Maßnahmen zur Sicherung einer ausreichenden
 Zahl an Jungärztinnen- und Jungärzten

 

erstellt am
07. 10. 14
10.00 MEZ

Gesundheits- und Soziallandesrat Dr. Rezar setzt rechtzeitig nachhaltige Schritte
Eisenstadt (blms) - Die Diskussion, dass es in Zukunft einen ÄrztInnenmangel geben könnte, ist in den letzten Monaten immer wieder aufgeflammt. In den kommenden 20 Jahren werden laut Prognosen noch genügend ÄrztInnen zur Verfügung stehen. Für die Zeit danach wird jedoch - aus heutiger Sicht - sowohl im fachärztlichen, als auch im allgemeinmedizinischen Bereich ein nicht gedeckter Bereich gesehen. Große Unterschiede wird es zwischen zentralen und peripheren Regionen geben, sowohl in den Krankenanstalten, als auch im niedergelassenen Bereich. „Im Burgenland wird es in den nächsten 15 Jahren eine Pensionierungswelle geben – es ist absehbar, dass einige Stellen im allgemeinmedizinischen Bereich nicht so schnell mehr nachbesetzt werden können. Wenn dies eintritt, werden wir in den Krankenanstalten auf jeden Fall gefordert sein. Daher müssen wir heute schon Sorge tragen, dass es auch in Zukunft genügend junge Ärztinnen und Ärzte gibt, die in unseren Krankenanstalten arbeiten“, erklärte dazu Gesundheits- und Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, der gemeinsam mit KRAGES Geschäftsführer DI(FH) Mag. René Martin Schnedl Maßnahmen der KRAGES zur Sicherung einer genügend großen Zahl von Jungärztinnen und Jungärzten im Landhaus in Eisenstadt präsentierte. Für die KRAGES erscheint es aufgrund zahlreicher Analysen zielführend, in einigen Bereichen dementsprechende Maßnahmen zu setzen.

Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung
Aufgrund der Neukonzeption der ÄrztInnenausbildung wird unter der Federführung des ärztlichen Direktors Dr. Kurt Resetarits gerade ein Ausbildungskonzept erstellt. Dieses sieht unter anderem ein MentorInnensystem für die Ausbildung vor. Auch wird in diesem Zusammenhang die Umsetzung des § 15 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) mit 1. Jänner 2015 in der gesamten KRAGES erfolgen. Dies bedeutet eine massive Entlastung der Ärzteschaft von arztfremden Tätigkeiten. Der §15 GuKG definiert die mitverantwortlichen Tätigkeitsbereich, die diagnostischen und therapeutischen Leistungen, die Gesundheits- und Krankenpflegepersonen auf ärztliche Anordnung erbringen dürfen. Im August wurde bereits eine massive Aufstockung des Schreibdienstes in die Wege geleitet. Diese Maßnahme wird die Ärzteschaft von administrativen Tätigkeiten entlasten. Insgesamt steht den jungen Medizinerinnen und Medizinern daher mehr Zeit für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zur Verfügung.

Evaluierung der Organisationsabläufe sowie Anpassung der IT Voraussetzungen
Zur Evaluierung der Organisationsabläufe wurde ein anerkannter externer Experte gewonnen, der beginnend mit der KA Kittsee die Anstalten evaluieren und einen entsprechenden Befund abgeben soll. Auf dieser Grundlage werden seitens der KRAGES erforderliche Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Sorgfältig geplante und effiziente Organisationsabläufe stellen eine Erleichterung bzw. Verbesserung für alle Berufsgruppen dar.

Verbesserung des sozialen Umfeldes für die Mitarbeiter in den Krankenanstalten
Die Generalsanierung und Schaffung von Starterwohnungen für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Wohnmöglichkeiten für junge Familien, die Möglichkeiten einer flexiblen Kinderbetreuung durch Kooperationen mit örtlichen Kindergärten oder bei einem entsprechenden Bedarf auch durch eigene Betriebskindergärten und die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ein umfassendes Fort- und Weiterbildungsprogramm (Fortbildungskatalog) sowie einen Führungskräftelehrgang, um Führungspositionen im Unternehmen durch eigene Mitarbeiter abdecken zu können, sollen zu einer nachhaltigen Verbesserung führen. Trotz der bereits dargestellten immer größeren bürokratischen Hürden für die Teilzeitbeschäftigung älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die KRAGES ein Unternehmen, welches nach wie vor Altersteilzeitmodelle ermöglicht. Nach Durchführung einer umfassenden Belastungsstudie, in der die Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhoben wurde, wird nun als logische Konsequenz ein Gesundheitspräventionsprogramm erarbeitet, wo in Zusammenarbeit mit dem ASKÖ Burgenland und anderen Vereinen auf verschiedensten Ebenen die Belegschaft zu gesundheitsfördernder Lebensweise motiviert werden sollen.

Österreichweit einzigartiges Angebot beim Klinisch-Praktischen Jahr (KPJ)
Die KRAGES plant zunächst die Ausbildungsqualität zu steigern und sich im Bereich des KPJ als potentieller Arbeitgeber auch unter der Jungärzteschaft zu positionieren: Dies ist in einem ersten Ansatz mit der Leistungsabgeltung (geltend ab Juli 2014) im Bereich aller Träger des Burgenlandes gelungen. Ein hochwertiges MentorInnensystem zur Ausbildung der Studentinnen und Studenten sowie das Angebot von kostenloser Verpflegung und bei Bedarf auch Unterbringung runden dieses Angebot ab.

Kooperation
Bei weiterer Verschärfung der gegenständlichen Rahmenbedingungen durch weitere Verknappung und allfällige Auswirkungen durch die KA-AZG Novelle könnte als nächster Schritt eine Kooperationsvereinbarung mit deutschen Universitäten im ungarischen Raum (Szeged, Pecs) angedacht werden. Erste Kontakte wurden bereits geknüpft.

Rezar dazu abschließend: „Mit diesen Maßnahmen setzen wir wichtige Schritte. Ich bin zuversichtlich, dass sich die KRAGES in Zukunft so als attraktive Arbeitgeberin positionieren kann und dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um in Zukunft genügend junge Ärztinnen und Ärzte für die Tätigkeit in einer burgenländischen Krankenanstalt gewinnen können.“

 

 

 

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