Österreichische Bischöfe ziehen positive Synoden-Bilanz

 

erstellt am
22. 10. 14
10.00 MEZ

Innsbrucker Bischof Scheuer: "Wahrnehmen der Realität ohne Scheuklappen" gelungen - Grazer Bischof Kapellari: Entkrampfung und Differenzierung - Feldkircher Bischof Elbs: Wende noch nicht geschafft, doch Richtung stimmt
Innsbruck/Graz/Feldkirch/Wien (kap) - Zufrieden haben Österreichs Bischöfe auf Verlauf und Ergebnis der am 19.10. zu Ende gegangenen Sondersynode im Vatikan zu Ehe und Familie reagiert. Von einem "äußerst hoffnungsvollen Signal" sprach der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer: Die Synode sei ein "Wahrnehmen der Realität ohne Scheuklappen" gewesen, mit "großer Sympathie für die Familien, aber auch für jene, die darin verletzt worden sind, gescheitert sind und neu begonnen haben", so der Bischof am 21,10, in einer Stellungnahme. Für Europas Kirche sah Scheuer zugleich einen "Lernprozess, dass unsere Probleme, Vorstellungen, Erfahrungen und (Un-)Werte nicht das Maß aller Dinge sind."

Auf Fragen wie die Sakramentenspendung an wiederverheiratet Geschiedene oder zum Umgang mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen habe die Synode keine Antworten gefunden, die eine notwendige Zweidrittelmehrheit gebracht hätten, hielt Scheuer fest. "Es hat umgekehrt aber auch keine Entscheidung gegeben, die alle Türen zugesperrt hätte." Die Synode habe unterstrichen, "dass Christus gewollt hat, dass die Kirche ein Haus mit stets offenen, einladenden Türen ist, ohne irgendjemanden auszuschließen". Die Kirche werde sich nun im Jahr vor der ordentlichen Synode weiter intensiv damit auseinandersetzen.

Der Grazer Bischof Egon Kapellari erklärte, dass die soeben beendete außerordentliche Synodensitzung gemeinsam mit dem ordentlichen Treffen im kommenden Jahr die Weltkirche "als große Einladung im Namen Jesu Christi gewiss verstehbarer machen" werde. Das Ergebnis sei noch offen, wobei man schon jetzt absehen könne, dass man es "nicht allen recht machen" werde. Zuversichtlich zeigte sich Bischof Kapellari jedoch dahingehend, dass dabei vieles "differenziert und entkrampft" werden könne.

Vorsichtig zufrieden äußerte sich der Vorarlberger Bischof Benno Elbs: Die "Richtung der Diskussionen" stimme, wenngleich die von ihm erhoffte "Wende" durch die diesjährige Synode noch nicht geschafft sei. Gerade in den empfindlichen Themen habe die Bischofssynode die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit schließlich nicht erreicht. Elbs verwies zudem auf das Treffen der österreichischen Bischofskonferenz im November, die Themen der Sondersynode ebenfalls diskutieren werde.

 

 

 

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