Aufschwung in Österreichs Industrie
 lässt noch auf sich warten

 

erstellt am
26. 02. 15
11.00 MEZ

Abwährtstrend der heimischen Industrie verliert an Schwung: Bank Austria EinkaufsManagerIndex steigt im Februar geringfügig auf 48,7 Punkte
Wien (bank austria) - Die Lage der heimischen Industrie hat sich im Februar gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Weiterhin ist keine Aufhellung der Konjunktur, wie sie im Rest Europas bereits spürbar ist, in Sicht. „Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist im Februar auf 48,7 Punkte gestiegen. Er signalisiert damit jedoch weiterhin leichte Wachstumseinbußen gegenüber dem Vormonat“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Der Indikator, der auf einer monatlichen Umfrage unter Einkaufsmanagern österreichischer Produktionsbetriebe basiert, liegt mittlerweile ein halbes Jahr unterhalb der Wachstumsschwelle. „Kräftige Auftragseinbußen führten zur erneuten Zurücknahme der Produktion im Februar. Die Beschäftigung wurde verringert und trotz stark sinkender Preise die Einkaufsmenge reduziert. Auch in der Lagerhaltung wird weiterhin vorsichtig agiert“, zählt Bruckbauer einige Detailergebnisse der aktuellen Umfrage auf.

Die österreichischen Industriebetriebe schätzen die Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung offenbar weiterhin sehr zurückhaltend ein. „In einzelnen Details des Bank Austria EinkaufsManagerIndex vom Februar lassen sich Anzeichen für eine beginnende Stabilisierung der Industriekonjunktur erkennen. Der Rückgang der Produktionsleistung hat sich gegenüber dem Vormonat klar verlangsamt, was sowohl dem Konsum- als auch dem Vorleistungs- und Investitionsgüterbereich zu verdanken ist. Mit 49,6 Punkten erreicht der Produktionsindex nunmehr fast den neutralen Bereich“, meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Auch bei den Neuaufträgen hat sich das Tempo des Rückgangs eingebremst, wozu insbesondere die Exportaufträge beigetragen haben. Der nur wenig verringerte Rückgang der Auftragspolster weist hingegen eindrücklich auf die bestehenden Kapazitätsüberhänge in der heimischen Industrie hin.

Neuerlich gingen in der heimischen Industrie Jobs verloren. Aber, „der mittlerweile seit einem halben Jahr andauernde Beschäftigungsrückgang hat sich im Februar erneut verlangsamt. Während im Konsum- und Vorleistungsgüterbereich noch weitere Stellen abgebaut wurden, haben die Herstellung von Investitionsgütern bereits neue Mitarbeiter eingestellt“, so Pudschedl.

Angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf weiter fallende Preise haben die österreichischen Betriebe im Februar die Einkaufsmenge spürbar reduziert. Wie bereits seit mehr als einem Jahr sanken auch diesen Februar die Lagerbestände an Vormaterialien. Im Sinne einer vorsichtigen und kostengünstigen Lagerhaltung haben die österreichischen Industriebetriebe auch die Fertigwarenlager weiter reduziert, sogar so stark wie letztmals vor einem Jahr. Die durchschnittlichen Lieferzeiten verlängerten sich nur in geringem Ausmaß.

„Während der EinkaufsManagerIndex für die Eurozone im Februar eine leichte Aufwärtstendenz beibehalten hat und mit 51,1 Punkten weiterhin Wachstum signalisiert, setzt die österreichische Industrie im Februar die Talfahrt der vergangenen sechs Monate fort. In einigen Detailergebnissen des Bank Austria EinkaufsManagerIndex zeigt sich jedoch eine Verlangsamung der Abwärtstendenz. Insbesondere die Produktionsleistung nähert sich einer Stabilisierung“, fasst Bruckbauer zusammen.

 

 

 

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