Vernetzen und austauschen für starkes
 Gesundheitswesen in Europa

 

erstellt am
26. 11. 14
10.00 MEZ

LH Kaiser und LHStv.in Prettner luden zu lokaler Folgeveranstaltung der Brüsseler „Open Days“ – Thema waren zukünftige Herausforderungen Europas im Gesundheitswesen
Klagenfurt (lpd) - Dass Menschen nicht nur älter werden, sondern so lang wie möglich so gesund wie möglich bleiben, ist Ziel einer verantwortungsbewussten Gesundheitspolitik. Dafür ist auch ein intensives internationales Vernetzen und Austauschen notwendig. EU-Referent Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner haben am 25.11. Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kärntner Gesundheitsbereich zur Information und Diskussion über „zukünftige Herausforderungen Europas im Gesundheitswesen“ in den Spiegelsaal der Landesregierung eingeladen. Es war eine lokale Folgeveranstaltung der zwölften „Open Days“, die Anfang Oktober als größte Plattform der Städte und Regionen in der Europa-Hauptstadt Brüssel stattfanden.

Kaiser vertritt Kärnten im Ausschuss der Regionen (AdR), der einer der Veranstalter der „Open Days“ ist. „Bei den ‚Open Days‘ können die Regionen Europas für sie wichtige Themen aufs Tableau bringen und sich untereinander austauschen. Wichtige europäische Themen sollen dann aber auch auf lokaler und regionaler Ebene behandelt werden“, erklärte er. In Brüssel nahm Kaiser u.a. am Workshop „Affordable health care and economic growth through smart specialization“ teil, bei dem es um die Strategie der EU zur Stärkung der Regionen Europas in Gesundheitsfragen ging.

Als größte Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialwesen sieht der Landeshauptmann die demografische Entwicklung. Durch die höhere Lebenserwartung und gleichzeitige Stagnation der Gesamtbevölkerung könnten in der EU 2060 bereits 29,5 Prozent der Menschen über 65 Jahre alt sein, 2011 waren es 17,4 Prozent. Kaiser betonte, dass in diesem Zusammenhang die Gesundheitsprävention immer mehr an Bedeutung gewinne. Es gelte aber auch, sich technische Errungenschaften, wie z.B. Telemedizin, nutzbar zu machen. Diese könnten menschliche Ressourcenknappheit überwinden, wobei jedoch klar sein müsse, dass der Mensch nicht ersatzbar sei. Kaiser berichtete den Anwesenden, dass er in Brüssel auf großes Interesse für das Gesundheitswesen in Kärnten und Österreich gestoßen sei und dass auch Kärnten viel von den anderen Ländern mitnehmen könne.

Gesundheitsreferentin Prettner ist Gesundheitsversorgung ebenfalls ein zukunftsbestimmendes Thema, bei dem auch Lebensqualität und Gerechtigkeit eine zentrale Rolle spielen würden. Sie verwies auf die dynamische Entwicklung im Gesundheitsbereich, der entsprechende Erfolg einer qualitätsvollen Gesundheitspolitik sei an der gestiegenen Lebenserwartung abzulesen. „Ziel ist es, die gesunden Jahre der Bevölkerung weiter zu verlängern“, betonte Prettner. Antworten brauche man u.a. in Bezug auf Diabetes, Herz-Kreislauf- und psychische Erkrankungen. Ein weiteres Feld seien Probleme durch Arbeit, an denen bereits sieben von zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern leiden. Vorsorge und Prävention würden an Bedeutung gewinnen, das Land Kärnten setze daher besonders auf die betriebliche Gesundheitsförderung oder die Initiative „Gesunde Gemeinden“. Um diese Themen den Bürgerinnen und Bürgern näherzubringen, wolle man die Kommunikation verstärken und dem 21. Jahrhundert anpassen. In diesem Sinne nannte Prettner auch die Übertragung von Gesundheitsdaten sowie neue Formen der Patientenbetreuung wie „Renewing Helath“.

Bei der Veranstaltung im Spiegelsaal referierte Susanne Herbek als Geschäftsführerin der ELGA GmbH über „ELGA und Co.: Die elektronische Gesundheitsakte in Europa“. Kurt Possnig, Chefarzt der Kärntner Gebietskrankenkasse, und Hannes Steinberger, e-health Koordinator des Landes Kärnten, sprachen über „Die integrierte Versorgung chronisch Kranker: Patientenorientierung durch Telemedizin am Beispiel ‚Renewing Health‘“ und der Direktor der Kärntner Gebietskrankenkasse, Johann Lintner, über Patientenmobilität. Die Moderation erfolgte durch die Medizinjournalistin Sabine Fisch.

 

 

 

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