Nach dem Ministerrat

 

erstellt am
26. 11. 14
10.00 MEZ

 Faymann: Volle Unterstützung für EU-Investitionspaket
Ministerrat beschließt Additionalitätsprogramm für Burgenland – Unterstützung für 300-Milliarden-Paket von Jean-Claude Juncker
Wien (bpd) - "Österreich unterstützt das 300-Milliarden-Investitionspaket, das Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in diesen Tagen vorstellen wird. Prognosen zeigen, dass ansonsten das Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union weiterhin zu gering sein würde, um Beschäftigung, Bildung, Forschung und Entwicklung ausreichend zu unterstützen", sagte Bundeskanzler Werner Faymann beim Pressefoyer nach dem Ministerrat. Daher sei es wichtig, das Wirtschaftswachstum, sowohl auf nationaler Ebene als auch auf EU-Ebene, durch nachhaltige Investitionen zu stärken. Das sei auch beim Zusammentreffen mit Regierungschefs der Nachbarländer gestern deutlich zum Ausdruck gekommen.

"Der Ausbau der Infrastruktur ist ein entscheidender Standortfaktor und Investitionen in diesen Schlüsselbereich sind außerdem stark beschäftigungswirksam", so Faymann weiter. "Wenn wir es schaffen, dass in ganz Europa die Kaufkraft und die Spielräume für Investitionen steigen, dann nutzt das Österreich als Exportland ganz besonders."

Der Ministerrat habe heute zudem ein erneuertes Additionalitätsprogramm für das Burgenland im Umfang von 100 Millionen Euro beschlossen: "Das Burgenland hat den Aufholprozess, der lange durch EU-Mittel unterstützt wurde, bestens bewältigt. Damit diese positive Entwicklung fortgesetzt werden kann, ermöglichen wir mit diesem Programm weitere Investitionen", berichtete der Bundeskanzler.

Auf Nachfrage zur Diskussion über die Pensionsautomatik sagte Faymann: "Wie die Mehrheit der Bevölkerung will ich keine Automatik, denn hier muss die Politik entscheiden. Die beste Politik zur Anhebung des faktischen Pensionsalters ist eine Beschäftigungspolitik, die jenen Menschen, die länger arbeiten wollen, auch einen Arbeitsplatz sichert."


 

 Mitterlehner: Initiativen für mehr Wachstum setzen
Erwerbsbeteiligung, Wachstum und Konsum stärken - Regierung unterstützt 300-Milliarden-Euro-Investitionspaket der EU-Kommission - Additionalitätsprogramm für das Burgenland im Umfang von 100 Millionen Euro beschlossen
Wien (bmwfw) - "Die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten drei Jahre wird für Österreich und für Europa ein zentrales Thema darstellen", sagte Vizekanzler und Bundesminister Reinhold Mitterlehner nach dem Ministerrat am 25.11. Auch Gesundheits-, Pensions- oder Arbeitsmarktsystem seien von dieser Entwicklung abhängig. In Europa gebe es ein Wachstumsproblem, welches sich über mehrere Jahre erstrecken werde. Dementsprechend habe Österreich Handlungsbedarf in den Bereichen Wirtschaft und Wachstum. Mitterlehner unterstreicht: "In Österreich müssen wir über Initiativen wie das Exportförderungs- programm 'go international' hinaus Aktivitäten zur Stimulierung des Wachstums setzen."

Der aktuelle "Economic Outlook" der OECD zeige mögliche Maßnahmen für eine bessere Wachstumsentwicklung auf, wie eine Senkung der effektiven Grenzsteuersätze oder eine Anhebung des effektiven Pensionsantrittsalters. "Beide Maßnahmen tragen zur Förderung von Erwerbsbeteiligung, des Wachstums sowie des Konsums bei und leisten einen wichtigen Beitrag zu Bewältigung der stetig ansteigenden Kosten des Gesundheits- und Sozialsystems", betonte der Vizekanzler, und weiter: "Im Rahmen der Steuerreform werden wir innerhalb der Bundesregierung die Grenzsteuersätze evaluieren, um mehr Wachstum und Konsum in Österreich zu generieren."

Auf europäischer Ebene unterstütze die Bundesregierung die Pläne der EU, ein Investitionspaket im Umfang von 300 Milliarden Euro zu schnüren. "EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker legt hier besonderen Wert darauf, nicht von einem Konjunkturpaket zu sprechen, sondern den Nachhaltigkeitsaspekt hervorzuheben", so Mitterlehner. Dies sei auch die Haltung der österreichischen Bundesregierung. Die Abwicklung des geplantenInvestitionspakets werde von der Europäischen Investitionsbank übernommen, Österreich habe ein Volumen von 28 Milliarden Euro angemeldet, so der Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister. "Die Mittel, die Österreich letztendlich erhält, werden wir in Projekte, wie im Bereich Infrastruktur, investieren", stellt Reinhold Mitterlehner klar.

Im Rahmen des Ministerrates wurde außerdem das nationale Additionalitätsprogramm zu den EU-Strukturfondsprogrammen für das Burgenland beschlossen, in Reaktion auf die Kürzung der EU-Mittel für die nunmehrige "Übergangsregion". Finanzielle Mittel des Bundes in Höhe von 100 Millionen Euro sind dafür von 2014 bis 2020 für Projekte des Burgenlandes abrufbar. Im Fokus, so Mitterlehner abschließend, stehen dabei "substanzielle Investitionen in die Bereiche Wachstum, Beschäftigung und Infrastruktur".

     

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