Agrar-Landesrat Hiegelsberger bei Kommissar Hahn

 

erstellt am
17. 10. 14
10.00 MEZ

Klare Standpunkte zur Schweinekrise und TTIP
Brüssel/Linz (lk) - Johannes Hahn wird EU-Kommissar für „Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen“. Kurz vor Amtsantritt in dieser neuen Position besuchte Oberösterreichs Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger Kommissar Hahn am 14.10. für ein Arbeitsgespräch in Brüssel. Schwerpunkte: Auswirkungen der Russland Krise und des geplanten TTIP-Freihandelsabkommen mit den USA auf die österreichische Landwirtschaft.

Die Agrarpreise befinden sich im freien Fall. „Wenn nicht bald gegengesteuert wird, besteht die absolute Gefahr, dass wir Betriebe verlieren“, befürchtet LR Hiegelsberger, der bei Kommissar Hahn vor allem die schwierige Lage im Schweinesektor betonte. Der europäische Markt für Ferkel und Mastschweine ist aufgrund des Russland-Importstopps mit Schweinefleisch überschwemmt. „Seit September ist bei vielen Betrieben keine kostendeckende Produktion mehr möglich. Wir brauchen Unterstützung von der EU!“ Kommissar Hahn und Hiegelsberger sind sich einig, dass die EU neben Soforthilfe vor allem neue Märkte ansteuern muss. Künftig zuständig für die Nachbarländer sieht Hahn Exportchancen besonders im Bereich verarbeiteter Lebensmittel. Neben Asien und dem Westbalkan ist der mittlere Osten eine Region, wo österreichische Lebensmittel künftig besser vermarktet werden sollen.

Ein noch wichtigerer Exportmarkt für heimische Lebensmittel könnte künftig die USA werden, so Kommissar Hahn, der mit Hiegelsberger über die aktuellen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP diskutierte. TTIP kann für Oberösterreichs Wirtschaft Vorteile bringen, im Bereich Lebensmittel und Agrargüter hat aber Hiegelsberger einen klaren Standpunkt: „Wir werden genau auf unsere hohen Lebensmittelstandards achten und keinen Import minderwertiger oder chlorierter Lebensmittel oder einer Abschaffung unserer wichtigen Kennzeichnungsverpflichtungen zustimmen!“ Die Aussage Hahns, wonach ein Abschluss der TTIP-Verhandlungen nicht vor 2017 zu erwarten ist, sieht Hiegelsberger positiv, denn es gilt die Verhandlungen transparent und nachvollziehbar zu führen.

 

 

 

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