Inflation im Februar 2015 weiterhin
 auf niedrigem Niveau: +0,8%

 

erstellt am
17. 03. 15
11.00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Februar 2015 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria +0,8% (Jänner +0,7% revidiert). Ausschlaggebend für diesen leichten Anstieg waren vor allem Zigaretten, die sich im Jahresabstand merklich verteuerten (+5,0%). Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" erwies sich nach wie vor als wichtigster Preistreiber, Mineralölprodukte dominierten weiterhin die Inflation als stärkster Preisdämpfer.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Februar lag bei 109,4 (Jänner 109,1 revidiert). Gegenüber dem Vormonat (Jänner 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Ohne Preisverfall bei Treibstoffen und Heizöl hätte die Inflation +1,6% betragen
Als Hauptpreistreiber im Jahresvergleich erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2,9%; Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Preisanstiege bei Pauschalreisen (+7,9%) sowie bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,7%). Zeitungen, Bücher und Schreibwaren kosteten insgesamt um 3,9% mehr.

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,4%; Einfluss: +0,26 Prozentpunkte) erhöhten sich Mieten insgesamt um 4,9%. Kompensiert wurde dies zum größten Teil durch markant fallende Heizölpreise (-20,6%). Auch im Februar dämpfte der Rückgang der Heizölpreise die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (durchschnittlich -2,6%; Fernwärme +4,5%, Strom +0,7%, feste Brennstoffe +1,8% sowie Gas +0,4%). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 1,6%.

Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,3% in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte) waren überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen (+2,7%) verantwortlich. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 0,7% mehr.

Die Ausgabengruppe "Alkoholische Getränke und Tabak" wies durchschnittliche Preisanstiege von 4,8% auf (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Die Zigarettenpreise stiegen im Jahresabstand um 5,0%, im Jänner hatte diese Steigerung nur 3,4% betragen. Alkoholische Getränke verteuerten sich um 4,7%.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +0,6%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) kosteten Nahrungsmittel um 0,4% mehr (Brot und Getreideerzeugnisse +2,1%, Milch, Käse und Eier insgesamt +0,3%, Obst +0,6%, Gemüse +0,4%, jedoch Fleisch -0,3%). Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen durchschnittlich um 2,2%.

Eine deutlich negative Preisdynamik im Jahresabstand zeigte sich in der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -3,7%; Einfluss: -0,52 Prozentpunkte), wo die Treibstoffe weiterhin als Hauptpreisdämpfer wirkten (-14,8%; Einfluss: -0,61 Prozentpunkte). Die seit März 2014 geltende Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (+12,9%) war nach wie vor preistreibend. Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,1% mehr.

Neben den Treibstoffen erwies sich Heizöl (-20,6%) als zweitbedeutendster Preisdämpfer (Einfluss: -0,18 Prozentpunkte), gefolgt von der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -1,7%; Einfluss: -0,09 Prozentpunkte), in der sich Bekleidungsartikel um 2,5% verbilligten.

Inflation gegenüber Jänner: +0,3%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,0%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Pauschalreisen, die sich saisonbedingt um 4,6% verteuerten.

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", wo fortgesetzte Winterschlussverkäufe die Preisdynamik bestimmten (durchschnittlich -1,1%; Einfluss: -0,06 Prozentpunkte). Bekleidungsartikel kosteten um 1,0% weniger, Schuhe um 1,8%.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Februar 2015: +0,5%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Februar bei 119,98 (Jänner 119,66 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +0,5% (Jänner +0,5%). Die Differenz zum VPI von -0,3 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die starken Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI markant gegenüber dem VPI. Teuerungen bei der motorbezogenen Versicherungssteuer (keine Gewichtungsanteile im HVPI), bei der Instandhaltung von Wohnungen, bei Versicherungsdienstleistungen sowie bei Pauschalreisen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im Februar 2015 bei +1,0%
Die durchschnittliche Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Februar +1,0% (Jänner +1,0% revidiert). Der Indexstand des PIPH lag bei 110,4 (Jänner 110,1 revidiert). Für den Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten waren vor allem Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" (höhere Gewichtsanteile im PIPH) verantwortlich. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen sowie beim Sozialschutz (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten auch den PIPH gegenüber dem VPI. Außerdem verminderten die kräftigen Verbilligungen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH viel weniger stark als den VPI. Im Kontrast dazu dämpften die starken Verbilligungen bei Heizöl (höhere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH deutlich gegenüber dem VPI. Teurere Pauschalreisen sowie höhere Mieten (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) verminderten ebenfalls den PIPH gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf geringer als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 0,5% (Jänner +0,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, veränderte sich im Jahresabstand um -1,8% (Jänner -2,2%).

 

 

 

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