Mobilität in der Euregio

 

erstellt am
16. 12. 14
10.00 MEZ

Neue Zugverbindungen lassen die Europaregion noch näher zusammenwachsen
Bozen/Innsbruck (lk) - „Die Europaregion wächst zusammen –Zug um Zug“, freut sich LH Günther Platter zusammen mit seinem Südtiroler Amtskollegen LH Arno Kompatscher. Gemeinsam mit den VerkehrsreferentInnen der beiden Länder LHStvin Ingrid Felipe und LR Florian Mussner stellten sie am 15.12. am Hauptbahnhof in Innsbruck neue Direktverbindungen nach Bozen und Lienz sowie eine neue Tarifgestaltung vor.

„Wir bringen die drei Landesteile des historischen Tirol auf zukunftsträchtige Weise einander näher – über konkrete Projekte, die einen spürbaren Mehrwert für die Bevölkerung schaffen“, erklärte LH Platter. „Das neue Mobilitätskonzept sowie der geplante Euregio-Familienpass sind dafür die besten Beispiele.“

Auch für LH Kompatscher ist die Mobilität einer der Schlüsselbereiche in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: „In der und mit der Euregio versuchen wir den Blick über den Tellerrand zu etablieren, das gemeinsame Lösen von Problemen, das Denken in größeren Zusammenhängen. Der Bereich Mobilität führt uns schon heute greifbar vor Augen, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen. Das mag an der Natur der Mobilität liegen, nachdem Straßen und Schienen an den Grenzen ja nicht aufhören, es zeigt aber auch, wie groß der Mehrwert für unsere Bevölkerung ist, wenn wir den Fokus aufziehen und in unsere Überlegungen auch immer unsere Nachbarn einbeziehen.“

Direkte Zugverbindungen
Was im Mai 2008 zwischen den beiden Ländern mit einem Abkommen besiegelt worden ist, wird jetzt konkret in die Tat umgesetzt: Direkte Zugverbindungen zwischen Süd-, Nord- und Osttirol. Wurde im Vorjahr die erste direkte Zugverbindung Bozen-Innsbruck eingeführt, so werden mit 14. Dezember 2014 diese Direktzüge deutlich ausgebaut: mit (fast) stündlichen Direktzügen Franzensfeste-Innichen-Lienz sowie je zwei Tagesrandverbindungen morgens und abends zwischen Bozen und Innsbruck in beiden Richtungen.

„Für die verschiedenen Maßnahmen im grenzübergreifenden Mobilitätskonzept stellt das Land Tirol insgesamt 3,7 Millionen Euro für die Jahre 2015 bis 2019 zur Verfügung“, erläutert LH Platter. Zusammen mit den 4,3 Millionen Euro, die das Land Südtirol für die nächsten fünf Jahre bereitstellt, sind das insgesamt acht Millionen Euro.

Täglich 33 Verbindungen zwischen Lienz und Innsbruck
Für die Tiroler Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe macht der Vergleich mit der Situation vor 2014 sicher, welche großen Sprünge in der grenzüberschreitenden Mobilität gelungen sind: „Wir haben ab heute 33 tägliche Verbindungen unter vier Stunden Fahrzeit zwischen Lienz und Innsbruck, vor zwei Jahren waren es mit 16 Verbindungen weniger als halb so viele.“

Die Tagesrandverbindungen zwischen Innsbruck und Bozen seien vor allem am Wochenende sehr gut ausgelastet, auch hier konnte das Angebot binnen zwei Jahren von keiner Nahverkehrsverbindung mit durchgehendem Ticket auf vier Nahverkehrsverbindungen mit durchgehendem Ticket verbessert werden. „Das ist ein ganz wichtiges Signal der Europaregion und bringt auch praktisch ein attraktives Öffi-Angebot zwischen den beiden Landeshauptstädten“, sagt LHStvin Felipe. Ab sofort können wieder Fahrkarten für grenzüberschreitende Fahrten am Schalter, im Internet und seit dem 14. Dezember 2014 auch am Fahrkartenautomat gelöst werden.

Nächstes Ziel: Trentino
„Ein nächstes Ziel, das gemeinsam angestrebt wird, sind stündliche direkte Bahnverbindungen Trient-Bozen-Innsbruck“, so LH Kompatscher und LR Mussner. Eine weitere Herausforderung, um die Zusammenarbeit der Länder im Mobilitätsbereich weiter zu festigen ist für LR Mussner der Ausbau einer Tarif- und Vertriebskooperation mit der Einführung eines Euregio-Tickets für die Benutzung länderübergreifender Verkehrsverbindungen für Südtirol, dem Trentino und dem Bundesland Tirol. Diese neuen länderübergreifenden Zugverbindungen reihen sich in mehrere bereits bestehende grenzüberschreitenden Bus- und Bahnverbindungen ein. Dazu kommen noch eine Reihe von lokalen Busverbindungen mit Tirol, dem Trentino, der Schweiz und Belluno.

Steigende Nutzerzahlen
Welche große Bedeutung ein funktionierendes und kapillares öffentliches Verkehrsnetz für die Bevölkerung hat, das beweisen die in den letzten Jahren enorm angestiegenen Nutzerzahlen. Im Jahr 2013 wurden insgesamt rund 50 Millionen Entwertungen auf den Bussen und Bahnen in Südtirol registriert, heuer werden es wiederum deutlich mehr sein. Vor allem im Bahnbereich werden laufend neue Rekord-Werte erzielt: Genau 932.862 Entwertungen wurden im Oktober 2014 auf den Südtiroler Bahnstrecken insgesamt registriert. Das ist mit Abstand die höchste Zahl an Zugfahrgästen, die innerhalb eines Monats in Südtirol je verzeichnet worden ist. ( bisheriger Höchstwert: 884.935 Fahrgästen im September 2014).

In Tirol ist der Ausbau der S-Bahn im Zentralraum das letzte Erfolgsprojekt, das zuletzt an der neuen Halbstunden-Takt-Strecke zwischen Innsbruck und Jenbach 50 Prozent Fahrgastzuwachs gebracht hat. Insgesamt sind auf der S-Bahn zwischen Jenbach und Telfs-Pfaffenhofen bereits 40.000 PendlerInnen täglich unterwegs. Zuwächse gibt es auch bei allen Jahreskarten des Verkehrsverbund Tirol. Mittlerweile verzeichnet Nordtirol über 87.000 Jahreskarten-BesitzerInnen, davon fast 50.000 SchülerInnen, 20.000 SeniorInnen, 11.000 reguläre Jahreskarten-BesitzerInnen und 4.000 Studierende.

 

 

 

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