Kunst- und kulturhistorischer Schatz gehoben!

 

erstellt am
17. 11. 14
10.00 MEZ

Dominik Steigers Oeuvre in überwältigender Fülle in der Kunsthalle Krems erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt – zu sehen bis 8. Februar 2015
Krems (kunsthalle) - Die längst überfällige Retrospektive zu einer der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der österreichischen Postavantgarde fand nach intensiver Werkaufarbeitung, die noch zu Lebzeiten des heuer verstorbenen Künstlers durchgeführt wurde, am 14.11, seine feierliche Eröffnung. Nicht weniger als 500 Exponate aus mehr als fünf Jahrzehnten versammelte Direktor und Kurator Hans-Peter Wipplinger, und präsentierte damit den überbordenden Reichtum künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten im Werk Dominik Steigers. Der große Unbekannte der österreichischen Kunstszene, dessen Produktion sich weitgehend im Stillen ereignete, wurde mit dieser Ausstellung zurück in den kunsthistorischen Diskurs geholt und mit seinem intermedialen, interdisziplinärem und interkontextuellen Werk als große Entdeckung vorgestellt. Steigers künstlerische Praxis der Synthese von Text, Bild und Ton wird eindrücklich in zahlreichen Zeichnungen, Aquarellen, Collagen, Fotografien, skulpturalen Arbeiten sowie Audio- und Videoarbeiten dargestellt. Die vielfältigen Bezüge zu Künstlerkollegen, mit denen Steiger Gemeinschaftsarbeiten umsetzte, sind in der Ausstellung ebenso präsent. So zeigt die Kunsthalle Krems Steigers Kollaborationen etwa mit Günter Brus, Gerhard Rühm, Dieter Roth, Joseph Beuys, Arnulf Rainer, Hermann Nitsch, André Thomkins oder Oswald Wiener.

"Eine systematische Werkauswahl aus allen Werkphasen führt vor Augen, dass Steigers Werk immer zwischen den Stilen und Disziplinen angelegt war und er, dank Mehrfachbegabung, überbordender Experimentierfreude und seines immensen Ideenreichtums fortwährend mit neuen Techniken, Materialien und thematischen Ansätzen überraschte. Dabei agierte er in seinem enzyklopädisch angelegten Transformationen und Verdichtungen immer mit hoher Sensibilität und Intelligenz, Witz und feinsinniger Ironie und schlug eine Brücke zwischen Imagination und Wirklichkeit", so Direktor Wipplinger in seiner Eröffnungsrede.

Einer wissenschaftlichen Vorlesung gleich, referierte im Anschluss daran, Dominik Steigers Weggefährte und Künstlerkollege Peter Weibel. Er betonte in seiner Laudatio die Innovationskraft Dominik Steigers, insbesondere im Bereich der Codierung und Decodierung von Zeichen in allen medialen Ausformungen.

Landesrätin Barbara Schwarz zeigte sich in ihrer Rede erstaunt über das komplexe und umfangreiche Werk des begabten Experimentators und würdigte das vielfältige Programm der Kunsthalle Krems zwischen internationalen und österreichischen Positionen.

Neben Renate Ganser, der Witwe Dominik Steigers, und dem gemeinsamen Sohn Moritz, der Kunsthistorikerin Susanne Längle, die die wissenschaftliche Aufarbeitung des Werkes machte, erwiesen zahlreiche Künstler Dominik Steiger ihre Referenz: Gerhard Rühm, Christian Ludwig Attersee, Martha Jungwirth, Hubert Schmalix, les tardes goldscheyder, Christine und Irene Hohenbüchler, Hubert Lobnig, Iris Andraschek, Ilse Haider, Gregor Schmoll, Suse Krawagna, Gilbert Bretterbauer, Matthias Griebler, Richard Hoeck, Daniel Löwenbrück, Heidi Harsieber, Malcolm Green, Constantin Luser, Leo Zogmayer, Hans Kupelwieser u.a.

Ebenso die Galeristen Franz von Seilern, Heike Curtze, Philipp Konzett, Helmut Klewan, Kurt Kalb, Julius Hummel, die Kunsthistorikerin Christa Steinle, TBA21-Kuratorin Daniela Zyman, Mumok-Kuratorin Eva Badura-Triska, Kuratorin Brigitte Huck, Landesmuseumsdirektor Carl Aigner, Dichter Ferdinand Schmatz, Autor Benedikt Ledebur, Germanist Thomas Eder, Verleger Max Droschl, Schauspieler Helmut Bohatsch, Restitutionsexpertin Sophie Lillie, Vizebürgermeister der Stadt Krems Wolfgang Derler, Kunstsektionschefin Andrea Ecker, der Abteilungsleiter für Wissenschaft und Forschung in NÖ Joachim Rössl, Nöku-Geschäftsführer Paul Gessl, Kunstmeile Krems-Geschäftsführerin Cornelia Lamprechter sowie der Generaldirektor der Post AG Georg Pölzl und der Unternehmensberater Markus Schindler.

Das Café-Restaurant Bittersüss verwöhnte die Gäste mit saisonalen Herbstspezialitäten und Weinen aus der Region.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.kunsthalle.at

 

 

 

 

 

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