Die Tourismusbilanz 2014 der NÖ Städte und Gemeinden

 

erstellt am
16. 02. 15
08.00 MEZ

St. Pölten (nöwpd) - Im vergangenen Jahr hat der NÖ Tourismus gegenüber 2013 ein Nächtigungsplus um rund 190.000 oder 2,9 Prozent auf mehr als 6,7 Millionen Übernachtungen verzeichnen können. Die landesweite Bilanz setzt sich freilich aus der Summe von zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnissen in den einzelnen Gemeinden zusammen. Der NÖ Wirtschaftspressedienst hat sich einige interessante Zahlen, die die Statistik Austria erhoben hat, im Detail angesehen.

Donau Niederösterreich: In dieser NÖ Tourismusdestination hat es im Vorjahr bei der Nächtigungsbilanz viele Gewinner gegeben. Darunter ist die Stadt Krems, die mit einem Zuwachs von 8,0 Prozent auf 287.700 Übernachtungen ein Rekordergebnis erzielt hat. Damit festigt die Wachau-Metropole im Ranking der NÖ Tourismusgemeinden hinter Baden und Schwechat den dritten Platz.

An der Donau positiv bilanzieren u.a. auch Klosterneuburg (plus 5,3 Prozent auf 124.600 Nächtigungen), Spitz (plus 6,3 Prozent auf 74.500), Weissenkirchen in der Wachau (plus 8,4 Prozent auf 50.000), Fischamend (plus 3,9 Prozent auf 50.000), Melk (plus 2,3 Prozent auf 49.900), Dürnstein (plus 1,9 Prozent auf 49.300), Rossatz-Arnsdorf (plus 19,8 Prozent auf 33.400), Maria Taferl (plus 8,5 auf 31.000), Schönbühel-Aggsbach (plus 86,1 Prozent auf 20.800) sowie Mautern/Donau. Relativ betrachtet hat die Römerstadt neben Schönbühel-Aggsbach mit einem Zuwachs von 38,4 Prozent oder 5.000 Nächtigungen auf nunmehr 18.200 einen der bemerkenswertesten Sprünge geschafft.

Geschwächelt haben im Tourismusjahr 2014 an der Donau die Stadt Tulln (minus 1,1 Prozent auf 81.200 Übernachtungen), Bad Deutsch-Altenburg (minus 10,7 Prozent auf 54.800), Emmersdorf (minus 0,3 Prozent auf 32.900) und Pöchlarn (minus 5,3 Prozent auf 22.700).

Waldviertel: Moorbad Harbach, die größte Tourismusgemeinde in der Region, hat mit 245.700 Nächtigungen im vergangenen Jahr ein um 1,3 Prozent besseres Ergebnis erzielt als 2013. In anderen Waldviertler Gemeinden sind die Übernachtungszahlen in der abgelaufenen Saison ebenfalls gestiegen. So konnte Groß Gerungs ein Plus um 8,8 Prozent erzielen und hält nun bei 95.000 Übernachtungen. Auch die Stadt Gmünd hat 2014 die Zahl ihrer Nächtigungen um beachtliche 17,6 Prozent oder 10.000 auf 67.200 nach oben geschraubt.

Im Waldviertel gut gelaufen ist das Tourismusjahr 2014 auch für Bad Traunstein (plus 5,5 Prozent auf 66.600 Nächtigungen), Gars/Kamp (plus 7,3 Prozent auf 58.500), Langenlois (plus 2,5 Prozent auf 55.400), Zwettl (plus 1,1 Prozent auf 55.200), Bad Großpertholz (plus 3,8 Prozent auf 37.100) und Raabs/Thaya (plus 33,9 Prozent auf 34.800).

Weniger gut abgeschnitten haben Ottenschlag (minus 0,8 Prozent auf 68.200 Übernachtungen), Rastenfeld (minus 4,9 Prozent auf 30.000), Litschau (minus 10,2 Prozent auf 28.700), Hoheneich (minus 16,0 Prozent auf 23.800) und die Stadt Horn (minus 5,2 Prozent auf 22.000 Übernachtungen).

Weinviertel: Bad Pirawarth - die größte Tourismusgemeinde im nordöstlichen Niederösterreich – hat auch 2014 bei den Übernachtungszahlen die 100.000er-Marke geknackt und hält nun mit einem erneuten Zuwachs um 3,8 Prozent gegenüber der Vorperiode bei 107.400 Nächtigungen. Mit einem leichten Plus von 0,8 Prozent auf 71.500 Übernachtungen zählt auch die Thermenstadt Laa/Thaya zu den Gewinnern des abgelaufenen Tourismusjahres. Ebenfalls beachtlich ist das Ergebnis von Gerasdorf bei Wien, das 2014 einen Nächtigungszuwachs um 13,9 Prozent auf 54.100 verbuchen konnte.

Zulegen konnte im Weinviertel die Stadt Stockerau, die nach zwei schwachen Jahren 2014 wieder ein positives Ergebnis abgeliefert hat: plus 2,6 Prozent auf 36.100 Nächtigungen. Stark auch das nahe gelegene Bisamberg (plus 11,7 Prozent auf 26.300 Übernachtungen), weiters Wolkersdorf (plus 2,8 Prozent auf 22.100) und Deutsch-Wagram, dem mit dem Motor-Hotel an der Wiener Außenring-Schnellstraße S1 ein Satz um 16,3 Prozent auf 18.600 Nächtigungen gelungen ist.

Mäßig sind dagegen im Weinviertel die Ergebnisse ausgerechnet in zwei Gemeinden ausgefallen, wo Beherbergungsbetriebe mit hohem Qualitätsstandard stehen: In Retz sank die Zahl der Übernachtungen um 4,1 Prozent auf 27.000 und in Poysdorf gleich um satte 18,6 Prozent auf 24.400. Lange Gesichter gibt es auch in Groß-Enzersdorf (minus 6,8 Prozent auf 20.100 Nächtigungen) und Hollabrunn (minus 5,7 Prozent auf 18.700).

Wienerwald und Wiener Umland: In Niederösterreichs nächtigungsstärkster Tourismusgemeinde, der Kurstadt Baden, geht es langsam aber stetig weiter aufwärts. Im Vorjahr erreichte Baden 379.500 Nächtigungen – ein leichter Anstieg um 0,6 Prozent. Auch Schwechat, die Nummer 2 im NÖ Tourismus, gelang dank seiner Flughafen-Hotels ein Plus von 20.000 auf nunmehr 320.100 Übernachtungen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 ist das ein Zuwachs um 6,6 Prozent.

Südlich von Wien gut gelaufen ist es im Vorjahr für Perchtoldsdorf, das so wie 2013 wieder knapp 100.000 Nächtigungen erreicht hat, für Guntramsdorf (plus 40,9 Prozent auf 46.900 Übernachtungen), Traiskirchen (plus 6,4 Prozent auf 44.700), Gumpoldskirchen (plus 4,4 Prozent auf 40.000) und Mödling (plus 7,8 Prozent auf 32.300). „Rote Nullen“ geschrieben haben Vösendorf (minus 0,6 Prozent auf 238.700 Nächtigungen) und Bad Vöslau, wo die Zahl der Übernachtungen ebenfalls um 0,6 Prozent auf 135.500 leicht zurückgegangen ist.

Wiener Alpen in NÖ: Bad Schönau, bei den Übernachtungszahlen das touristische Zugpferd im Süden Niederösterreichs, erreichte im Vorjahr 247.500 Nächtigungen - ein leichtes Plus um 0,5 Prozent. Wieder nach vorn geschoben haben sich auch Reichenau/Rax (plus 3,6 Prozent auf 124.900 Übernachtungen), die Stadt Wiener Neustadt (plus 3,6 Prozent auf 92.800), Grimmenstein (plus 2,8 Prozent auf 89.300), die Gemeinde Semmering (plus 2,9 Prozent auf 62.200), sowie Bad Erlach (plus 8,7 Prozent auf 50.100).

Unter den prominenten Verlierern in der Tourismusregion Wiener Alpen finden sich Puchberg/Schneeberg (minus 2,7 Prozent auf 75.100 Nächtigungen) oder Kirchberg am Wechsel (minus 5,1 Prozent auf 27.300 Übernachtungen).

Mostviertel: Unterschiedliche Ergebnisse brachte die Tourismusbilanz 2014 den Anziehungspunkten in der Region. Mit Hilfe des neuen JUFA-Hotels auf dem Hochkar hat Göstling/Ybbs anscheinend den Turnaround geschafft, denn es verbuchte einen Anstieg um 4,1 Prozent auf 90.300 Nächtigungen. Zu den Gewinnern im Mostviertel zählen außerdem Lunz/See (plus 3,0 Prozent auf 36.600 Übernachtungen), St. Valentin (plus 8,2 Prozent auf 29.800), Neuhofen/Ybbs (plus 2,7 Prozent auf 25.500), Herzogenburg (plus 14,7 Prozent auf 24.500) sowie Purgstall an der Erlauf, das die Zahl seiner Nächtigungen im Vorjahr um die Hälfte auf 17.700 steigern konnte.

Anlass zur Sorge gibt hingegen das katastrophale Ergebnis von Gaming. Die Kartäuser- Gemeinde, zu der auch der Wintersportort Lackenhof/Ötscher gehört, hat 2014 rund 12.000 Nächtigungen (minus 14,4 Prozent) verloren und hält jetzt nur noch bei 71.200. Wie dringend notwendig die geplanten touristischen Investionen in Annaberg sind, macht die aktuelle Nächtigungsbilanz deutlich: 2014 ist in der Voralpen-Gemeinde ein Fünftel aller Übernachtungen verlustig gegangen – jetzt sind es noch 35.500. Auch Kleinzell hat schon bessere Zeiten gesehen: Übernachteten 2013 noch 42.800 Personen in dem Kurort, waren es im abgelaufenen Jahr nur mehr 34.100 (minus 20,3 Prozent).

Größte Tourismusgemeinde im Mostviertel ist die Landeshauptstadt St. Pölten, die 2014 einen Rückgang um 2,0 Prozent auf 140.100 Nächtigungen hinnehmen musste. Waidhofen/Ybbs, die zweite Statutarstadt in der Region, hat im Vorjahr mit 75.100 Übernachtungen ein um 2,0 Prozent besseres Ergebnis als 2013 erzielt. Amstetten hingegen hat bei den Nächtigungen 0,9 Prozent verloren und hält nun bei 35.000.

 

 

 

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