LR Stocker zu Gesprächen im
 Gesundheitsministerium in Rom

 

erstellt am
24. 10. 14
10.00 MEZ

Rom/Bozen (lpa) - Gesundheitslandesrätin Martha Socker war am 22.10. in Rom mit Renato Botti, dem Generaldirektor der Gesundheitsplanung im Gesundheitsministerium, zusammengetroffen. Zur Sprache kamen die Geburtenstationen an den Kleinspitälern und die Anerkennung der in Österreich erworbenen Facharztabschlüsse.

Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und die beiden Südtiroler Kammerabgeordneten Renate Gebhard und Albrecht Plangger haben sich im Gesundheitsministerium in Rom zu einer Aussprache mit dem Generaldirektor für die Gesundheitsplanung, Renato Botti, getroffen. Die wichtigsten Themen der Unterredung waren die drohende Schließung von Geburtenstationen sowie die Anerkennung der österreichischen Facharztausbildung durch das Gesundheitsministerium.

Das wohl brisanteste Thema war dabei die vom Staat geforderte Schließung der Geburtenabteilungen, in welchen weniger als 500 Entbindungen pro Jahr durchgeführt werden. "Der Vertreter des Ministeriums hat uns mitgeteilt, dass eine Ausnahmeregelung nur dann in Erwägung gezogen werden könnte, wenn eine äußerst stichhaltige Begründung vorliegt. Nur in einer außergewöhnlichen Situation, wie etwa einer sehr schwierigen Erreichbarkeit, wäre dies unter Umständen denkbar. Selbst in diesem Fall würde das Ministerium aber keine allzu große Abweichung von der vorgegebenen Zahl von 500 Geburten pro Jahr akzeptieren und außerdem eine laufende Überwachung fordern", berichtete Landesrätin Stocker aus Rom. "Generaldirektor Botti hat außerdem bekräftigt, dass selbst in diesem Fall eine ständige Anwesenheit von ausgebildetem Fachpersonal unumgänglich wäre. Das Ministerium besteht darauf, dass eine absolute Sicherheit und die Einhaltung der Qualitätsstandards gewährleistet werden müssen", erklärte Landesrätin Stocker und fügte noch hinzu, dass derzeit in ganz Italien keine derartige Sonderregelung existiert.

Ein weiteres Hauptthema der Begegnung war die Anerkennung der österreichischen Studientitel für Fachärzte. Laut österreichischer Studienordnung können Fachärzte nämlich auch an verschiedenen Abteilungen in Südtiroler Krankenhäusern ihre praktische Ausbildung absolvieren, wenn die Österreichische Ärztekammer eine entsprechende Genehmigung erteilt; gemäß der italienischer Gesetzeslage muss die praktische Ausbildung hingegen an Krankenhäusern erfolgen, die vom Gesundheitsministerium dazu ermächtigt sind, was bei den Krankenhäusern in Südtirol nicht der Fall ist. Daher hat das Ministerium vor etwa einem Jahr die Anerkennung der in Österreich erlangten Facharzttitel ausgesetzt. Derzeit warten 21 Fachärzte auf die Anerkennung, und dutzende weitere befinden sich zurzeit in Ausbildung. "In diesem Zusammenhang hat Generaldirektor Botti erklärt, dass dies nicht in erster Linie in die Zuständigkeit des Gesundheitsministeriums falle. Es werden daher wohl noch weitere Treffen auch mit anderen Stellen in Rom stattfinden müssen, um dieses Problem zu lösen", berichtete Landesrätin Stocker.

"Wir konnten einige zentrale Fragen der Gesundheitsversorgung in Südtirol mit den höchsten Stellen im Ministerium besprechen. Das Gespräch in Rom hat aber nur teilweise dazu beigetragen, mehr Klarheit zu schaffen. Unabhängig von den Vorgaben, die wir aus Rom erhalten, müssen wir versuchen, unser Gesundheitssystem so auszurichten, dass wir damit nicht die kommenden Generationen belasten. Dass Sparmaßnahmen notwendig sind, steht angesichts der drohenden Kostenexplosion außer Frage", meinte Landesrätin Stocker abschließend.

 

 

 

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