Gemeinsam für Zeitpolitik

 

erstellt am
13. 03. 15
11.00 MEZ

Bozen, Brixen, Leifers, Eppan, Lana, Meran – Zeit ist Lebensqualität. Gelungene Beispiele für Zeitpolitische Maßnahmen in Südtirol. Broschüre vorgestellt
Bozen (stadt) - Stadträtin Maria Chiara Pasquali hat am 12.03. gemeinsam mit ihren Amtskolleginnen von Brixen (Paula Bacher Marcenich), Lana (Helene Margareth Huber Mittersteiner), Eppan (Monika Larcher Hofer) im Rahmen einer Pressekonferenz eine Publikation vorgestellt, die Frucht gemeindeübergreifender Arbeit ist, die zeitpolitische Projekte der sechs beteiligten Gemeinden (Meran, Leifers, Brixen, Eppan, Lana, Bozen) vorstellt und die gleichzeitig Sensibilisierungsarbeit für Zeitpolitik leisten soll, auch unter männlichen Amtskollegen. Wegen kurzfristiger dringender Termine waren Bürgermeisterin Liliana di Fede (Leifers) und Stadträtin Gabriela Strohmer (Meran) nicht dabei.

Die sechs Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohmern (Ausnahme Bruneck, wo der kürzlich erfolgte Regierungswechsel nachwirkt) haben sich zusammengetan und sich gegenseitig über ihre guten Beispiele für Zeitpolitik informiert, was wiederum zur Folge hat, dass der etwas abstrakte Begriff Zeitpolitik konkrete Formen annimmt.

"Seit 2013 läuft diese sehr fruchtbingende Netzwerkarbeit", sagte Stadträtin Maria Chiara Pasquali. "Frauen können noch mit dem Thema mehr anfangen, wie man auch heute sieht, aber wir wünschen, dass sich das ändert". Pasquali erinnerte an die erste, die Zeitpolitik in die Südtiroler Politik gebracht hat, die Stadträtin Ingeborg Bauer Polo. Seit mehr als 20 Jahren ist die Gemeinde Bozen darum bemüht, Zeitpolitik für die Stadt ins Leben zu rufen und weiterzuentwickeln, mit dem Ziel, die Lebensqualität der BürgerInnen kontinuierlich zu verbessern.

Die Vertreterinnen von Brixen (Paula Bacher Marcenich), Lana (Helene Margareth Huber Mittersteiner) und Eppan (Monika Larcher Hofer) unterstrichen übereinstimmend, dass die Zusammenarbeit von großer Bedeutung sei und dass zeitpolitische Maßnahmen nicht unbedingt kostenintensiv sein müssen. Sie dankten der Gemeinde Bozen für die Initiative und wünschten sich künftig auch eine Einbeziehung weiterer Gemeinden, was bereits in Planung ist. Auch die Broschüre selbst wird an alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auch zur Anregung verteilt.

Jede Gemeinde ist mit drei zeitpolitischen Beispielen vertreten wie der "Stadt der SchülerInnen am Morgen" (Bozen), dem sehr beliebten Bürgerschalter (Brixen), der Eppaner Sommerbetreuung, dem Familien-Support (Lana) oder der Zeitbank (Meran).

Der Faktor "Zeit" nimmt einen besonderen Stellenwert im täglichen leben in der Stadt ein, da er Eingriffe und konkrete Maßnahmen zu einer besseren Organisation zulässt; dies u.a. durch die Abstimmung der Öffnungszeiten der öffentlichen und privaten Dienste sowie der Handelsunternehmen, aber auch durch "urbanistische zeitpolitische Maßnahmen", welche sich durch strukturelle Eingriffe auf die Mobilitätsabläufe auswirken und so eine schnellere und sichere Erreichbarkeit von öffentlichen Institutionen, Handelsunternehmen oder Dienstleistern ermöglichen. Dies gilt für Menschen jeden Alters, welche auf einem Territorium leben, dort arbeiten oder zur Schule gehen, aber auch für jene, welche als Gäste dort verweilen.

Zusammen mit der Umsetzung von konkreten Maßnahmen geht es bei Zeitpolitik auch darum, - um nicht zu sagen, schon im Vorfeld - eine gewisse Kultur zu verbreiten, beruhend auf der Überzeugung der unbestreitbaren Vorteile, welche Zeitpolitik in das tägliche Leben einbringen kann, wobei diese Vorteile ganz einfach in einem Mehr an verfügbarer Zeit für die BürgerInnen in ihrem Alltag zu verstehen ist.

Der Arbeitsweg, den die Gemeinde Bozen für Einführung und Weiterentwicklung der Zeitpolitik eingeschlagen hat, zielt seit jeher auf breiteste Einbeziehung und Beteiligung ab, gleichzeitig aber auf Teilnahme an Kooperations-Plattformen, im Rahmen derer am besten Informationen fließen, Austausch von Ideen und Erfahrungen stattfinden sowie gemeinsame Standpunkte erarbeitet werden können.

Die Broschüre über "Gelungene Beispiele für Zeitpolitische Maßnahmen in Südtirol", die wir heute vorstellen dürfen, veranschaulicht gerade letzteren Aspekt besonders bzw. den Vorteil einer Zusammenarbeit "im Netzwerk", wie dies eben seit Ende 2013 zusammen mit anderen größeren Gemeinden Südtirols, nämlich Meran, Brixen, Leifers, Lana und Eppan der Fall ist; dies im Hinblick auf eine Ausweitung des Netzes auf ganz Südtirol, wobei dabei die erhofften Durchführungsbestimmungen des Art. 5 des Landesgesetzes Nr. 8 von 2013 grundlegende Impulse werden geben können, da eben darin die allgemeinen Leitlinien für örtliche Zeitpolitik festgelegt sein werden.

In der Broschüre werden somit für jede Gemeinde jeweils drei konkrete zeitpolitische Projekte vorgestellt, welche Grundidee und Zweckmäßigkeit von angewandter Zeitpolitik in verschieden gearteten Örtlichkeiten wiederspiegeln, wobei aber die Verbesserung der Lebensqualität der BürgerInnen als gemeinsames Ziel steht.

 

 

 

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