Desiro ÖBB cityjet vorgestellt

 

erstellt am
12. 11. 14
10.00 MEZ

Wien (siemens) - Verkehrsminister Alois Stöger, und Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, präsentierten gemeinsam mit Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens, den neuen Regionaltriebzug vom Typ Desiro für Österreich im Siemens-Werk in Krefeld. Der erste Zug hat die Werkshallen verlassen und wird nun im Prüfzentrum in Wegberg-Wildenrath auf Herz und Nieren geprüft. Der erste ÖBB cityjet kommt im Jänner 2015 für Tests im Windkanal nach Wien. Die ÖBB haben im Frühling 2013 auf Basis einer EU-weiten Ausschreibung 101 neue Züge für den Nah- und Regionalverkehr im Wert von etwa 590 Millionen Euro (inklusive Preisgleitung) bestellt. Damit modernisieren die ÖBB ihre Fahrzeugflotte weiter. Die Siemens Züge werden beim Fahrgastkomfort neue, hohe Maßstäbe setzen. Ab März 2015 starten schließlich die Zulassungsfahrten. Ein Teil der Wertschöpfung wird in Österreich erbracht, denn die Drehgestelle kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. Die Endfertigung für rund zwei Drittel der Züge erfolgt wie schon bei den railjets und den Taurus-Loks in ÖBB-Werkstätten in Österreich. Fahrgäste werden im Winter 2015 erstmals den neuen Zug benützen können. 31 Züge sind für den S-Bahn-Verkehr in Wien und Niederösterreich vorgesehen, 35 Stück für den Regionalverkehr in Niederösterreich, 18 Stück für den Regionalverkehr in der Steiermark und 17 Stück für den Regionalverkehr in Oberösterreich.

Der ÖBB cityjet ist ein dreiteiliger elektrischer Triebzug, der in der S-Bahn-Version über 244 Sitzplätze und in der Regionalbahnversion über 259 Sitzplätze pro Zug verfügt. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Großes Augenmerk wird auf den Sitzkomfort gelegt: Fahrgäste entspannen sich in komfortablen, verstellbaren Sitzen mit Armlehnen und Fußstützen, eine auf die Sitzpositionen abgestimmte LED-Beleuchtung und Fahrgastinformation mit Bildschirmen im Wageninneren. Ergänzend sind Steckdosen, Tische und Fensterrollos vorgesehen. Die S-Bahnen erhalten sechs, die Regionalzüge vier Türen auf jeder Einstiegsseite. Der ÖBB cityjet erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Im Vergleich zu bestehenden Fahrzeugen kann die Laufleistung zwischen den Wartungsintervallen bis zu dreimal höher sein. Die Zulassung des ÖBB cityjets wird in Österreich uneingeschränkt für alle Strecken erfolgen. Er wurde technisch angepasst, um auch Begegnungen mit 250 km/h schnellen Fernreisezügen problemlos zu ermöglichen.

Ein hoher Wirkungsgrad der Antriebsanlage, elektrodynamisches regeneratives Bremsen mit Energierückspeisung und ölfreie Kompressoren sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Bahnbetrieb. Zusätzlich ist das Fahrzeug im Innen- und Außenbereich mit energieeffizienten LED-Lampen ausgestattet, eine lärmarme Vorheizanlage schützt die Anrainer, wenn der abgestellte Zug in der Nacht für die Fahrgäste aufgewärmt wird. CO2-Fühler stellen den Besetzungsgrad des Fahrzeuges fest und sorgen für eine umweltfreundliche Steuerung der redundanten Klimaanlage, ohne den Fahrgastkomfort zu beeinträchtigen. Die Triebfahrzeugführer werden durch technische Einrichtungen beim Energiesparen im Fahrbetrieb und Abstellbetrieb unterstützt. Das Gewicht des ÖBB cityjet wurde trotz des gesteigerten Fahrgastkomforts gegenüber der Bestandsflotte weiter optimiert: Der cityjet ist im Vergleich zum Talent pro Sitzplatz um 20 Kilogramm und im Vergleich zur Baureihe 4020 um ca. 130 Kilogramm pro Sitzplatz leichter.

Die ÖBB werden ab Dezember 2015 monatlich bis zu fünf Züge übernehmen und in den Dienst stellen. Im Januar 2018 soll der vorläufig letzte Zug an die ÖBB gehen. Alle Züge erhalten eine uneingeschränkte Zulassung für Deutschland, sie entsprechen den neuesten europäischen Interoperabilitätsrichtlinien (TSI).

 

 

 

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