Wie und was Wien glaubt

 

erstellt am
12. 11. 14
10.00 MEZ

Internationale Konferenz analysiert den religiösen Wandel Wiens im europäischen Kontext – Säkularisierung, Migration und Partnerschaftsmuster als bestimmende Faktoren
Wien (öaw) - Wie kein anderes Gebäude symbolisiert der Stephansdom Wien. In Glaubenssachen hingegen hat die katholische Kirche ihre Dominanz eingebüßt. Die religiöse Gegenwart der Bundeshauptstadt ist vielfältig und in einem Prozess dynamischen Wandels begriffen. Zum Abschluss des Forschungsprojekts WIREL (steht für Wien Religion) diskutieren am 20. und 21. November 2014 internationale Expert/innen den Wandel der religiösen Landschaft Wiens im europäischen Vergleich.

Triebkräfte Säkularisierung und Migration
Die Vortragenden aus den Fachgebieten der Demografie, Soziologie und Geografie behandeln die Ursachen der religiösen Diversifizierung in Wien. Aktuelle Ergebnisse des WIREL-Forschungsprojekts identifizieren Säkularisierung und Migration als die Triebkräfte dieser Entwicklung. Die zukünftige religiöse Landschaft Wiens wird zunehmend durch unterschiedliche Partnerschaftsmuster bestimmt, wobei sich das Geburtenverhalten verschiedener Religionsgruppen deutlich annähert.

Die Forschungsergebnisse zeigen auch, dass interreligiöse Paare weniger Kinder haben und diese vermehrt keiner Religionsgruppe angehören. Weitere Themen der Konferenz sind der Trend von Religiosität hin zu Spiritualität, sowie die verstärkte Durchmischung verschiedener Religionen in innerstädtischen Wohnquartieren.

Auf Grundlage dieser vielschichtigen Forschung werden auf der Konferenz auch erstmals Bevölkerungsprojektionen für Wien nach Religionszugehörigkeit präsentiert. Zusätzlich werden auf der WIREL-Konferenz internationale Wissenschaftler diese Trends im Kontext anderer europäischer Länder und Städte.

Religiosität in Wien und andernorts
Die beiden Keynote-Speaker am ersten und zweiten Konferenztag blicken über die Grenzen Europas hinaus: Vegard Skirbekk, Director of the Age and Cohort Change Project der IIASA, wird in „The future of religion worldwide“ auf globale Trends eingehen. Eric Kaufmann, Projektleiter eines religionsdemografischen Projekts an der University of London, berichtet in „Religious rebirth in Europe’s cities: Global demographics and the rise of ethno-religion“ von einer religiösen Renaissance in Europas Städten im Zuge der globalen Bevölkerungsdynamik.

Das WIREL-Projekt, geleitet von Anne Goujon, ist am ÖAW-Institut für Demographie angesiedelt, welches mit dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital (IIASA, VID/ÖAW, WU) assoziiert ist, und wird vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds WWTF finanziert. Die vielschichtigen Ergebnisse werden durch eine interaktive Visualisierung des Wandels der religiösen Landschaft Wiens veranschaulicht.

WIREL Konferenz „Religion In Vienna: Urban Trends in A European Kontext“
20. bis 21. November 2014
Albert Schweitzer Haus (9., Schwarzspanierstrasse 14)

Anmeldung und weitere Informationen: http://www.wirel-project.at/conference

 

 

 

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