Neue Spielstätte für Kinderoper ab 2015/2016

 

erstellt am
08. 10. 14
10.00 MEZ

stadtTheater walfischgasse ab September 2015 an die Wiener Staatsoper vermietet
Wien (staatsoper) - Als im Gedenkjahr 2005 mit dem Stück "Freunde, das Leben ist lebenswert" von Charles Lewinsky das stadtTheater walfischgasse eröffnet wurde, war das ein Zeichen für die neue Programmatik und Ausrichtung des Hauses. In der laufenden Saison, zehn Jahre später, schließt sich der Kreis, und es wird als heuer dritte und letzte Eigenproduktion des stadtTheaters Lewinskys Stück abermals auf den Spielplan gesetzt. Und somit schließt sich auch der Kreis für stadtTheater-Intendantin Anita Ammersfeld: "Ein Theater zehn Jahre lang zu leiten, verlangt jedem Intendanten ein Maximum an schöpferischer, organisatorischer und physischer Kraft ab. Ich habe es in diesen zehn Jahren aufgebaut, geleitet und mehr erreicht, als ich mir anfangs erträumt hatte. Nach 31 Eigenproduktionen und mehr als 2.000 Vorstellungen mit über 400.000 Besuchern war nun der Zeitpunkt gekommen, mir Gedanken zu machen, wie ich die Existenz des Hauses künftig und nachhaltig in künstlerischer und finanzieller Hinsicht sichern kann. Ich kann den Erfolg und auch das Glück, das ich mit den zahlreichen großartigen Künstlern, die hier auf dieser Bühne wirkten und zum Ansehen des Hauses beigetragen haben, sicherlich nicht mehr überbieten. Nach mehreren Gesprächen mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Staatsoperndirektor Dominique Meyer habe ich mich dazu entschlossen, im Herbst nächsten Jahres von meinem Theater Abschied zu nehmen, das Theater an die Wiener Staatsoper zu vermieten und es in deren sichere Hände zu geben."

Ab der Spielzeit 2015/2016 hat die Wiener Staatsoper dadurch nun eine neue Spielstätte für die Kinderoper. Mit Ende der laufenden Saison wird die Wiener Staatsoper das 1999 als temporäre Einrichtung genehmigte Kinderopernzelt auf der Dachterrasse nach 16 Spielzeiten endgültig demontieren. Die letzte Verlängerung der Bewilligung 2010 fand unter der Voraussetzung statt, dass diese 2015 auslaufen würde. Zur Erfüllung der aktuellen Gesetzeslage wäre eine Beibehaltung des Zeltes nur nach umfangreichen und aufwendigen Eingriffen und Umbauarbeiten am Kern des Staatsoperngebäudes möglich. Aus dieser vorgegebenen Situation heraus hat die Direktion der Wiener Staatsoper eine Spielstätte, wo Vorstellungen von Opern für Kinder – neben jenen im Großen Haus – so wie im Kinderopernzelt in einem intimeren Rahmen möglich sind, im Theater in der Walfischgasse gefunden. Staatsoperndirektor Dominique Meyer betont: "Es ist eine wichtige Aufgabe der Wiener Staatsoper, auch das junge und jüngste Publikum an das Genre Oper heranzuführen. Wir haben lange und intensiv gesucht und nur wenige Schritte von der Oper entfernt mit der hervorragenden Theaterinfrastruktur in der Walfischgasse schließlich eine sehr gute Lösung gefunden, um auch in den kommenden Jahren nachhaltige Kulturvermittlung in für Kinder bestens geeignetem Umfeld zu gewährleisten."

Darüber hinaus wird nun aufgrund der erhöhten Sitzplatzkapazität im Theater in der Walfischgasse – ca. 250 gegenüber 140 im Kinderopernzelt – bei gleich bleibender Vorstellungsanzahl weit mehr Kindern der Besuch der stets ausverkauften Aufführungen ermöglicht. Allein in den ersten vier Spielzeiten der Direktion Meyer ist die Anzahl an ausgegebenen Kinderkarten – zwischen Opern-, Kinderopern- und Ballettvorstellungen im Großen Haus und den über 40 Kinderopernvorstellungen und verschiedenen Matineen im Kinderopernzelt – von 7.671 (2010/2011) auf zuletzt 9.421 (2013/2014) gestiegen. Hinzu kommen jährlich rund 7.000 Kinder bei der Zauberflöte für Kinder am Tag nach dem Opernball.

"Kindern und Jugendlichen das Genre 'Oper' näherzubringen und sie damit möglichst früh mit Musik, Gesang und Theater vertraut zu machen, ist eine wichtige kultur- und gesellschaftspolitische Aufgabe. Ich gratuliere Direktor Meyer und seinem Team zur Wahrnehmung der Chance, 'um die Ecke' in der Walfischgasse eine ideale Spielstätte für die Kinderproduktionen der Wiener Staatsoper gefunden zu haben. Neben den Vorstellungen am Ring, die täglich Besucherinnen und Besucher aus aller Welt nach Wien führen, steigt sichtbar auch das Interesse des jungen Publikums an dem Angebot der Wiener Staatsoper. Ich wünsche allen Beteiligten, vor allem den Kindern und Jugendlichen in unserem Land, dass die Oper in der Walfischgasse zu einem neuen, lebendigen Ort im Zentrum der Stadt wird", so Dr. Josef Ostermayer, Bundesminister für Kunst und Kultur.

"Die Stadt Wien hat sich aus voller Überzeugung als Fördergeberin im Stadttheater Walfischgasse engagiert. Anita Ammersfeld hat ein großes Herz für das Theater und mit viel persönlichem Einsatz im Zentrum der Stadt eine Bühne zum Blühen gebracht. Das Haus war Heimat für Künstler, Stücke und Autoren, die sonst hier nicht zu sehen gewesen wären, und bot über zehn Jahre ein abwechslungsreiches und doch sehr persönliches Programm, das hohen Zuspruch beim Publikum genoss. Ich bedanke mich bei der Prinzipalin des Hauses für das jahrelange kulturelle Engagement, aber auch für die Bereitschaft, die Spielstätte ohne Vorbehalte für ein neues Genre zu öffnen. Der Stadt Wien ist es ein Anliegen, dass der Standort auch in Zukunft kulturell genutzt wird. Umso mehr freut es mich, wenn das Haus nahtlos mit Leben gefüllt bleibt – als ein weiterer Ort in Wien für Kinderkunst und der Förderung junger Talente, denn gerade das junge Publikum liegt uns allen sehr am Herzen", so Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny.

 

 

 

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