WKÖ hilft bei Implementierung der
 Dualen Ausbildung in China

 

erstellt am
27. 10. 14
10.00 MEZ

Österreichisch-chinesisches Lehrlingsausbildungsprojekt der WKÖ mit den Unternehmen Alpla und Engel sowie Unterstützung der ADA
Shanghai/Wien (pwk) - Chinas Berufsschulausbildung basiert vor allem auf Frontalunterricht mit wenig praxisnaher Ausbildung - dementsprechend herrscht in manchen Provinzen Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, führte das Interesse von chinesischer Seite am österreichischen Dualen Ausbildungssystem zu einem gemeinsamen österreichisch-chinesischen Pilot-Projekt, welches im September 2013 gestartet wurde. „Unser Duales Bildungssystem wird weltweit als best practice Beispiel für eine gute Ausbildung der Jugendlichen und als beste Versicherung gegen Jugendarbeitslosigkeit gesehen. Mit dieser Kooperation zeigen wir den Chinesen die Vorteile unsers Systems und lernen gleichzeitig die Vorteile des chinesischen Bildungssystems kennen“, so Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl bei der Besichtigung des Projekts im Rahmen der diese Woche stattfindenden Wirtschaftsmission nach China mit einer über hundertköpfigen österreichischen Unternehmensdelegation. Ziel ist die Implementierung einer praxisorientierten, auf den Bedarf der Unternehmen zugeschnittenen Berufsausbildung nach Vorbild des österreichischen dualen Systems.

Die WKÖ ist mit der Aussenwirtschaft Austria und WIFI International federführend am Projekt beteiligt, welches im Rahmen der Internationalisierungsoffensive ‚go-international‘ des Wirtschaftsministeriums und der WKÖ umgesetzt und finanziert sowie zusätzlich seit dem Frühjahr 2014 durch eine Wirtschaftspartnerschaft der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, gefördert wird. Projektpartner vor Ort sind die österreichischen Unternehmen Alpla und Engel mit ihren Niederlassungen in Shanghai sowie die chinesische Berufsschule „Shanghai Information Technology College“.

Michael Landertshammer, Institutsleiter WIFI-Österreich: „Da die Lehrlingsausbildung im chinesischen Bildungssystem nicht verankert ist, waren intensivste Vorbereitungen notwendig - z.B. Abstimmung mit lokalen Behörden, Auswahl einer geeigneten Schule, Analyse österreichischer und chinesischer Lehrpläne, um daraus einen gemeinsamen zu entwickeln etc.“ Nach einem Startsemester an der Berufsschule, beginnt im zweiten Semester die Ausbildung in Lehrlingswerkstätten der österreichischen Firmenniederlassungen. Die Ausbildung dauert vier Jahre. Derzeit werden 44 Schüler (jeweils die Hälfte bei Alpla bzw. Engel in Metalltechnik sowie Kunststoffformgebung) ausgebildet. „Jugendliche erhalten jetzt hier in Shanghai durch praxisorientierte Ausbildung bessere Berufschancen und Zukunftsperspektiven“, so ADA-Geschäftsführer Martin Ledolter. „Die Lehrlinge arbeiten zu 80 Prozent in den Lehrwerkstätten der Unternehmen. 20 Prozent der Ausbildungszeit verbringen sie im Shanghai Information Technology College. Das ist ein vollkommen neuer didaktischer Ansatz in China. Der Fachabschluss wird in China und Europa anerkannt“, erklärt Ledolter. Die Aus- und Weiterbildung der lokalen Berufsschullehrer erfolgt in China und Österreich.

 

 

 

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