Arbeitslosigkeit

 

erstellt am
02. 01. 15
10.00 MEZ

 Hundstorfer: Umfassendes Maßnahmenpaket für 2015 notwendig, um Arbeitslosigkeit zu senken
Steigende Arbeitslosigkeit auch im Dezember - Steuerreform und rasche Umsetzung des Wohnbauprogramms notwendig
Wien (bmask) - "Das Jahr 2014 hat in Österreich weiter steigende Arbeitslosigkeit gebracht. Zum Jahreswechsel 2014 auf 2015 sind beim österreichischen Arbeitsmarktservice 393.674 Personen arbeitslos vorgemerkt. Das sind im Dezember um 9,0 Prozent (32.395 Personen) mehr als ein Jahr zuvor", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer zu den Arbeitsmarktdaten des Monats Dezember. Damit am Arbeitsmarkt endlich eine Trendumkehr erreicht werden kann, bedarf es 2015 neuer und zusätzlicher Initiativen wie die Steuerreform oder die rasche Umsetzung des kürzlich von den Sozialpartnern vorgestellten "Investitionsprogramms für leistbares Wohnen", so der Minister.*

Inklusive der Personen die gegenwärtig ein Schulungsangebot des AMS nutzen, beträgt die Zahl der Vorgemerkten 455.831. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert bedeutet dies eine Zunahme um 6,5 Prozent bzw. 27.688 Personen, berichtete Hundstorfer. Die Arbeitslosenquote beträgt in Österreich im Dezember 5,1 Prozent (Eurostat), während sie im Durchschnitt der Europäischen Union bei 10,0 Prozent liegt. Lediglich Deutschland hat mit 4,9 Prozent eine noch geringere Quote. Ebenso liegt Österreich bei der Jugendarbeitslosigkeit mit 10,0 Prozent gegenüber einer EU-weiten Quote von 21,6 Prozent vergleichsweise gut, sagte Hundstorfer.

Angesichts der anhaltenden Konjunkturkrise in der gesamten Europäischen Union ist die Ausgangsituation in Österreich für 2015 zumindest im Vergleich zu den allermeisten europäischen Ländern noch eher günstig. Es sei aber unumgänglich neue Initiativen wie das "Investitionsprogramm für leistbares Wohnen" zu setzen. Nach den vorliegenden Abschätzungen würde das dadurch induzierte zusätzliche Wirtschaftswachstum bis zu 150.000 Jahresarbeitsplätze schaffen, ist der Sozialminister überzeugt.

Eine wichtige Rolle für das Wirtschaftswachstum wird zudem auch die bis zum Frühjahr abzuschließende Steuerreform einnehmen. Steigende Kaufkraft der Konsumenten bildet etwa auch in den USA das Rückgrat des dortigen nunmehr bereits recht kräftigen Konjunkturaufschwungs. Zusätzlich soll eine Initiative der Europäischen Kommission innerhalb der nächsten drei Jahre EU-weit 315 Milliarden an zusätzlichem Investitionsvolumen bringen. Daneben gilt es in Österreich besonders benachteiligten Gruppen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt noch stärker unter die Arme zu greifen. Aus diesem Grund wird die Beschäftigungsförderung für ältere Arbeitskräfte im Rahmen der Initiative 50+ heuer auf 120 Mio. Euro ausgeweitet.

Vor allem soll aber auch ein Abschluss der Sozialpartnerverhandlungen zu einem Bonus-Malus System zur Beschäftigung Älterer die Arbeitsmarktchancen für diese Gruppe nachhaltig beleben. Und zur Absicherung von Arbeitsplätzen in Betrieben mit kurzfristigen Auftragsrückgängen werden 2015 außerhalb des Regelbudgets für aktive Arbeitsmarktpolitik bis zu 30 Mio. Euro für Kurzarbeitsbeihilfe bereitgestellt (Ende Dezember 2014 sind 3.930 Personen in 20 Betrieben für Kurzarbeit angemeldet).

Das umfassende Maßnahmenpaket wird 2015 die Auswirkungen der europäischen Wirtschaftsschwäche deutlich abfedern und für Österreich zusätzliche Wachstums- und Arbeitsmarktimpulse bringen. Insgesamt bedürfte es aber auch eines allmählichen Umdenkens beim europaweiten Budgetkonsolidierungskurs. So zeigt sich zum Beispiel aktuell anhand der Wirtschaft in den USA, dass ein expansives Budget nachhaltige Konjunkturimpulse setzen kann und sich die zusätzlichen staatlichen Ausgaben über erhöhte Steuereinnahmen und verringerte Arbeitslosigkeit auch wieder refinanzieren. Im Hinblick auf ein langfristiges Wirtschaftswachstum wären in Europa vor allem Investitionen in besonders wichtigen Bereichen wie z.B. Bildung, leistbarer Wohnraum, Infrastruktur und dem Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen aus den Budgetvorgaben auszunehmen.

Trotz der angespannten Lage am Arbeitsmarkt steigt weiterhin die Zahl der Beschäftigten in Österreich. 3,38 Millionen Menschen sind Ende Dezember 2014 unselbständig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl der aktiv Beschäftigten um 0,6 Prozent bzw. 19.000 Personen zugenommen. Damit hat es Österreich geschafft, trotz anhaltend schwacher internationaler Wirtschaftslage, die Zahl der Arbeitsplätze weiter auszubauen.

Die Arbeitslosigkeit steigt bei Frauen mit 9,2 Prozent etwas stärker als bei Männern mit 8,8 Prozent. Deutlich unterdurchschnittlich ist die Zunahme der arbeitslosen Personen im Burgenland (0,7 Prozent), in Kärnten (1,8 Prozent), Vorarlberg (4,7 Prozent), Steiermark (6,6 Prozent), Tirol (6,7 Prozent) und in Oberösterreich (6,8 Prozent). Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnen dagegen Wien mit 15,6 Prozent und Salzburg mit 10,8 Prozent.

Branchenspezifisch betrachtet sind es vor allem die Arbeitskräfteüberlassung mit einem Plus von 12,5 Prozent und der Tourismus mit plus 10,1 Prozent, die überdurchschnittliche Zuwächse an Arbeitslosigkeit verursachen. Die Bauwirtschaft profitiert dagegen offensichtlich vom milden Winterbeginn. Hier liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einem Zuwachs von 2,3 Prozent deutlich unter der Gesamtentwicklung.

Nicht zuletzt auf Grund der neuen Schwerpunktsetzung zur Förderung des Wiedereinstiegs von älteren Personen im Rahmen der Initiative 50+ verlangsamt sich allerdings der Anstieg bei älteren Arbeitskräften mit 12,5 Prozent nun doch merklich. Die Wirksamkeit der Arbeitsmarktpolitik zeigt sich auch seit längerem bei den jüngsten ArbeitsmarkteinsteigerInnen. In der Folge liegt die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24 Jahre) mit aktuell plus 5,5 Prozent deutlich unter der Gesamtentwicklung und bei den 15- bis 19-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit mit minus 0,3 Prozent weiterhin leicht abnehmend. Nach wie vor verhalten bleibt allerdings die Bereitschaft der Unternehmen Lehrlinge auszubilden. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden liegt daher um 328 bzw. 5,4 Prozent über dem Vorjahreswert, während der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen österreichweit um 97 bzw. 3,6 Prozent rückläufig ist. Überdurchschnittlich schwierig ist die Arbeitsmarktsituation vor allem für Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen mit einem Anstieg von 13,8 Prozent und für Personen ohne österreichischen Pass mit plus 18,3 Prozent.

"Geht es nach den Einschätzungen der Wirtschaftsforscher, steht uns 2015 neuerlich ein einigermaßen schwieriges Jahr bevor. Umso wichtiger wird es sein die entsprechenden Maßnahmen möglichst zügig und reibungslos umzusetzen", schloss der Minister.


 

Kickl: Hohe Arbeitslosigkeit ist hausgemacht
Zuwanderung, Überbürokratisierung und hohe Steuern sind Hauptgründe für steigende Arbeitslosenzahlen
Wien (fpd) - "Das neue Jahr fängt genauso an wie das alte Jahr geendet hat - mit einem Rekord an Arbeitslosen", kommentierte der freiheitliche Generalsekretär und Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl die Veröffentlichung der neuersten Arbeitsmarktdaten. Auffallend dabei sei, dass die Arbeitslosigkeit trotz witterungsbedingten guten Zahlen aus der Bauwirtschaft, dennoch ansteige. Und, dass das rote Wien wieder einmal negativer Rekordhalter bei den Arbeitsmarktdaten sei, so Kickl.

Dies spreche dafür, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich hausgemacht sei. Schrankenlose Zuwanderung, Überregulierungen bei Gemeinden - allen voran Wien - und exorbitant hohe Steuern seien die Hauptgründe für den anhaltenden negativen Trend, so Kickl. Mit einer sektoralen Schließung des Arbeitsmarkts, einer Durchforstung des Gewerberechtes und einer steuerlichen Entlastung der Unternehmer, könnte Österreich selbst und unabhängig von immer wieder als Ausrede gebrauchten Wirtschaftskrisen, Beschäftigungsimpulse setzen, so Kickl.

Ziel müsse ein höheres Wirtschaftswachstum sein, denn das würde entscheidend dazu beitragen die Arbeitslosenzahlen zu senken. Dazu brauche es aber rasch eine Beschäftigungs- und Wachstumsoffensive, sowie eine Steuerreform und ebenso eine Strukturreform, die diesen Namen auch verdiene, so Kickl. Anderenfalls werde bald die 500.000-Grenze an Arbeitslosen erreicht werden, so Kickl, der sich von der Bundesregierung endlich diesbezügliche Maßnahmen erwartet.


 

 Schatz: Maßnahmenpaket längst überfällig
Grüne begrüßen Initiative Hundstorfers
Wien (grüne) - "Gut ist, dass Bundesminister Rudolf Hundstorfer den Jahresanfang nun endlich dazu nützt, eine Initiative für den Arbeitsmarkt zu setzen", sagt die ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, Birgit Schatz, zu den Arbeitslosenzahlen und der Ankündigung Hundstorfers, Initiativen im Jahr 2015 zu setzen.

"Weniger gut ist, dass dieses Paket sehr spät kommt. In den letzten Monaten gab sich der Minister ja damit zufrieden auf die viel höheren Arbeitslosenzahlen in der restlichen EU zu verweisen, anstatt aktiv gegen die heimische Arbeitslosigkeit anzukämpfen", betont Schatz.

"Wichtig ist nun, dass den positiven Ankündigungen konkrete Schritte folgen. Dazu braucht es in erster Linie die Unterstützung des Koalitionspartners ÖVP und ausreichend budgetäre Mittel. Nur so kann die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpft werden. Überschriften wie Steuerreform und Wohnbauinitiative sind hier zu wenig", meint Schatz.

     

Nachbaur: Gieriger Staat frisst Arbeitsplätze weg
Wien (str) - "Kein Wunder", kommentiert Team Stronach Klubobfrau Kathrin Nachbaur die aktuellen Arbeitsmarktdaten. "Besser als sich in kritiklosen EU-Lobeshymnen gegenseitig zu überbieten wäre es, die Rahmenbedingungen in Österreich endlich so zu gestalten, dass wir wieder wettbewerbsfähig sein können", meint sie in Richtung Regierungsparteien. Mit einer Steuerreform, die sich durch Vermögenssteuern finanzieren solle, sei die Koalition jedoch auf dem Holzweg. "Der gierige Staat muss schlanker werden, nur dann können Unternehmen gedeihen und Arbeitsplätze entstehen", so Nachbaur.

"Wir müssen die Attraktivität unseres Landes als Wirtschaftsstandort erhöhen, um wieder Investoren anzulocken", fordert die Klubobfrau. Doch derzeit wirke Österreich "durch die hohen Arbeitskosten, die massive Steuerbelastung, die Bürokratie und einen gefräßigen sozialistischen Staat, der nach Vermögenssteuern trachtet, eher abschreckend auf alle, die mit Einsatz, Unternehmergeist und Fleiß Werte schaffen wollen", fasst Nachbaur zusammen.


 

 Konjunkturimpulse dringend notwendig
Mehr Chancen für Ausbildung bieten - Bonus-Malus-System umsetzen
Wien (ak) - Die Maßnahmen, um die Wirtschaft anzukurbeln und damit den Arbeitsmarkt liegen auf der Hand: eine Lohnsteuersenkung sowie Investitionen, z. B. in den Wohnbau oder in die Bildung, für die Spielraum in den EU-Budgetregelungen geschaffen werden müssen. Die Menschen brauchen Unterstützung, um aus der Arbeitslosigkeit heraus zu kommen. Die Chance, eine neue berufliche Ausbildung machen zu können, muss für Arbeitsuchende gerade in einer Zeit steigender Arbeitslosigkeit gegeben sein. Um die richtigen Maßnahmen im notwendigen Ausmaß anbieten zu können, braucht das Arbeitsmarktservice ausreichende Mittel und genügend Flexibilität, um die Unterstützungen für die Arbeit Suchenden passgenau einsetzen zu können. Die AK pocht zudem weiter auf die Einführung eines Bonus-Malus-Systems, wie im Regierungsprogramm vorgesehen.

Instrumente wie das Fachkräftestipendium sollen aus AK Sicht durch die Finanzierung aus dem allgemeinen Budget wieder möglich sein. Notwendig ist außerdem eine Flexibilisierung des 50+ Programms der Bundesregierung. Die Mittel müssen auch für andere Maßnahmen als nur für Eingliederungsbeihilfen eingesetzt werden können. Auch für eine ausreichende Finanzierung der Kurzarbeit muss vorgesorgt werden. Dringend notwendig ist zudem die Unterstützung älterer ArbeitnehmerInnen durch ein Bonus-Malus-System.


 

Gleitsmann: Jetzt Impulse für den schwächelnden Arbeitsmarkt setzen
Höhere Arbeitslosigkeit steht Beschäftigungsrekord gegenüber - Zuwachs auch bei Generation 50+ - Betriebe beschäftigen 44.000 ältere Beschäftigte mehr als 2013
Wien (pwk) - Österreichs Betriebe sorgen neuerlich für ein Beschäftigungsplus: Mit einem Zuwachs von 19.000 unselbständig Beschäftigten im Vorjahresvergleich gab es im Dezember 2014 neuerlich einen Beschäftigungsrekord. "Dies ist erfreulich und zeigt, dass Österreichs Betriebe trotz allgemeiner Konjunkturflaute gut aufgestellt sind", kommentiert Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheitspolitik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die neuesten Arbeitsmarktzahlen. "Diese vergleichsweise günstige Situation am österreichischen Arbeitsmarkt darf aber kein Ruhekissen sein." Österreich hat Ende Oktober 2014 nach fast 4 Jahren auf Platz 1 am EU-Arbeitsmarkt seinen Europatitel an Deutschland abgeben müssen. Ziel müsse sein, Platz 1 im EU-Arbeitsmarktranking wieder zurück zu erobern. "Deutschland hat im Zuge der Hartz-Reformen vor rund 10 Jahren wichtige Strukturveränderungen vorgenommen, die sich jetzt bezahlt machen. Die deutschen Arbeitsmarktreformen gingen einher mit einer spürbaren Senkung der Lohnnebenkosten: Diesen wichtigen Schritt muss auch Österreich angehen", so Gleitsmann. Daneben sind nicht zuletzt angesichts des weiteren Anstiegs der Arbeitslosigkeit zusätzliche Impulse notwendig, damit die Konjunktur und damit der Arbeitsmarkt 2015 in Schwung kommen.

Gleitsmann streicht auch hervor, dass die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen mit 0,6 Prozent erneut geringer gestiegen ist als die allgemeine Arbeitslosenquote (0,7 Prozent). Zudem ist die Die Generation 50 + die mit Abstand am stärksten wachsende Altersgruppe am Arbeitsmarkt. Im Vorjahresvergleich sind + 44.000 Personen 50+ mehr in Beschäftigung. Gleitsmann: "An dieser starken Steigerung der Personengruppe 50+ sieht man, dass die Babyboomer langsam in die Jahre kommen. Sehr positiv ist, dass die Personen 50+ grundsätzlich sehr stabil beschäftigt sind und ein relativ niedriges Risiko haben, ihren Job zu verlieren. Wenn ältere Personen einmal arbeitslos sind, haben sie allerdings vergleichsweise große Schwierigkeiten, wieder einen Arbeitsplatz zu finden.

Ältere leiden relativ häufig an gesundheitlichen Problemen, weisen veraltete Qualifikationen auf oder sind schlechter qualifiziert. Das 2014 beschlossene "Beschäftigungspaket für Ältere" über 370 Mio. Euro für 2014-2016 ist daher aus Sicht der Wirtschaftskammer ein richtiger Schritt. Nach dem Motto "Vermitteln statt Verwalten" erhält das AMS daraus für heuer 120 Mio. Euro, um Beschäftigungsverhältnisse Älterer zu unterstützen. "Bei älteren Arbeitslosen ist die Eingliederungsbeihilfe ein wichtiger Türöffner in eine neue Beschäftigung. Studien belegen, dass sich die Ausgaben dafür bei der Zielgruppe der 45+ bereits nach 1 Jahr rechnen. Die 2015 vom AMS bereitgestellten Mittel in Höhe von 72 Mio. Euro sind daher jedenfalls eine gute Investition", betont WKÖ-Arbeitsmarkt-Experte Gleitsmann.

Ein Brennpunkt ist und bleibt das Thema Jugendarbeitslosigkeit
Mit einer Quote von 10% nach Eurostat hat Österreich hinter Deutschland und Niederlande die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit im EU-Vergleich, büßte im Vergleich zum Dezember 2013 aber einen Platz ein. Das duale Ausbildungssystem ist der Schlüssel für die nach wie vor gute Position am Arbeitsmarkt für Jugendliche. Dank der betrieblichen Lehre ist auch die Erwerbstätigenquote unter den Jugendlichen mit 53,8 % wesentlich höher als im EU-Schnitt (32,3%). Gleitsmann weist in diesem Zusammenhang auf das nach wie vor hohe Engagement der Betriebe in der dualen Ausbildung hin. In Summe -sofort verfügbare und nicht sofort verfügbare offene Lehrstellen zusammengerechnet - wächst die Zahl der offenen Lehrstellen seit Jahren kontinuierlich. Seit 2007 ist die Zahl der beim AMS gemeldeten Lehrstellen um über 1.700 Lehrstellen gestiegen. Auch wenn der Anteil jener Jugendlichen, die weder in Ausbildung noch erwerbstätig sind (im Fachjargon "NEETS"), mit 7,1 % im EU-Vergleich vergleichsweise niedrig ist, müsse alles unternommen werden, um deren Anteil zu senken, so Gleitsmann abschließend: "Die im Regierungsprogramm verankerte Ausbildungspflicht ähnlich der Schulpflicht ist 2015 anzugehen, um zu verhindern, dass Jugendliche allein gelassen auf der Straße landen."o


 

 Achitz: Arbeitsmarkt durch rasche Steuerreform entlasten
Entlastung der Arbeitseinkommen fließt direkt in Konsum, kurbelt Wirtschaft an und schafft Arbeitsplätze
Wien (ögb) - "Schaut man sich die aktuellen Arbeitsmarktdaten an so zeigt dies ganz klar, dass Österreich dringend eine Steuerreform braucht, die Arbeitsplätze schafft. Mit einer raschen Steuerentlastung der Arbeitseinkommen muss die Regierung dafür sorgen, dass den ArbeitnehmerInnen mehr Netto vom Brutto bleibt. Dieses Geld fließt direkt in den Konsum, kurbelt die Wirtschaft an und sorgt so für Arbeitsplätze", sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. Auch im Dezember waren wieder 32.395 Menschen mehr arbeitslos als noch vor einem Jahr, so die heute präsentierten Zahlen des AMS.

ArbeitnehmerInnen entlasten statt Millionäre beschützen
Die Steuereinnahmen aus den Arbeitseinkommen steigen immer weiter an, die kalte Progression lässt ArbeitnehmerInnen trotz real gleichbleibender Einkommen in höhere Steuerstufen rutschen. "Deshalb muss sich die Bundesregierung rasch auf eine gerechte Entlastung der ArbeitnehmerInnen und PensionsistInnen einigen", sagt Achitz: "Sie brauchen dringend eine Entlastung. Eine Möglichkeit für mehr Verteilungsgerechtigkeit wäre eine Millionärssteuer, denn diese ist dafür nicht nur bestens geeignet, sondern auch gerecht. Wer das nicht einsieht, dem sind ein paar hundert Millionäre offenbar wichtiger als Millionen arbeitende Menschen."


 

Neumayer: Im neuen Jahr drängende Strukturreformen angehen
Arbeitsmarktlage zunehmend schwieriger - Steuerreform muss Arbeitszusatzkostenentlastung bringen
Wien (pdi) - "Das Jahr 2015 beginnt mit einer weiter zunehmend schwierigen Arbeitsmarktlage. Umso mehr müssen wir die drängenden Standort- und Strukturreformmaßnahmen endlich angehen", hielt der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer heute, Freitag, anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen fest. "Die Konjunkturprognosen lassen keine baldige Besserung erwarten - entsprechend wird sich der Druck auf den Arbeitsmarkt weiter erhöhen. Wir müssen daher um jeden Arbeitsplatz mit noch mehr Nachdruck kämpfen", so Neumayer. Vor allem die geplante Steuerreform könnte - richtig gemacht - einen Hebel für Wachstum und Arbeitsplätze am heimischen Wirtschaftsstandort darstellen. "Wir brauchen eine spürbare Entlastung des Faktors Arbeit durch Senkung der Arbeitszusatzkosten insgesamt - nicht nur durch eine simple Lohnsteuersenkung", betonte der Generalsekretär. Die mit Jahreswechsel in Kraft getretene Reduktion des Insolvenzentgeltbeitrags ist zwar ein positives Signal, "nunmehr gilt es aber alle Potentiale zur Senkung der Lohnnebenkosten, etwa beim Familienlastenausgleichsfonds und im Bereich der Unfallversicherung, im Sinne eines innovativen und wettbewerbsfähigen Arbeits- und Industriestandortes konkret und konsequent anzugehen. Die Senkung der Lohnnebenkosten wirkt wachstumssteigernd und beschäftigungsfördernd", unterstrich der Generalsekretär.

"Angesichts des schwierigen konjunkturellen Umfelds sind auch Schritte zur Verbesserung der Kurzarbeitsregelung notwendig", betonte Neumayer. Die im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre befristet verankerte punktuelle Verbesserung der Kurzarbeit ist ausgelaufen und wurde bisher nicht verlängert. Auch Flexibilisierungsmaßnahmen im Bereich der Arbeitszeitregelungen sind zur Belebung der Konjunktur und damit auch für eine Verbesserung der aktuellen Arbeitsmarktlage dringend erforderlich. Kontraproduktiv und schädlich für Jobs sind hingegen Rufe nach zusätzlichen Belastungen für die Betriebe. So spricht sich die Industrie auch weiterhin mit Nachdruck gegen ein Bonus-Malus-Quotensystem hinsichtlich der Beschäftigung Älterer aus. "Österreichs Industrieunternehmen benachteiligen ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht, sondern zählen auf Know-How und Einsatz der älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sieht man auch an den aktuellen Zahlen, denn die Beschäftigung Älterer ist seit Jahresbeginn um 5,5 Prozent gestiegen", betonte der Generalsekretär. Es gehe vielmehr darum, erneute politische Schritte zu vermeiden, die die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer noch weiter verteuerten wie etwa die von Gewerkschaftsseite geforderte Ausweitung bei der sechsten Urlaubswoche. "Ein Bonus-Malus-Quotensystem bringt keine neuen Arbeitsplätze, sondern noch mehr Lasten für vielfach am Limit arbeitende Unternehmen", so der IV-Generalsekretär abschließend.

 

 

 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern (bis zur Aktualisierung um 10:00 Uhr) vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet
sich in der Regel nach deren Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der
Personen. Die Redaktion

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at