Eurobarometer: Österreicher sehen EU als
 wichtigen Akteur im Kampf gegen Wirtschaftskrise

 

erstellt am
25. 02. 15
10.00 MEZ

Vertretung der EU-Kommission stellt Umfrageergebnisse für Österreich vor
Wien (ec) - Die Wirtschaftskrise rückt wieder stärker in den Fokus der ÖsterreicherInnen. Gleichzeitig herrscht Unsicherheit, ob die Dinge derzeit in der EU in die richtige Richtung laufen. Dennoch erfahren zentrale Grundpfeiler der Zusammenarbeit auf EU-Ebene eine hohe Zustimmung in Österreich, darunter der Euro (69%), eine gemeinsame Energiepolitik (68%), eine gemeinsame Außenpolitik (66%), eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik (63%) sowie eine gemeinsame Einwanderungspolitik (59%). Zudem sehen die ÖsterreicherInnen die EU als wichtigen Akteur im Kampf gegen die Krise. Dies spiegelt sich auch in einem deutlich gestiegenen Vertrauen in die EU-Institutionen wider. Das sind die zentralen Erkenntnisse aus dem aktuellen Standard-Eurobarometer 82, das am 24.02. für Österreich vorgestellt wurde.

Dr. Johann Sollgruber, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich a.i., kommentierte die Ergebnisse: "Durch die aktuelle wirtschaftliche Situation stellen wir eine gestiegene Verunsicherung unter den Österreicherinnen und Österreichern fest. Die neue EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker hat mit der Investitionsoffensive ein deutliches Zeichen in Richtung Wachstum und Beschäftigung gesetzt. Wir freuen uns daher, dass die EU als wichtiger Akteur im Kampf gegen die Wirtschaftskrise wahrgenommen wird, dass die Österreicherinnen und Österreicher hinter zentralen Eckpfeilern der EU-Zusammenarbeit stehen und 69% den EURO als gemeinsame Währung befürworten."

Den aktuellen Eurobarometer-Ergebnissen zufolge schätzen die ÖsterreicherInnen die finanzielle (81% "gut") und berufliche (80% "gut") Situation als stabil ein und liegen damit deutlich über dem EU-Durchschnitt. Gleichzeitig herrscht aber bezüglich der nationalen Beschäftigungssituation (41% "gut") und der wirtschaftlichen Situation in der EU (35% "gut") Skepsis. Gaben 2011 knapp zwei von drei ÖsterreicherInnen an (62%), dass der Höhepunkt der Krise bereits erreicht sei, so sind aktuell nur noch knapp die Hälfte aller Befragten (48%) dieser Meinung. Vor dem Hintergrund der gewachsenen Skepsis zur wirtschaftlichen Lage sehen fast die Hälfte der ÖsterreicherInnen die Dinge in der EU in die falsche Richtung laufen (48%). Vor allem ältere Menschen (55+ Jahre; 51%), Menschen, die sich politisch rechts einordnen (69%) und Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss (Pflichtschule; 61%) sind hier skeptisch. Auffallend ist in diesem Zusammenhang der hohe Anteil Unschlüssiger, sowohl in Österreich (23%) als auch der EU-28 (24%).

Nach Ansicht der ÖsterreicherInnen sind die derzeit dringendsten Probleme in der EU der Zustand der Staatsfinanzen (34%), die wirtschaftliche Situation (28%) und die Arbeitslosigkeit (25%). In diesem Zusammenhang wird der EU bei der Bekämpfung der Wirtschafts-und Finanzkrise eine zentrale Rolle zugedacht. Die ÖsterreicherInnen sehen die Aufgabe der EU v.a. in der Überwachung des Bankensystems (69%) sowie der Regulierung von Finanzdienstleistungen (67%). Mittlerweile befürworten mehr als die Hälfte der Befragten in Österreich (54%) die Vorgenehmigung von Haushalten der EU-Länder. Dies spiegelt sich auch in einem gestiegenen Vertrauen in die EU-Institutionen wider. So erreicht das Vertrauen in die EU-Kommission aktuell (51%) den höchsten Stand seit 1999.

Für das aktuelle Standard-Eurobarometer wurden zwischen dem 8. und 17. November 2014 - kurz nach Amtsantritt der neuen EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker - in Österreich 1.032 Personen ab 15 Jahren, in der EU-28 insgesamt 27.901 Personen befragt.

 

 

 

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