Pensionsantrittsalter

 

erstellt am
20. 01. 15
11.00 MEZ

 Hundstorfer: Pensionsantrittsalter 2014 um 13 Monate gestiegen - Pensionsreformen wirken
Sowohl Zahl der Anträge wie auch Zuerkennungen deutlich gesunken - Rückgänge v.a. bei Langzeitversicherten-Regelung u. I-Pensionen
Wien (bmask) - "Das Pensionsantrittsalter ist 2014 mit 13 Monaten deutlich gestiegen. Wir haben nun ein durchschnittliches Antrittsalter von 59 Jahren und sieben Monaten. Damit sind wir sehr gut unterwegs und werden den im Regierungsprogramm vorgegebenen Pfad ganz sicher erfüllen", präsentierte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 19.01. die aktuellen Pensionszahlen für das Jahr 2014. Dieser deutliche Anstieg beim Antrittsalter sei eine direkte Folge der Pensionsreformen der vergangenen Jahre, die nun voll zu wirken beginnen. So sind die Anträge zur Langzeitversicherten-Regelung von 2013 auf 2014 um 42,4 Prozent gesunken. Statt 27.583 Personen im Jahr 2013 haben 2014 nur noch 15.868 Menschen um diese Regelung angesucht. "Ähnlich verhält es sich bei der Invaliditätspension, da sind die Anträge um 15,3 Prozent zurückgegangen", so Hundstorfer.

Die Summe der Pensionsanträge ist von 140.169 (2013) auf 118.503 im vergangenen Jahr um 15,5 Prozent zurückgegangen. Die Zuerkennungen sind von 93.658 auf 81.417 gesunken. "Wir sind damit auf einem guten Weg unser Ziel, dass die Menschen länger im Erwerbsprozess bleiben, zu erreichen", sagte der Minister. Zur Erinnerung: im Regierungsprogramm ist vereinbart, dass bis 2018 das durchschnittliche Antrittsalter 60,1 Jahre betragen soll. Besonders erfreulich ist, dass die Anträge zur Invaliditätspension (enthält auch Anträge zum Rehabilitationsgeld) von 61.787 auf 52.326 gesunken sind. "Unsere Maßnahmen - die Gesundheitsstraße oder Fit2Work u.a. - haben hier diesen Rückgang bewirkt. Zudem findet ein Mentalitätswandel statt, da klar ist, dass es auch bei schlechter gesundheitlicher Verfassung aufgrund der intensivierten Reha-Maßnahmen ein Weg zurück zum Erwerbsleben gefunden werden kann", erläuterte Hundstorfer.

Die Zuerkennungen zur I-Pension sind ebenfalls deutlich gesunken - nämlich von 24.116 auf 19.980 - ein Rückgang von immerhin 17,2 Prozent. Bei allen Invaliditätspensionen stieg 2014 das Antrittsalter um 31,2 Monate und beträgt nun 54 Jahre und acht Monate. Aber auch bei den Alterspensionen ist das Antrittsalter um 4,8 Monate gestiegen und liegt nun bei 61 Jahre und zweieinhalb Monate, so der Minister. Einen signifikanten Anstieg der Zuerkennungen gab es hingegen bei der Schwerarbeitspension, da haben sich die Zuerkennungen mit 97,4 Prozent beinahe verdoppelt. In Absolutzahlen sind 2014 2.754 Menschen in die Schwerarbeitspension gegangen anstatt 1.395 im Jahr 2013. "Damit liegen wir deutlich unter den Schätzungen, als die Schwerarbeitspension 2004 beschlossen wurde. Damals ging man davon aus, dass rund 5.000 Menschen pro Jahr diese Regelung in Anspruch nehmen. Davon sind wir weit entfernt. Die Schwerarbeitspension wird daher keine "neue Hacklerregelung" werden. In diese Pensionsart können nur Menschen, die in den letzten 20 Jahren 10 Jahre tatsächlich Schwerarbeit verrichtet haben", unterstrich Hundstorfer.

Die Korridorpension verzeichnet ebenfalls einen leichten Zuwachs in der Höhe von 7,6 Prozent. Diese Pensionsform nützten 2014 6.321 Menschen; 2013 waren es 5.877. Einen deutlichen Rückgang gab es hingegen bei der Frühpension aufgrund von langer Versicherungsdauer - 2013 waren es noch 5.401 Menschen, die diese Möglichkeit in Anspruch nahmen, 2014 waren es um 23,1 Prozent weniger, nämlich 4.154.

"Wir sind auf einem guten Weg. Wir werden auch in Zukunft nicht locker lassen, damit die Menschen länger und gesund im Erwerbsprozess bleiben können", schloss Hundstorfer.


 

Neubauer: Hundstorfers Jubel über steigendes Pensionsantrittsalter unangebracht
Dem Minus von 12.241 Neupensionisten steht ein Plus von 12.436 bei den älteren Arbeitslosen (50+) gegenüber
Wien (fpd - Als völlig unangebracht bezeichnet der freiheitliche Seniorensprecher NAbg. Werner Neubauer die Jubelmeldung von Sozialminister Hundstorfer darüber, dass das faktische Pensionsantrittsalter gegenüber dem Vorjahr um 13 Monate gestiegen ist: "So freut sich Hundstorfer, dass seine Maßnahmen wirken, was aber ein reiner "No-Na-Effekt" ist, denn der Großteil dieser 12.241 "Leider-nein-Pensionisten" findet sich - no na - unter anderem Titel in anderen Statistiken wieder".

Dass weniger Anträge aufliegen, wenn die Betroffen wissen, dass sie unter den neuen Voraussetzungen keine Chance auf eine Zuerkennung haben, sollte nicht weiter verwundern. "Dass einen großen Teil des Minus, die Hacklerpensionen (-8.572) ausmachen ist auch nicht weiter verwunderlich, fielen doch mit 1. Jänner 2014 gleich zwei Jahrgänge aus, die diese Möglichkeit nun nicht mehr in Anspruch nehmen können", sagte Neubauer.

Mit der Neuregelung der Invaliditätspension 2014 finden sich jene Betroffenen, die befristet arbeitsunfähig sind und ein sogenanntes Reha-Geld erhalten, in der Arbeitslosenstatistik wieder. Selbstverständlich sind alle Initiativen, diese Menschen durch gesundheitsfördernde Maßnahmen wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern, zu begrüßen, doch sollte dies nicht zu einer Schönfärberei der Statistik führen.

Als Hinweis, wo akuter Handlungsbedarf für Pensionsreformen besteht, sei aktuell an 51 Wiener Beamte erinnert, die durchschnittlich mit knapp 56 Jahren kürzlich in die Frühpension geschickt wurden. Hier sollten dringendst die Ursachen aufgeklärt werden. "Um gerechte Pensionen für die Zukunft zu sichern, muss daher unbedingt das gesamte System reformiert werden: ein System nach ASVG, welches ohne Privilegien für alle Gültigkeit hat", so Neubauer.


 

Loacker: Anstieg des Pensionsantrittsalters ist Zahlentrickserei
Das Pensionsantrittsalter bei normaler Alterspension ist um 1,2 Monate gesunken - eine bedenkliche Entwicklung
Wien (neos) - "Der Anstieg des Pensionsantrittsalters um 13,2 Monate ist vor allem Zahlentrickserei," kommentiert NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker. Und weiter: "Die Neuregelung der Invaliditätspension ist für diesen Anstieg verantwortlich. Ohne diese Änderung sieht die Entwicklung nicht so rosig aus. Das Pensionsantrittsalter beim Bezug einer normalen Alterspension ist sogar um 1,2 Monate gesunken", macht Loacker auf die Zahlen des Pensionsmonitoring aufmerksam. Schließlich ist mit 1. Jänner 2014 ein neues Pensionsrecht in Bezug auf die Invaliditätspension in Kraft getreten. Invalidität und Berufsunfähigkeit sind dadurch vollkommen neu geregelt. Die vorhergehende und die neue Regelung sind damit nicht vergleichbar. "Und damit kann vor allem das Pensionsantrittsalter nicht verglichen werden."

"Der tatsächliche Erfolg der neuen Regelung der Invaliditätspension kann noch nicht abgeschätzt werden. Es ist noch nicht absehbar wie gut die angestrebte Arbeitsmarktintegration tatsächlich funktioniert. Möglicherweise erleben wir hier nur eine Kostenumschichtung von Invaliditätspensionzahlungen hin zu Rehabilitationsgeldern, ohne dass ein entsprechender Erfolg eintritt. Aus diesem Grund sind die derzeitigen Entwicklungen des Pensionsantrittsalters mit Vorsicht zu genießen," betont Loacker.

"Aussagekräftiger ist die Entwicklung des Pensionsantrittsalters beim Bezug einer normalen Alterspension. Und hier ist das Antrittsalter im letzten Jahr sogar leicht gesunken - eine höchst bedenkliche Entwicklung. Dazu kommt, dass immer noch zwei Drittel aller Pensionsbezieher_innen über den Weg von Frühpensionierungsmöglichkeiten in Pension gehen. Damit zeigt sich, dass die Regierung keine effektiven Anreize setzen kann, damit Menschen tatsächlich länger in Beschäftigung bleiben", schließt Loacker.


 

 Achitz: Pensionsantrittsalter weiter gestiegen
Menschen brauchen Gesundheit, um länger arbeiten zu können – und Arbeitsplätze
Wien (ögb) - Das faktische Pensionsantrittsalter ist von 2013 auf 2014 um 13,2 Monate gestiegen. Das ergibt eine aktuelle Analyse des Sozialministeriums. "Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg zur Sicherung des solidarischen Pensionssystems sind", sagt Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB: "Alle Alarmrufe, wonach die Pensionen bald nicht mehr finanzierbar wären, entbehren jeder seriösen Grundlage. Sie haben offensichtlich einen einzigen Zweck: Die ArbeitnehmerInnen sollen in die Arme der privaten Versicherungswirtschaft mit ihren unsicheren Vorsorgeprodukten getrieben werden."

Mehr gesunde Arbeitsplätze für Ältere - Bonus-Malus endlich umsetzen
Es herrscht Konsens darüber, dass die Menschen länger arbeiten und später in Pension gehen sollen. Offensichtlich sind die bisher vom Sozialministerium getroffenen Einzelmaßnahmen, um dorthin zu gelangen, erfolgreich: In den vergangenen Jahren sind bereits weitreichende Maßnahmen in Kraft getreten, die dafür gesorgt haben, dass das tatsächliche Antrittsalter gestiegen ist. Achitz:
"Allerdings darf man keinesfalls nur beim Pensionssystem ansetzen, wenn man das faktische Pensionsalter weiter in die Höhe bringen will. Wesentlicher ist: Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen länger gesund und arbeitsfähig bleiben. Und damit sie auch länger einen Arbeitsplatz haben, muss das im Regierungsprogramm vorgesehene Bonus-Malus-Programm endlich Wirklichkeit werden."


 

 Gleitsmann: Situation ist und bleibt armarmierend
Nachhaltige Maßnahmen statt statistischer Schönfärbereien
Wien (pwk) - Die von Bundesminister Rudolf Hundstorfer veröffentlichen Zahlen zum Pensionsantrittsalter stellen nur auf den ersten Blick eine positive Entwicklung dar. Schaut man genauer hin, ist die vermeintliche Erhöhung des faktischen Antrittsalters mit einem statistischen Trick erklärbar. "Rein formell sind Bezieher von Rehabilitations- und Umschulungsgeld nach der Reform der Invaliditätspension keine Pensionisten mehr. Dennoch gehören sie bei einer korrekten Betrachtung miteinbezogen, denn sie belasten auch das Pensionsbudget. Bezieht man diese große Gruppe in die Berechnung des Antrittsalters also mit ein, stagniert das tatsächliche Antrittsalter auf dem seit Jahren niedrigen Niveau", so Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Das aktuelle Gutachten der Pensionskommission spiegelt die alarmierende langfristige Entwicklung wider. Die Bundesmittel in der gesetzlichen Pensionsversicherung werden sich von 9,2 Mrd. Euro (2,9 % des BIP) im Jahr 2014 auf 35 Mrd. Euro (5,7 % des BIP) im Jahr 2060 fast verdoppeln. Noch dramatischer ist die kurzfristige Entwicklung:
Die Bundesmittel steigen von 9,7 Mrd. Euro (3,15 % des BIP) 2013 auf 13,5 Mrd. Euro (3,72 % des BIP) im Jahr 2019.

Trotz der seit 2014 gesetzten Maßnahmen steigen die budgetären Belastungen im Pensionsbereich laut Strategiebericht der Bundesregierung bis 2018 um fast 4,2 Milliarden Euro weiter dramatisch an. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum sollen die Bildungsausgaben um 125 Millionen Euro sinken. "Wir sind es unserer jungen Generation schuldig, im Pensionsbereich ehrliche Zahlen auf den Tisch zu legen und das System zukunftsfit zu machen. Daher sagen wir im Sinne einer Generationengerechtigkeit Ja zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, aber Nein zu statistischer Schönfärberei auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder", so Gleitsmann.


 

 Kundtner: Maßnahmen zur Anhebung des faktischen Pensionssystems greifen
Wien (ak) - "Die Maßnahmen zur Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters greifen", kommentiert Alice Kundtner, stellvertretende Direktorin der AK Wien, die Jahresstatistik des Hauptverbandes für das abgelaufene Jahr. Die Zahl der Pensionsanträge ist massiv zurückgegangen und auch die Verschärfungen bei Sperrfrist und Pensionsvorschuss, aber auch die Schaffung der Gesundheitsstraße bei der Pensionsversicherungsanstalt zeigen die gewünschte Wirkung. Das faktische Pensionsantrittsalter ist 2014 gegenüber 2013 um 13,2 Monate gestiegen. "Wir sind auch ohne Pensionsautomatik auf dem richtigen Weg", sagt Kundtner. Die Menschen können nicht mehr in Pension gehen, aber auf der anderen Seite steigt die Arbeitslosigkeit bei den Älteren. Kundtner: "Wir brauchen daher dringend Maßnahmen zur Förderung und Stabilisierung der Beschäftigung. Ganz wichtig sind alternsgerechte Arbeitsplätze, damit die Menschen auch länger arbeiten können. Dafür ist ein wirksames Bonus-Malus-System unabdingbar, denn zu viele Betriebe - auch größere - beschäftigen kaum oder zu wenig ältere Menschen."


 

Blecha: Pensions-Monitorings-Zahlen beweisen richtigen Weg bei Pensionen
Brauchen Beschäftigungsprogramm „50-plus“
Wien (pv) - "Die heute präsentierten Zahlen des Pensions-Monitoring beweisen, dass die letzten Maßnahmen im Pensionsrecht greifen: das Pensionsantrittsalter steigt, und zwar nennenswert um 13,2 Monate. Innerhalb kürzester Zeit ist das Pensionsantrittsalter um über ein Jahr gestiegen! Die Zahl der Pensionsanträge ist massiv zurück gegangen, ebenfalls ein Zeichen dafür, dass die begleitenden Pensionsmaßnahmen wie fit2work und Gesundheitsstraße greifen", erklärte Pensionistenverbands-Präsident Karl Blecha in einer Reaktion auf die veröffentlichen Zahlen.

Blecha: "Damit werden alle jene zurückgewiesen, die ständig unser Pensionssystem krankjammern, ständig den Menschen unzumutbare Verschlechterungen und Kürzungen verordnen wollen!"

Blecha bekannte sich zu "sinnvollen Anpassungen" im Pensionssystem, sinnlose wie z.B. der Pensionsautomatik erteilte er neuerlich eine Absage.

"Schwerpunkt muss jetzt sein, dass der Arbeitsmarkt altersgerechter wird, mit altersgerechten Jobs, der dringend notwendigen Einführung des Bonus-Malus-Systems für Unternehmen und ein Beschäftigungs-Programm ‚50-plus‘, um gerade für diese Zielgruppe gezielt Jobmaßnahmen zu setzen!" erklärte Blecha abschließend.


 

Khol: Dringend vereinbarte Pensions-Neuregelungen umsetzen!
Rückgang bei Invaliditätspensionen und sog. "Hackler"-Regelung. Endlich Bonus-Aufschub-Pension, Teilpension und Frühpensionsmonitoring umsetzen!
Wien (sb) - Zu der von Sozialminister Hundstorfer bekanntgegebenen erfreulichen Entwicklung der Pensionsantritte 2014 hält Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol, Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes und Präsident des Österreichischen Seniorenrates, fest: "Die 2012 beschlossenen Reformen wirken erfreulich gut. Die seit 2014 geltenden versicherungsmathematischen Abschläge zeigen insbesondere bei den Antritten zur so genannten "Hackler"-Regelung ihre Wirkung. Jetzt gilt es, auch beim Bonus für freiwilliges Arbeiten nach 60 / 65 endlich wie vereinbart die versicherungsmathematische Erhöhung auf de facto 10 Prozent mehr Pension pro länger gearbeitetem Jahr umzusetzen. Mit der vereinbarten Einführung der Teilpension soll endlich gegen das 'Alles-oder-Nichts'-Prinzip bei vorzeitigen Pensionsantritten wirken. Bei beiden Punkten darf man die Betroffenen älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht länger warten lassen!"

Khol weiter: "Zudem ist das Frühpensionsmonitoring zu verbessern und aktualisiert vorzulegen: besonders die starken regionalen Unterschiede bei I-Pensionen und die stark steigenden Zahlen psychischer Gründe für I-Pensionen sind zu klären und gefundene Schlupflöcher zu schließen. Zudem darf die so genannte Schwerarbeiterpension kein neues Schlupfloch in die Frühpension werden. Auch bei der Stadt Wien ist endlich der Reformstift anzusetzen: deren weitere Verweigerung der Anpassung ihrer Landesbeamten an die Regelungen der Bundesbeamten ist keinen Tag länger zu akzeptieren!


 

 Neumayer: Reformen angehen statt statistischer Schönfärberei
Pensionsausaufwand steigt massiv - Statistisches Herausrechnen von Personengruppen beim faktischen Pensionsantrittsalter hilft nicht
Wien (pdi) - "Das Ziel der Bundesregierung, das in Österreich besonders niedrige faktische Pensionsantrittsalter bis 2018 auf zumindest 60,1 Jahre anzuheben, muss durch echte Strukturreformen im Pensionssystem und nicht statistische Schönfärberei erreicht werden", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, anlässlich der vom Sozialministerium veröffentlichten Zahlen zum faktischen Pensionsantrittsalter. "Das Herausrechnen von Personengruppen, die nunmehr ein Rehabilitations- oder Umschulungsgeld statt einer befristeten Invaliditätspension beziehen, verfälscht das Bild und löst die strukturellen Probleme im Pensionsbereich nicht", betonte Neumayer. Auch die Kosten für Rehabilitations- und Umschulungsgeld würden von der Pensionsversicherung getragen und müssen berücksichtigt werden.

"Die Kosten für das Pensionssystem liegen heute schon weit über Plan und steigen weiter massiv an. Die letzten Pensionskommissionszahlen unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf im Pensionssystem", so Neumayer. Laut den Daten der Pensionskommission würden die Bundesmittel für Pensionen von 9,7 Mrd. Euro im Jahr 2013 auf 13,5 Mrd. Euro im Jahr 2019 ansteigen, im Jahr 2007 seien es noch 6,9 Mrd. gewesen. "Es muss jetzt gehandelt werden, die bisherigen Reformschritte im Pensionssystem sind unzureichend, Beschwichtigungen sind fehl am Platz", so Neumayer. "Wir brauchen ein Pensionssystem, das die Veränderung der Lebenserwartung konsequent berücksichtigt. Das entspricht auch der wiederholten Empfehlung von EU-Kommission und OECD. Nur so können wir echte Nachhaltigkeit und die langfristige Finanzierbarkeit sicherstellen", unterstrich der Generalsekretär.

Auch die weitere Einschränkung gesetzlicher Frühpensionsmöglichkeiten und eine raschere Anpassung des gesetzlichen Frauenpensionsalters an das der Männer seien notwendig. Nach derzeitiger Gesetzeslage würde eine stufenweise Angleichung des Frauenpensionsalters erst 2024 beginnen und 2033 abgeschlossen sein. Damit befände sich Österreich unter den letzten in der EU. "Rufe nach Bonus-Malus-Modellen bzw. einer Pönalisierung der Betriebe gehen hingegen am Problem vorbei und sind kontraproduktiv. Wir müssen im Pensionssystem selbst ansetzen, um Nachhaltigkeit sicherstellen zu können", so der IV-Generalsekretär. "Es muss das Ziel sein, für heutige und kommende Generationen eine verlässliche Altersversorgung garantieren zu können. Das kann uns nur gelingen, wenn wir endlich damit anfangen, die steigende Lebenserwartung auch im Pensionssystem entsprechend abzubilden", betonte Neumayer abschließend.

 

 

 

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