Leitl zur Arbeitsmarktlage Älterer

 

erstellt am
20. 03. 15
11.00 MEZ

Positiver Trend bestätigt Betriebe schätzen Know-how der Generation 50+ – Ältere positionieren sich kontinuierlich besser am Arbeitsmarkt
Wien (pwk) - Die Arbeitsmarktlage für Ältere entwickelte sich in den letzten 10 Jahren positiver als bisher angenommen. Angesichts der aktuellen Diskussion über ein Bonus-Malus-Modell für Ältere betont WKÖ-Präsident Christoph Leitl: "Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen belegen eindeutig, dass Betriebe die Verantwortung gegenüber älteren Mitarbeitern sehr ernst nehmen und bereits jetzt in großem Ausmaß auf die Generation 50+ zurückgreifen." Die Beschäftigung Älterer wuchs im vergangenen Jahr 2014 um +37.598 Personen. Nach den aktuellsten Zahlen vom Februar 2015 gehen die Beschäftigtenzahlen der Generation 50+ (+48.595 Personen) weiter nach oben, "Dieser positive Effekt liegt nicht nur an der demografischen Entwicklung, also daran, dass es mehr Personen in dieser Altersgruppe gibt. Wir sehen auch, dass die Betriebe die Erfahrung und das Wissen der Älteren sehr schätzen und in der betrieblichen Praxis gern darauf zurückgreifen", so Leitl.

Auch die Arbeitslosenquote der Altersgruppe 50+ ist niedriger als die Gesamtarbeitslosigkeit, so Leitl mit Verweis auf neue Zahlen des AMS, das seit kurzem in seiner Arbeitslosenstatistik auch für diese Altersgruppe die Schulungsteilnehmer berücksichtigt. Demnach haben sich die Arbeitsmarktchancen der Älteren im 10-Jahres-Vergleich deutlich verbessert. "Während 2004 die Arbeitslosenquote der Älteren inklusive Schulungsteilnehmer noch um fast 1 Prozentpunkt über der Gesamtarbeitslosenquote lag, ist sie 2014 bereits leicht (-0.1 Prozentpunkte) darunter. Das ist ein sehr positives Resultat und zeigt, dass die Arbeitsmarktsituation der Generation 50+ besser ist als oft behauptet," so Präsident Leitl.

An diesem positiven Bild ändert auch die neue Berechnungsmethode der Statistik Austria nichts, die die Gesamtarbeitslosenquote nach europäischer Definition um 0,6 Prozentpunkte nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote der Älteren (55+) liegt hier mit 3,8% im Jahr 2014 weit unter der allgemeinen, nun erhöhten Arbeitslosenquote von 5,6 %.

"Ältere punkten aber auch, wenn es um den Abgang aus der Arbeitslosigkeit geht" so Leitl. Während insgesamt, über alle Altersgruppen betrachtet, im Februar 2015 gegenüber dem Vorjahr um 1.662 arbeitslose Personen weniger einen Job fanden, konnten sich Ältere hier weit besser behaupten und sogar leicht zulegen (+ 7,5 % im Februar 2015 gegenüber dem Vorjahresmonat). Es zeigt sich, dass das im letzten Jahr gestartete 3-jährige Programm für Ältere über 370 Millionen Euro wirkt: Hie werden 60 % der Mittel für Lohnkostenzuschüsse an Betriebe zur Reintegration von älteren arbeitslosen Menschen vorgesehen. "Jetzt muss dieser richtige Weg weiterverfolgt werden. Die Betriebe brauchen Anreize, die es ihnen ermöglichen, trotz der tristen Arbeitsmarktsituation Beschäftigung zu schaffen."

Daher erteilt WKÖ-Präsident Leitl einem Bonus/Malus-Modell, das nach einem Quotensystem Betriebe bestraft, die nicht genug Ältere beschäftigten, eine strikte Absage. "Es kann nicht sein, dass ein Betrieb, der Arbeitsplätze schafft und neben älteren auch vielen jungen Mitarbeitern eine Chance gibt, bestraft wird." Leitl fordert stattdessen eine verbindliche gesetzliche Verankerung von weiteren Schritten zur Lohnnebenkostensenkung. "Wenn man Beschäftigung schaffen will, muss man Beschäftigungsanreize schaffen. Das wird ohne eine Entlastung, speziell bei den Lohnnebenkosten, nicht gehen".

 

 

 

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