Smartphone-App der TU Wien deckt
 Malware-Gefahren auf

 

erstellt am
30. 09. 14
10.00 MEZ

Mit „Andrubis“, entwickelt vom IT-Sicherheits-Team der TU Wien, kann man nun risikolos untersuchen, welche Apps gefährlich sein könnten.
Wien (tu) - Ein scheinbar harmloses kleines Spiel ist rasch aufs Smartphone geladen und installiert. Doch woher weiß man, ob sich dahinter nicht bösartige Malware versteckt? Schlimmstenfalls können sensible Daten vom Handy nach draußen gelangen. Das IT-Sicherheitsteam der TU Wien (seclab) hat nun die App „Andrubis“ veröffentlicht, mit der man andere Apps auf Sicherheitsrisiken untersuchen kann. Nebenbei unterstützt man damit auch noch die wissenschaftliche Forschung. Die App ist gratis im Google Play Store erhältlich.

Vom Smartphone an einen TU Wien-Server
„Mit Andrubis kann man den Code einer anderen App an unseren Server schicken“, erklärt Christian Platzer, Leiter des seclab an der TU Wien. „Auf unserem Server lassen wir die App dann laufen, und nach einigen Minuten senden wir eine Meldung darüber zurück, ob diese App irgendwelche bedenklichen Aktionen durchführt.“

Auf einer Linux-Umgebung wird ein komplettes Handy emuliert. In kurzer Zeit wird automatisch möglichst viel Information über die App gesammelt. „Wir können dabei genau überprüfen, mit wem die App zu kommunizieren versucht, und wir sehen uns alle URLs an, die im Code der App vorkommen“, erklärt Platzer. „Manchmal stößt man da auf alte Bekannte – auf Internetserver, die für illegale Aktivitäten bekannt sind.“

Statische und dynamische Untersuchung
Andere Analyse-Tools untersuchen Apps nur statisch – der Code wird also gelesen und analysiert, aber nicht ausgeführt. Wenn man den Code einer geschützten Umgebung wie dem Server des seclab tatsächlich laufen lässt, kann man viel mehr über die App herausfinden.

Für den vorsichtigen Smartphone-User ist Andrubis eine interessante Hilfe, vor allem ist das Produkt aber auch für die IT-Sicherheits-Community selbst wichtig. Andrubis warnt nicht nur vor Gefahren sondern liefert nähere Information für Leute, die sich mit den technischen Details der Bedrohungen beschäftigen wollen.

Datenanalyse für bessere Anti-Malware-Programme
Im Seclab der TU Wien werden alle eingeschickten Apps gespeichert und ihr Verhalten statistisch ausgewertet. Über eine Million Apps hat das Seclab selbst bereits gesammelt, täglich werden es um 2000 bis 3000 mehr. Auf diese Weise kann man globale Entwicklungen mitverfolgen. Wichtig ist das ganz besonders für die Entwicklung von Software, die gefährliche Apps automatisch erkennen soll: Nur wenn man eine große Sammlung schädlicher und harmloser Apps analysiert, kann man Möglichkeiten finden, zwischen unbedenklich und gefährlich zu unterscheiden.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://anubis.iseclab.org/

 

 

 

 

 

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