Hohe Bundesauszeichnung für Innsbrucker
 Ethnologen und Sagenforscher

 

erstellt am
06. 02. 15
11.00 MEZ

Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst an Leander Petzoldt
Innsrbuck (lk) - Im Rahmen einer kleinen Feierstunde an der Universität Innsbruck wurde am 04.02. einer verdienten Persönlichkeit des wissenschaftlichen Lebens in Tirol, em. Univ.-Prof. Leander Petzoldt, im Beisein des Rektors Tilmann Märk von Landtagspräsidenten Herwig van Staa stellvertretend für den Bundespräsidenten das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. „Ich kenne und schätze Professor Petzoldt schon seit vielen Jahren als herausragenden Ethnologen und Literaturwissenschaftler, der vor allem im Bereich der Märchen- und Sagenforschung internationale Anerkennung erfahren hat“, so LTP van Staa in seiner Laudatio. „Das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ist ein Zeichen des Dankes der Republik Österreich für das langjährige und verdienstvolle Wirken von Leander Petzoldt und für sein gesamtes Lebenswerk“.

Leander Petzoldt wurde am 28. August 1934 in Rennerod, Westerwald, geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik, Geographie und Volkskunde in Frankfurt /Main, Berlin und Mainz, wo er im Jahr 1964 promovierte. Nach Jahren als wissenschaftlicher Assistent am damals neu gegründeten Institut für Volkskunde in Freiburg/Br. wurde er 1973 Professor für Literaturwissenschaften und Volkskunde an der PH Weingarten. Ein Jahr später habilitierte er an der Universität Gießen. Im Jahr 1984 erhielt Leander Petzoldt den Ruf als Ordinarius für europäische Ethnologie/Volkskunde an die Universität Innsbruck. Er lehrte als Visiting Professor 1986 an der University of Los Angeles (UCLA), an der Eötvös Loránd Universität Budapest (1994, 2000) und 1995 an der Pennstate University (PSU) Pennsylvania. Weiters wurde er mit dem „Premio Pitré“ (International Price for Ethnoanthropological Studies) ausgezeichnet. Er ist gewähltes Mitglied der „Folklore Fellows“ (Finnische Akademie der Wissenschaften) und Ehrenmitglied der „Ungarischen Ethnographischen Gesellschaft“. Im Jahr 2002 wurde Leander Petzoldt emeritiert.

Das Hauptinteresse Petzoldts gilt nach wie vor der internationalen komparatistischen Erzählforschung, besonders der Stoff- und Motivgeschichte sowie den Interdependenzen von Literatur und Volkserzählung. Er ist Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Editionen von Volkserzählungen sowie Autor von Grundlagenliteratur zur vergleichenden Erzählforschung, Magieforschung, Volkskunst und Volksliteratur. In Innsbruck rief Petzoldt die Publikationsreihe „Beiträge zur Europäischen Ethnologie und Folklore“ mit bisher 20 Bänden und das „Interdisziplinäre Brunnenburg-Symposion zur vergleichenden Erzählforschung“ ins Leben.

 

 

 

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