LH Platter: "Zukunft liegt nicht im Nationalismus"

 

erstellt am
20. 10. 14
10.00 MEZ

Gemeinsames Gedenken der Euregio an 100 Jahre Erster Weltkrieg in Galizien
Krakau/Innsbruck (lk) - „Die Zukunft liegt nicht im Nationalismus.“ Diese zentrale Botschaft formuliert LH Günther Platter am Hauptmarkplatz in Krakau/Polen anlässlich des gemeinsamen Gedenkens von Tirol, Südtirol, Trentino an den Ausbruch und die Opfer des Ersten Weltkriegs. 400 SchülerInnen aus der Europaregion sind schon am 16.10. mit dem Zug ins ehemalige Galizien aufgebrochen, um gemeinsam mit Vertretern der Traditionsverbände und Nachfahren ehemaliger Kriegsteilnehmer unter anderem an der Gedenkfeier in Krakau teilzunehmen und sich vor Ort an den Kriegsschauplätzen an den Schrecken diese Krieges zu erinnern.

„Ihr alle, die ihr heute hier seid, die ihr diese Reise mitgemacht habt, tragt Verantwortung dafür, dass unser Kontinent ein Kontinent des Friedens bleibt“, ruft Platter wie auch sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher die Jugendlichen zum Einsatz für den Frieden auf. „Wenn wir hier heute stehen und die gleiche Reise nach Galizien unternommen haben wie abertausende junge Soldaten hundert Jahre vor uns – dann legen wir hier ein Zeichen ab, vor allem der Erinnerung und des Gedenkens, aber vor allem ein Zeichen und eine Botschaft für den Frieden.“

Von den 45.000 im Jahr 1914 ausgerückten oder bald darauf nachgeschickten Tiroler Soldaten kehrten über 12.000 gar nicht mehr, weitere 18.000 nur mehr als Kriegsinvalide oder Jahre später ausgezehrt und krank aus russischer Gefangenschaft in Sibirien zurück. „Den Opfern dieses Krieges schulden wir eine ehrende Erinnerung. Wir schulden ihnen aber auch das Bekenntnis, alles zu tun, um künftige Kriege in Europa zu verhindern“, sagt Platter.

Friedensprojekt Europa
Die Überwindung von Grenzen und die Sicherung des Friedens ist nicht nur ein zentrales Anliegen der Europäischen Union, sondern auch der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sind sich die drei Landeshauptleute Günther Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi beim gemeinsamen Gedenken in Krakau einig. Es sei der Verdienst der Europäischen Union, jahrhundertlange Feindschaften in Europa abzubauen und durch Handel und wirtschaftliche Entwicklung Wohlstand und Frieden zu sichern.

Niemals wieder
„NEVER AGAIN – Niemals wieder“ – so lautet auch die Botschaft, die sich durch den gesamten Gedenkakt zog. Anhand der von Jugendlichen in verschiedenen Sprachen vorgetragenen Eintragungen aus Soldatentagebüchern und historischen Filmsequenzen wurde das Kriegsgeschehen von damals mit seinen aberwitzig vielen Toten lebendig. Deutlich wurden aber auch die Lebensfreude und das Bekenntnis zu einem Europa des Friedens. Zu den Klängen der Europahymne gestalteten die TeilnehmerInnen am Zug nach Galizien als Abschluss des Gedenkens eine große Europaflagge, indem sie jeweils eine gelbe Nelke als Symbol der Freundschaft auf einen blauen Hintergrund steckten.

„Seid Botschafter einer neuen Welt und beginnt schon heute, diese möglich zu machen. Setzt alles daran, dass diese, eure neue Welt mit einer gesunden Portion Ehrgeiz wächst“, appelliert der Trentiner LH Ugo Rossi an die Jugendlichen.

 

 

 

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