Neustift erhält Schulcampus,
 Lienz wird Universitätsstadt

 

erstellt am
14. 01. 15
11.00 MEZ

Land Tirol investiert in zukunftsträchtige Bildungsangebote in den Regionen
Innsbruck (lk) - Nach dem Beschluss des Fachkräftepaktes bei der Regierungsklausur setzt die Tiroler Landesregierung zu Beginn des Jahres weitere deutliche Schwerpunkte in der Bildung: In der Stubaier Gemeinde Neustift werden vier Schulstandorte in einem modernen Schulcampus im zusammengeführt. In Osttirol soll mit dem Wintersemester 2016/217 der Bachelor-Studiengang Mechatronik starten. Für beide Projekte hat die Tiroler Landesregierung am 13.01. grünes Licht gegeben.

„Tirol ist arm an Rohstoffen, aber reich an jungen, talentierten Menschen. Deshalb investieren wir ganz gezielt in dezentrale Ausbildungsmöglichkeiten und stärken damit auch die Regionen“, hebt LH Günther Platter den Mehrwert der beschlossenen Bildungsinvestitionen im Stubaital und in Osttirol hervor. Der Startschuss für die regionale Bildungsoffensive erfolgte bereits im Herbst vergangenen Jahres mit dem Start eines tourismusorientierten Studienlehrgangs in Landeck.

Schulcampus für 450 SchülerInnen
Die Volksschulen Neustift-Dorf und Neder, die Neue Mittelschule Neustift mit der Skimittelschule und die Polytechnische Schule erhalten eine neue Heimat. Im Ortsteil Kampl entsteht ein Schulcampus für 450 SchülerInnen, in dem vier Schulstandorte und das Internat für etwa 74 SchülerInnen zusammengeführt werden. Das Land Tirol unterstützt das Projekt mit rund zehn Millionen Euro. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen knapp 30 Millionen Euro.

Talenteschmiede des heimischen Skinachwuchses
„Der neue Schulcampus bringt viele Vorteile. Schon jetzt wurde in der Skimittelschule der Grundstein für manchen Olympia- oder Weltcupsieg gelegt. Mit dem Neubau optimieren wir die Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten für unsere Nachwuchstalente“, ist Platter vom Projekt überzeugt. Der Campus mit seinen vielfältigen Angeboten ermögliche aber auch die Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte und eine Ganztagesbetreuung. Durch die Zusammenführung der Standorte und das Internat ergeben sich zudem Synergien im Hortbetrieb und beim Mittagstisch für die SchülerInnen. Während der schulfreien Zeit soll das Internat an Jugendgruppen vermietet werden.

Bildungsteppich
Ausschlaggebend für die Entscheidung, einen Schulcampus zu errichten, waren der schlechte bauliche Zustand einiger Bestandsgebäude sowie wirtschaftliche Überlegungen. Der Neustifter Gemeinderat sprach sich für einen Neubau in Kampl aus. In einem EU-weiten Wettbewerb setzte sich das Wiener Architekturbüro Fasch & Fuchs mit ihrer Idee eines flachen, terrassierten und begehbaren Bildungsteppichs durch. Der Baubeginn ist für Herbst 2015, die Inbetriebnahme des Schulcampus für Herbst 2017 geplant.

Bachelor-Studium in Lienz
Mit einer zweiten großen Bildungsinvestition will die Tiroler Landesregierung den Wissenschafts- und Forschungsstandort stärken und den Osttiroler Technologieunternehmen hochqualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stellen. „Ab dem Wintersemester 2016/2017 soll es in Lienz ein Bachelor-Studium Mechatronik geben. Das Land Tirol will jährlich rund 1,3 Millionen Euro in das dezentrale Studienangebot investieren. Wir haben heute den entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst, damit die Arbeit der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der UMIT zur Implementierung beginnen kann“, freuen sich LH Günther Platter und Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Mit dieser Initiative will die Landesregierung auch einen nachhaltigen Impuls setzen, um den Abwanderungstendenzen im Bezirk entgegenwirken.

25 bis 30 Studienplätze soll es zum Start des regionalen Studienlehrgangs gegeben. „Auch in Osttirol erwarten wir uns für die den Bedürfnissen der Region angepasste Ausbildung reges Interesse“, erklärt LR Tilg. Das Studium soll als sechssemestriges Vollzeitstudium in Lienz mit ausgewählten Blockveranstaltungen in Innsbruck und Hall angeboten werden. Neben Einheiten mit Anwesenheitspflicht soll es auch eLearning-Angebote geben.

Enge Vernetzung
Als Erfolgsfaktor sieht Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg die enge Kooperation mit den Osttiroler Technologiebetrieben, der HTL für Mechatronik in Lienz und vor allem auch die Einbettung des Studiengangs in das bestehende Bachelor-Studium Mechatronik der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFUI) und der UMIT, Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, in Hall. Bei der inhaltlichen Ausrichtung der universitären Ausbildung im Rahmen der Tiroler Technologieoffensive sollen insbesondere auch die Vorstellungen der ARGE „Vordenken für Osttirol“ berücksichtigt werden.

Nach dem Regierungsbeschluss folgt nun die interne Beschlussfassung an den beteiligten Universitäten. Wenn alle akademischen Gremien der Umsetzung zugestimmt haben, erfolgt die Detailplanung. „Mein Dank gilt der LFUI und der UMIT sowie den Rektoren Tilman Märk und Sabine Schindler für ihre Bereitschaft, gemeinsam mit dem Land Tirol die Landesentwicklung im Campus Tirol voranzutreiben“, schließt Tilg.

 

 

 

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