Heinisch-Hosek/Hundstorfer zu Väterkarenz:
 Gemeinsam einen Bewusstseinswandel herbeiführen

 

erstellt am
07. 10. 14
10.00 MEZ

Start der internationalen Männerkonferenz "Mehr Gleichstellung durch aktive Väterbeteiligung" in Wien
Wien (sk) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek eröffneten am 06.10. die zweitägige "Männerkonferenz", die vom Sozialministerium gemeinsam mit dem deutschen Familienministerium ausgerichtet wird und unter dem Motto steht: "Mehr Gleichstellung durch aktive Väterbeteiligung." Bei der Pressekonferenz anwesend waren auch die luxemburgische Ministerin für Chancengleichheit Lydia Mutsch und die deutsche Familienstaatssekretärin Elker Ferner. "Das Thema Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie war jahrzehntelang ein Frauenthema", sagte Hundstorfer. "Wir wollen die Männer in den Vordergrund rücken. Väterkarenz und Papa-Monat dürfen keine Fremdworte sein", so der Minister. Wichtig sei, die Männer zu motivieren, ihre bereits vorhandenen Rechte auch in Anspruch zu nehmen, sagte Heinisch-Hosek. Dazu müsse gemeinsam ein "Bewusstseins-und Kulturwandel" herbeigeführt werden, unterstrich die Ministerin.

Im Rahmen der Konferenz präsentiert das Sozialministerium auch eine Studie über "Eltern in Väterkarenz". Diese zeigt: Die Zahl der Männer, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, steigt. 2012 waren 16,7 Prozent aller KindergeldbezieherInnen Männer. Die Studie zeigt auch:
Durch den Bezug von Kinderbetreuungsgeld wird die Erwerbslaufbahn der Väter nicht gestört, sie sind auch zwei Jahre danach in stabilen Beschäftigungsverhältnissen. Für Hundstorfer ein "klares Signal dafür, dass Karenz der Karriere nicht schadet".

Es gehe "in die richtige Richtung", betonte auch Frauenministerin Heinisch-Hosek, der Anteil an Vätern in Karenz müsse aber weiter steigen, um die Gleichstellung voranzutreiben. Es gebe noch eine "große Diskrepanz bei der Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit" zwischen den Geschlechtern. Für Heinisch-Hosek spielt der "Papa-Monat" dabei eine Schlüsselrolle: "Ich bin überzeugt, er ist ein Einstieg in die Väterkarenz." Im öffentlichen Dienst gibt es den Papa-Monat bereits und wird gut angenommen. Gespräche mit VertreterInnen der Wirtschaft würden in Kürze starten, um den Papa-Monat auch außerhalb des öffentlichen Dienstes zu etablieren, erklärte Sozialminister Hundstorfer.

Auch das einkommensabhängige Kindergeld sei ein Erfolg und habe dazu beigetragen, dass mehr Väter in Karenz gehen. Das Kinderbetreuungsgeld soll künftig noch einfacher und transparenter werden, betonte Heinisch-Hosek. Derzeit endet die arbeitsrechtliche Karenz nach zwei Jahren, damit auch der Kündigungsschutz. "Das wissen viele Frauen nicht, und oft folgt ein böses Erwachen", so Heinisch-Hosek. "Es geht darum, Vätern Mut zu machen, in Karenz zu gehen und Frauen zu motivieren, schneller ins Erwerbsleben zurückzukehren", sagte die Ministerin.

Im Rahmen der "Männerkonferenz" diskutieren in den nächsten zwei Tagen über 400 TeilnehmerInnen - darunter Fachleute im Bereich Väterarbeit, PolitikerInnen, Akteure und Institutionen im Gleichstellungsbereich - rund um das Thema Väterbeteiligung, Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Aula der Wissenschaften in Wien.

 

 

 

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