Einbrüche verhindern mit Technologien
 von Salzburger Geoinformatikern

 

erstellt am
05. 02. 15
11.00 MEZ

Salzburg (universität) - Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen ein Schock. Solche Delikte soll nun eine Polizeisoftware, die von Geoinformatikern der Universität Salzburg mitentwickelt wurde, voraussagen. Mit Hilfe der neuen Prognosesoftware soll die österreichische Polizei das Risiko für einen neuerlichen Einbruch besser abschätzen können und dementsprechend zum Beispiel ihre Streifenpräsenz in dem betroffenen Gebiet erhöhen und so Einbrüche verhindern.

Das Bundeskriminalamt wird die „CriPA“ Applikation (Crime Predictive Analytics) ab dem Frühjahr in Wien testen. In Deutschland und der Schweiz werden vergleichbare Systeme schon erfolgreich eingesetzt.

Der Fachbereich Geoinformatik - Z_GIS der Universität Salzburg arbeitet unter der Leitung von Prof. Michael Leitner und Doktorand Philip Glasner am Forschungsprojekt „CriPA“. In diesem Zusammenhang werden bestehende statistische Methoden zur Vorhersage der Örtlichkeit von Kriminaldelikten evaluiert und komplexe raumzeitliche Methoden entwickelt, um gezielte Aussagen für kurzfristige Prognosen treffen zu können. Diese Forschungstätigkeiten dienen einem detaillierten Verständnis, wo und wann Kriminalität auftritt, um künftig Ressourcen der Polizei gezielt einzusetzen.

Laut Kriminalstatistik gab es im Jahr 2013 in Österreich 7,2 Prozent mehr Einbrüche als im Jahr davor. Insgesamt wurden 16.548 Anzeigen wegen Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser zur Anzeige gebracht. Das entspricht 45 Einbrüchen pro Tag. Eine Ausweitung der „CriPA“ Applikation auf andere Delikte ist möglich. Es müssen allerdings Daten über eine größere Anzahl dieser Delikte vorliegen, damit das System aussagekräftige Prognosen liefern kann, sagt Prof. Josef Strobl, der Leiter des Interfakultären Fachbereichs Geoinformatik Z_GIS der Universität Salzburg.

Die Universität Salzburg ist derzeit die einzige Universität in Österreich, an der ein Doktorat in der Kriminalanalyse absolviert werden kann. In Europa gibt es nur wenige Universitäten, die sich diesem spannenden Thema widmen. In Zukunft wird es an der Universität Salzburg vermehrt Forschungstätigkeiten im Bereich der Kriminalanalyse geben. Derzeit ist eine Doktorandenstelle zum Thema „Integration and Evaluation of Social Media Data into Crime Prediction Models“ ausgeschrieben.

Die Gesamtleitung des wissenschaftlichen Forschungsprojektes „CriPA“ liegt bei der Forschungsgesellschaft Joanneum Research in Graz.

 

 

 

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