Februar 1934

 

erstellt am
12. 02. 15
11.00 MEZ

Sozialdemokratie gedenkt der Opfer des Austrofaschismus
Wien (sk) - Die Februarkämpfe 1934 gegen das austrofaschistische Regime unter Engelbert Dollfuß haben hunderte Tote und zahlreiche Verletzte gefordert. Neun aufrechte Sozialdemokraten wurden standrechtlich hingerichtet, mehr als 1.200 eingekerkert. Die Sozialdemokratie gedenkt jener Frauen und Männer, die vor 81 Jahren gegen dieses Unrechtsregime Widerstand leisteten und dafür mit Unterdrückung, Freiheitsstrafen oder ihrem Leben bezahlen mussten. "Nie wieder darf es dazu gekommen, dass die Demokratie ausgehebelt und durch ein diktatorisches Regime ersetzt wird. Die Ausschaltung des Parlaments 1933 und die Ereignisse des Februar 1934 müssen uns eine Mahnung sein, gegenüber autoritären und hetzerischen Tendenzen wachsam zu bleiben", betonen SPÖ-Vorsitzender, Bundeskanzler Werner Faymann und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos.

Der Nährboden für die faschistischen Regimes in Europa und den daraus resultierenden Krieg hat sich maßgeblich aus Krisen, Armut und Perspektivenlosigkeit zusammengesetzt. Eine wesentliche Lehre aus der damaligen Zeit sei daher, "Arbeitslosigkeit und Armut konsequent zu bekämpfen sowie Demokratie und Mitbestimmung auszubauen. Ganz besonders den jungen Menschen müssen wir Perspektiven in unserer Gesellschaft bieten. Wer das Gefühl hat, keinen Platz in dieser Welt zu haben, wird anfällig für 'einfache Lösungen' rechter und religiös motivierter Hetzer", so Faymann.

Darabos appelliert, die widerständige Tradition gegen Unrecht und Unterdrückung weiter zu beforschen: "Die vom Parlament beschlossene Rehabilitierung der justiziellen Opfer war ein wichtiger Schritt der Anerkennung des Widerstands. Viele Aspekte des Regimes harren aber noch einer Aufarbeitung. Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die damals für ihren Einsatz gegen Unrecht und Unterdrückung ihr Leben ließen, sollen uns ein Vorbild sein."

Am 12. Februar 2015 jährt sich der Kampf von Arbeiterinnen und Arbeitern gegen den Austrofaschismus zum 81. Mal. 1933 kam es unter dem christlich-sozialen Kanzler Engelbert Dollfuß zur Ausschaltung des Parlaments und somit der Aushebelung der Demokratie. Trotz der vielfachen Bemühungen der Sozialdemokratie, einen Bürgerkrieg zu verhindern, ging Dollfuß auf die Forderungen von Heimwehr und italienischen Faschisten ein, hart gegen Linke und die Arbeiterbewegung vorzugehen. Die innenpolitische Auseinandersetzung in Österreich spitzte sich schließlich zu und mündete in den Februarkämpfen 1934. Diese Ereignisse nahm das Regime von Engelbert Dollfuß zum Anlass, die Sozialdemokratie auszuschalten und einen faschistischen Ständestaat zu installieren.

 

 

 

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