OÖ Opferschutzkommission

 

erstellt am
29. 12. 14
10.00 MEZ

LH Pühringer/LH-Stv. Entholzer: Landesregierung beschloss finanzielle Gesten für weitere 13 Opfer physischer, psychischer oder sexueller Gewalt
Linz (lk) - Die Oö. Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 22.12. beschlossen, 13 weiteren Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend Opfer von physischer, psychischer und sexueller Gewalt im Heim- und Fürsorgewesen des Landes Oberösterreich geworden sind, finanzielle Gesten auszuzahlen. Das geben Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landeshauptmann-Stellvertreter Ing. Reinhold Entholzer bekannt.

Die Landesregierung folgte damit einer Empfehlung der unabhängigen Opferschutzkommission des Landes Oberösterreich. Bereits im Mai 2011, Jänner und Juni 2012, Februar und Juli 2013 sowie Jänner und Juni 2014 wurden entsprechende finanzielle Gesten von der Oö. Landesregierung beschlossen. Seither haben sich weitere Betroffene bei der unabhängigen Opferschutzstelle gemeldet, die bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft eingerichtet ist.

Einige Betroffene haben vorgebracht, dass sie in den Werkstätten des Jugendwohnheims Linz-Wegscheid beschäftigt und in dieser Zeit nicht pensionsversichert waren. Der Nachkauf dieser Versicherungszeiten ist den Betroffenen ein großes Anliegen. Daher werden diese Versicherungszeiten wenn möglich durch das Land OÖ nachgekauft. Die Entscheidung, ob ein Nachkauf möglich ist, liegt aber letztlich beim jeweils zuständigen Versicherungsträger.

Bis dato wurden für 42 Betroffene Pensionsversicherungszeiten nachgekauft. Bei den nunmehr Betroffenen erfolgt(e) in fünf Fällen die Prüfung durch den zuständigen Versicherungsträger, ob ein Nachkauf möglich ist. Die Kosten pro Nachkauf belaufen sich bisher auf durchschnittlich ca. 1.827 Euro. Auch diese zusätzlichen Kosten sind ein Teil der finanziellen Geste.

Die Opferschutzkommission hat der Landesregierung die Auszahlung finanzieller Gesten in Höhe von diesmal insgesamt 95.000 Euro vorgeschlagen.

Bisher wurden bereits in 210 Fällen rund 2,24 Millionen Euro an finanziellen Gesten für Therapien, Nachkäufe von Pensionsversicherungszeiten etc. geleistet, mit den dreizehn am 22. Dezember 2014 beschlossenen sind es 223 Auszahlungen und eine Gesamtsumme von 2,334 Millionen Euro.

„Das Land Oberösterreich entschuldigt sich bei jedem einzelnen Opfer für das erlittene Unrecht. Uns geht es darum, mit den Betroffenen wertschätzend und umsichtig umzugehen. Natürlich ist dabei allen Beteiligten klar, dass das Leid der Betroffenen bedauerlicherweise nicht ungeschehen gemacht werden kann“, betonen Pühringer und Entholzer.

Das Land Oberösterreich sieht seine gesellschaftspolitische Verantwortung auch darin, aus den Erkenntnissen und Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen und setzt schon seit Jahren Schritte, damit derartige Verfehlungen möglichst gar nicht vorkommen. Dazu gehören bestmögliche Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und besondere Fürsorge für jene, die im Rahmen von Jugendwohlfahrtsmaßnahmen außerhalb der Familie leben müssen.

 

 

 

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