Zwangsarbeit zur NS-Zeit in Salzburg
 anschaulich gemacht

 

erstellt am
09. 10. 14
10.00 MEZ

Ausstellung "Sklaven für Krieg und Fortschritt" ab 22. Oktober im Salzburger Landesarchiv
Salzburg (lk) - Die Ausstellung "Sklaven für Krieg und Fortschritt" zum Thema Zwangsarbeit und Kraftwerksbau in Salzburg 1939 bis 1945 wird am 22.10. von Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf im Beisein von Landesamtsdirektor Dr. Heinrich Christian Marckhgott im Salzburger Landesarchiv eröffnet. Die Ausstellung ergänzt die Arge-Alp-Wanderausstellung "Alpen unter Strom / L’energia delle Alpi", die seit Herbst 2013 in Archiven in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz zu sehen ist. Aus diesem Anlass wird auch eine umfangreiche Quellen- und Begleitbroschüre präsentiert.

Die weit über die Wanderausstellung hinausgehende Schau wurde so gestaltet, dass Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit erhalten, sich abseits der historischen Daten und Fakten emotional mit der Thematik auseinanderzusetzen. Dem leitenden Restaurator des Salzburger Landesarchivs, Nikolaus Pfeiffer, und seinem Team ist es gelungen, dass vor allem dieser Aspekt einen ganz besonderen Stellenwert erhält. Die von der Kuratorin Mag. Gerda Dohle vorgenommene Auswahl der Exponate betont ebenso den emotionalen Zugang. Unzählige Fotos von Zwangsarbeitern und die aufwändige Ausstellungsarchitektur, die an die Gefühle der Besucherinnen und Besucher appelliert, sind ein beklemmendes Zeugnis dafür, dass hinter jedem dieser Sklaven für den Fortschritt auf den Großbaustellen in den Salzburger Alpen ein ganz individuelles Schicksal steht.

Die Wanderausstellung "Alpen unter Strom" ist bis Ende Dezember 2014 im Sonder-Leseraum und die Ausstellung "Sklaven für Krieg und Fortschritt" bis Ende April 2015 kostenlos im Foyer des Salzburger Landesarchivs, Michael-Pacher-Straße 40, 5020 Salzburg, zu sehen.

Die unmenschlichen und oftmals tödlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen, unter denen diese Menschen unter schwierigsten klimatischen Bedingungen im Hochgebirge eingesetzt wurden, stehen im Mittelpunkt einer von Gerda und Dr. Oskar Dohle herausgegebenen, reich illustrierten Begleitbroschüre zur Ausstellung. Die ab Ende Oktober um neun Euro im Landesarchiv erhältliche Publikation ist zudem ein Quellenband zum Thema NS-Zwangsarbeit im Bundesland Salzburg. Ziel ist es, eine erste Basisinformation für alle jene Archivbenutzerinnen und -benutzer, die sich mit dieser sehr komplexen Thematik beschäftigen wollen, zu liefern. Sie soll Anstoß dafür sein, dass auch in Zukunft diese Phase in der jüngeren Salzburger Geschichte Gegenstand von historischer Forschung vor allem auf regionaler Ebene bleibt – es ist noch lange nicht alles erforscht.

 

 

 

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