Psychosozialer Dienst mit neuen Herausforderungen

 

erstellt am
04. 12. 14
10.00 MEZ

Schellhorn: Anstieg von krankhafter Spiel- und Internetsucht / Beratungen zu psychischen Erkrankungen sowie zu Alkohol- und Drogenproblemen auf hohem Niveau stabil
Salzburg (lk) - Insgesamt 3.042 Menschen wurden im Jahr 2013 von den dreißig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Psychosozialen Dienstes des Landes betreut. Die Intensität ist unterschiedlich: Sie reicht von einmaliger Beratung bis hin zu jahrelanger Betreuung von Betroffenen und ihren Familien mit Hausbesuchen. Dies geht aus dem Bericht des Psychosozialen Dienstes des Landes Salzburg für das Jahr 2013 hervor. Der Bericht kann seit 03.12. als pdf auf der Website des Landes Salzburg online abgerufen werden.

Größte Gruppe: Psychisch kranke Menschen mit Alkoholproblemen
Mit 1.643 ambulant Beratenen und Betreuten sind die psychisch kranken Menschen die größte Gruppe. Die Zahl ist gegenüber 2011 leicht gesunken und gegenüber 2012 leicht gestiegen.

Zu Alkoholproblemen wurden 1.148 Personen im Land betreut. Das war gegenüber 2011 und 2012 ein Rückgang, allerdings bei gestiegener Intensität der Betreuung.

Drogenberatungen wurden 59 durchgeführt – ein Rückgang gegenüber 2011 und eine geringfügige Steigerung gegenüber 2013. Zusätzlich gab es 154 Begutachtungen nach dem Suchtmittelgesetz, angeordnet von der Staatsanwaltschaft nach Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2011 und 2012.

Glücksspiel und Internet: Steigende Tendenz
Mit noch sehr niedrigen Fallzahlen, aber mit steigender Tendenz treten die so genannten "substanzunabhängigen Abhängigkeitsformen" als neue Probleme in Erscheinung. Dazu gehören vor allem krankhafte Glücksspielsucht und Internet-Nutzung. Die Experten des Psychosozialen Dienstes stellen insbesondere bei krankhaftem Glücksspiel bei den Betroffenen und ihren Angehörigen massive zusätzliche Probleme fest. 2013 wurden 38 Abhängige betreut, 2011 waren es erst 24.

Strikt freiwillige Beratung und Betreuung ist gratis und vertraulich
Die multiprofessionellen Teams des Psychosozialen Dienstes bestehen aus (Fach-)Ärztinnen und (Fach-)Ärzten, Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern. Die Beratungen sind kostenlos, es ist keine E-Card erforderlich. Vertraulichkeit ist ein Grundsatz, das geht bis hin zu anonymen Beratungen.

Ein zentraler Wert ist der Grundsatz der Freiwilligkeit: "Freiwilligkeit ist die Grundlage für den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Klienten und ihren Betreuern. Und diese Vertrauensbeziehung ist wiederum die Grundlage für das Erreichen positiver Veränderungen", erläuterte der Leiter des Psychosozialen Dienstes Salzburg, Dr. Bernhard Hittenberger.

Ausnahme von der Freiwilligkeit sind nur die von den Gesundheitsämtern angeordneten Begutachtungen nach dem Suchtmittelgesetz.

Stützpunkte in allen Bezirken
Stützpunkte des Psychosozialen Dienstes gibt es in allen Bezirken. Aktuelle Adressen, Ansprechpersonen, Öffnungszeiten, E-Mails und Telefonnummern finden sich unter www.salzburg.gv.at/psd_zustaendigkeiten. Um telefonische Terminvereinbarungen wird gebeten. Das zentrale Sekretariat des Psychosozialen Dienstes gibt unter der Nummer 0662/8042-3599 beziehungsweise per E-Mail psds@salzburg.gv.at Auskunft.

Schellhorn: Ein gewaltiger Vertrauensbeweis
Sozialreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn wies anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes 2013 heute, Mittwoch, auf die Vertraulichkeit und Verschwiegenheit als besondere Aspekte hin: "Der Psychosoziale Dienst des Landes Salzburg arbeitet diskret und vertraulich. Er hängt im Alltag seine Beratungs- und Betreuungstätigkeit nicht an die große Glocke. Logischerweise tun das auch die Betroffenen und ihre Familien nicht. Wenn trotzdem und bei strikter Freiwilligkeit mehr als 3.000 Menschen im Land Salzburg ihren Weg zu den Angeboten des Psychosozialen Dienstes finden, dann ist das ein gewaltiger Vertrauensbeweis. Er spricht für die professionelle und einfühlsame Arbeitsweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die absolute Notwendigkeit dieser Einrichtung des Landes."

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at