Eva Menasse gewinnt Literaturpreis Alpha 2014

 

erstellt am
12. 11. 14
10.00 MEZ

Juryvorsitzender Paulus Hochgatterer lobte „die gerade, schnörkellose Sprache“ des Romans „Quasikristalle“ und dessen „punktgenauen, höchst sympathischen Humor“.
Wien (casinos austria) - Zum fünften Mal wurde am 10.11. im Studio 44 der Casinos Austria Gruppe im Rahmen einer feierlichen Gala der Literaturpreis Alpha vergeben. Die diesjährige Preisträgerin ist Eva Menasse, die mit ihrem Roman „Quasikristalle“ die Fachjury überzeugen konnte. Die Autorin setzte sich gegen die beiden anderen Finalisten – Daniel Wisser und sein Werk „Ein weißer Elefant“ sowie Erwin Uhrmann und dessen Buch „Ich bin die Zukunft“ – durch. Menasse erzählt in „Quasikristalle“ die Geschichte einer Frau anhand der unterschiedlichen Rollen, die diese lebt – Mutter, Tochter, Mieterin, Patientin, untreue Ehefrau und wirft damit Fragen nach Wahrnehmung und Wahrheit auf. Dafür sprach ihr die Jury unter der Leitung von Paulus Hochgatterer den mit 10.000 Euro dotierten Preis zu.

Seit 2010 vergibt und finanziert Casinos Austria, in Kooperation mit den Büchereien Wien, den Literaturpreis Alpha. In dieser Zeit hat sich der Alpha zu einer der wichtigsten und begehrtesten Auszeichnungen für deutschsprachige Literatur entwickelt. Auch im fünften Jahr war die Zahl der Bewerbungen groß: Insgesamt 55 Autorinnen und Autoren legten Werke vor, aus denen eine Vorjury, angeführt vom Leiter der Hauptbücherei Wien, Christian Jahl, eine Shortlist von zehn Büchern erstellte. Die Auswahl der drei Finalistinnen und Finalisten sowie die Kür der Siegerin nahm die Fachjury vor, deren Vorsitz seit heuer der Schriftsteller und Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer innehat. Außerdem gehören ihr wie schon in den letzten Jahren Falter-Kulturchef Klaus Nüchtern und Literaturjournalistin Gabriele Madeja an.

Juryvorsitzender Paulus Hochgatterer lobte die „gerade, schnörkellose Sprache, die nur dort lustvoll ausufert, wo es ums lustvolle Ausufern geht, ansonsten vor allem gekennzeichnet ist durch einen punktgenauen, höchst sympathischen Humor“. Menasses Technik, ihre Geschichte von verschiedenen Erzählern ausbreiten zu lassen, erinnerte Hochgatterer an „die Filme von Robert Altman, Jim Jarmusch oder Quentin Tarantino“. Die Spannung, die durch den mehrmaligen Wechsel der Perspektive entsteht, „wird aber nicht auf Kosten der Plastizität der Figuren gewonnen, ganz im Gegenteil.“

Casinos Austria Vorstand und Alpha-Initiator Dietmar Hoscher erklärte im Gespräch mit Moderatorin Clarissa Stadler, was den Alpha zu einem unverzichtbaren Bestandteil von Literaturförderung macht: „Wir haben uns bei der Premiere 2010 ein konkretes Ziel gesetzt, nämlich mit diesem Preis talentierte Autorinnen und Autoren zu unterstützen, deren literarische Laufbahn noch am Beginn steht und ihnen zu ermöglichen, dass sie ihren Weg fortsetzen können. Literatur ist ein Bereich des Kulturbetriebs, in der öffentliche Fördermittel oft nur spärlich fließen. Insofern schließt der Alpha hier eine Lücke, und der Erfolg gibt uns recht.“

Seit der Stunde Null als Partner mit dabei sind die Büchereien Wien, vertreten durch Christian Jahl, den Leiter der Hauptbücherei Wien und Vorsitzenden der Vorjury: „Qualitativ hochwertige Literatur hat ein Publikum, das sehen wir an den Besuchern der Büchereien. Gleichzeitig ist es für Autoren, die noch nicht über einen großen Namen verfügen, ungemein schwer, Fuß zu fassen. Genau hier greift der von Casinos Austria initiierte Preis ein.“

 

 

 

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