Dimension des aufkommenden Nationalismus im 19. Jahrhundert – und wirft einen kritischen Blick auf die Rolle des Mythos „Tirol“ in dieser Entwicklung.

Tobende Wasserfälle und scharfkantige Berge. Liebliche Almen und unberührte Wälder. Joseph Anton Kochs romantisch-heroische Landschaftsdarstellungen gewähren großzügige Naturansichten. Sie sind Ikonen des Auflebens der Wertschätzung der sogenannten altdeutschen Malerei und haben den Historienmaler berühmt gemacht. „Mit dieser Ausstellung wollen wir Kochs Werke religiösen Inhalts in den Mittelpunkt stellen und eine bislang eher unbeachtete Entwicklung schlüssig präsentieren. Den reichen Bestand des Ferdinandeum an Zeichnungen Kochs sowie herausragende Gemälde des Künstlers stellen wir in Kontext mit Arbeiten der Nazarener. Zudem beleuchten wir natürlich auch die als bekannt geltenden Werke und kommen zu teilweise neuen Bewertungen“, hält PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, fest.

„Die Schau zeigt, dass Koch seiner Zeit voraus ist. Das Verhältnis zwischen Koch und den Nazarenern ist ambivalent. Die Hinwendung zum Mittelalter und zur Religion eint sie. Sie kommen allerdings künstlerisch zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen“, bringt Dr. Helena Pereña, Kuratorin der Ausstellung und Hauptkuratorin der Tiroler Landesmuseen, ihre Erkenntnisse auf den Punkt. Der 175. Todestag des Künstlers ist ein willkommener Anlass für eine große Retrospektive – die letzte Einzelausstellung liegt zudem bereits 25 Jahre zurück.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.tiroler-landesmuseen.at

 

 

 

 

 

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