Strukturierte E-Rechnung auf dem Weg zum
 EU-weit gültigen E-Rechnungsformat

 

erstellt am
30. 10. 14
10.00 MEZ

E-Rechnung an den Bund ist erst der Anfang: 4. E-Rechnungs-Kongress ab sofort als Video on Demand und zum Nachlesen auf http://wko.at/e-rechnung
Wien (pwk) - Ganz im Zeichen der (strukturierten) E-Rechnung stand am das Haus der österreichischen Wirtschaft in Wien: Dort fand bereits zum vierten Mal der von der Wirtschaftskammer Österreich und dem Bundesministerium für Finanzen veranstaltete E-Rechnungs-Kongress statt. Alle Informationen zum Kongress sowie eine Aufzeichnung zum Nachschauen als Video on Demand sind ab sofort auf http://wko.at/e-rechnung zu finden.

Nach fast einem Jahr E-Rechnung an den Bund wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen: Die Umstellungsschwierigkeiten sind weitgehend behoben, so wurde die Registrierung am Unternehmensserviceportal (kurz: USP, https://www.usp.gv.at) vor allem für Jung- und Einzelunternehmen vereinfacht und es wird weiter optimiert. "Manche Unternehmen nutzen mittlerweile auch die ebenfalls bestehende Möglichkeit, ihre E-Rechnung über Dienstleister ohne vorherige Registrierung am USP einzubringen, was mit überschaubaren Nebenkosten bzw. bei manchen Anbietern sogar gratis möglich ist", hielt Herwig Höllinger, der stellvertretende Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest.

Als ebenfalls begrüßenswert hielt er fest, dass die Plattform https://e-rechnung.gv.at vom Finanzministerium auch weiteren öffentlichen Körperschaften wie etwa Bundesländern oder Gemeinden sowie den ausgegliederten Bereichen des Bundes für die Abwicklung von deren E-Rechnungen zur Verfügung gestellt wird: "Dadurch wird für die Wirtschaft in Zukunft ein rasches Einbringen von E-Rechnungen auch an weitere öffentliche Einrichtungen ohne zusätzlichen Umstellungsaufwand möglich."

Denn die E-Rechnung an den Bund ist erst der Anfang: Spätestens ab 2019 müssen laut EU-Vorgaben neben dem Bund auch Länder und Gemeinden, sowie alle dem Vergaberecht unterliegende Institutionen in der Lage sein, strukturierte E-Rechnungen anzunehmen und weiter zu verarbeiten. An einem europäischen Standard für E-Rechnungen der auch bereits bestehende Formate berücksichtigen soll wird derzeit gearbeitet. In Österreich sind strukturierte elektronische Rechnungen durch die seit Jänner 2014 verpflichtenden E-Rechnung an den Bund in vielen Unternehmen bereits angekommen.

"Seit Jahresbeginn 2014 sind rund 600.000 E-Rechnungen von knapp 35.000 Vertragspartnern beim Bund eingelangt", führte Gerhard Popp, der zuständige Sektionschef im Finanzministerium, aus und betonte, dass die E-Rechnung den Unternehmen und der Verwaltung Zeit und Geld spart. Allein der Bund schätzt die Einsparungen auf knapp sieben Millionen Euro jährlich. Diese Ersparnisse ergeben sich durch den Wegfall von Papier, Druck, Porto und die einfache Weiterverarbeitung. Österreich gehe in Sachen strukturierte E-Rechnung mit gutem Beispiel voran, denn mit der in Ausarbeitung befindlichen EU-Richtlinie werden alle öffentlichen Körperschaften der Mitgliedsländer zur Annahme von E-Rechnungen verpflichtet.

Bruno Koch, Experte für E-Rechnungsfragen bei billentis, präsentierte im Rahmen des Kongresses einen Überblick über den "Markt für E-Rechnungen rund um den Globus". Er ortet für die kommenden Jahre großes Potenzial für die weitere Verbreitung der E-Rechnung, vor allem durch spezialisierte Service-Provider, die in erster Linie kleinere Unternehmen mit maßgeschneiderten Service-Paketen bei der E-Rechnungsstellung und -Abwicklung unterstützen können.

Stefan Engel-Flechsig, Leiter des Forums elektronische Rechnung Deutschland (FeRD), stellte das erst kürzlich etablierte Format für elektronische Rechnungen in Deutschland vor, "ZUGFeRD 1.0". Dieses E-Rechnungsformat erlaubt es, Rechnungsdaten in strukturierter Weise (XML) in einer PDF Datei zu übermitteln und diese ohne weitere Schritte automatisch auszulesen und zu verarbeiten. Ebenso wie das österreichische E-Rechnungsformat ebInterface, auf dem auch die E-Rechnung an den Bund basiert, entspricht es damit den Anforderungen der internationalen Standardisierung und soll auch im Rahmen einer europaweiten Standardisierung des grenzüberschreitenden E-Rechnungsverkehrs angewendet werden können.

Im zweiten Teil des Kongresses stand der österreichische Status Quo bei der E-Rechnung im Mittelpunkt. Über die Implementierung der E-Rechnung an den Bund und die künftige Entwicklung, vor allem bei der Ausweitung des E-Rechnungsempfangs auf Länder und Gemeinden, diskutierte unter der Moderation von Oliver Loisel eine Experten-Runde, darunter Christian Ihle, BMF IT-Sektion, Manfred Luidold, Amt der OÖ Landesregierung, Gerhard Laga, WKÖ E-Center, Peter Guggenberger, Manz Verlag, Ronald Sallmann, Österreichischer Städtebund und Alexander Leiningen-Westerburg, Postserver.

 

 

 

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