Stöger: Österreich wird 4. Eisenbahnpaket
 nicht einfach durchwinken

 

erstellt am
10. 10. 14
10.00 MEZ

Viele andere Staaten haben sich der österreichischen Position angeschlossen
Wien (bmvit) - Beim Verkehrsministerrat in Luxemburg hat Österreich am 08.10. seine Position zum 4. Eisenbahnpaket bekräftigt. "Die technische Säule ist wichtig und richtig. Bei den marktrelevanten Punkte werden wir aber nicht nachgeben", so Verkehrsminister Alois Stöger, der im Zuge der Aussprache eine breite Unterstützung für diese Position ausmachen konnte. "Die Österreicher sind EU-weit Nummer 1 beim Bahnfahren. Das kommt nicht von ungefähr. Nicht Wettbewerb führt zu Qualitätssteigerung und höheren Passagierzahlen, sondern Investitionen in Infrastruktur. Dafür gibt es mittlerweile auch in vielen anderen EU-Ländern ein breites Verständnis. Unser Erfolg ist Beispielhaft", freut sich der Minister.

Markrelevanter Teil verletzt Subsidiaritätsprinzip
Mit der von europäischer Seite angedachten Ausschreibungsverpflichtung wird aus österreichischer Sicht das Subsidiaritätsprinzip verletzt. "Wir werden uns nicht zum Ausverkauf der öffentlichen Infrastruktur zwingen lassen", so Stöger. Qualitätsverlust, geringere Frequenzen, Lohndumping und steigende Preise sind nur ein paar der möglichen Verschlechterungen: "Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Hier darf nicht auf dem Rücken der Bevölkerung spekuliert werden." Auch die strukturelle Gestaltung der Eisenbahnunternehmen muss in der Kompetenz der Mitgliedstaaten bleiben. "Die Trennung von Infrastruktur und Betrieb kommt nicht in Frage. Integrierte Unternehmen müssen auch weiterhin möglich sein", so der Minister.

Technischer Teil soll schnell umgesetzt werden
Über die technische Säule des 4. Eisenbahnpaketes konnte auf Ratsebene bereits eine erste Einigung erzielt werden. Die dabei zentralen Punkte, Sicherheit, Interoperabilität und Europäische Eisenbahnagentur, stehen auch für Österreich außer Frage: "In diesem Bereich ist Österreich schon jetzt Vorreiter, Vieles davon lösen wir bereits jetzt bilateral, denn gemeinsame Standards erhöhen die Sicherheit und schaffen die Grundlage für einen grenzüberschreitenden Schienenverkehr", so Stöger, "durch die Europäische Eisenbahnagentur kann außerdem ein objektiver Zulassungsprozess ermöglicht werden."

Jetzt in Zukunft investieren
"Wir werden uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen", versichert der Minister. An der Südbahnstrecke wohnen gleich viele Menschen wie an der Westbahn, es fahren aber viel weniger mit dem Zug. "Hier gibt es noch viel Potential, um die Bahn als Alternative attraktiv zu machen. Mit den großen Infrastrukturprojekten Koralm- und Semmeringbasistunnel investieren wir deshalb schon jetzt in die Zukunft."

 

 

 

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