Landeshauptleute danken dem scheidenden
 Bischof Kapellari für sein Wirken in der Steiermark

 

erstellt am
17. 03. 15
11.00 MEZ

Graz (lk) - Landeshauptmann Franz Voves und Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer bedankten sich beim scheidenden Bischof der Diözese Graz-Seckau Egon Kapellari für dessen Wirken in der Steiermark bei einem Empfang in der Aula der Alten Universität.

Landeshauptmann Franz Voves betonte, wie sehr Bischof Egon Kapellari als Mensch im Rahmen seines Wirkens „einen unglaublich großen Beitrag zur Wohlgestaltung des Zusammenlebens und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft - insbesondere in der Steiermark - geleistet hat." Voves bezeichnete den Bischof als „hochgelehrten" Seelsorger, der aus tiefster Überzeugung, genährt aus seinem Glauben und seiner Intellektualität einen so wichtigen Beitrag zur Wohlfahrt der Steiermark und unserer Republik geleistet habe. „Glückseliger Weise hat sich im Zusammenfall des Bischofsamtes mit der Person Egon Kapellari eine Wirkmacht zum Guten entfalten können, die das öffentliche Leben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Steiermark gravierend positiv gestaltet hat", so der Landeshauptmann. „Bischof Kapellari war niemals laut aber immer essentiell. Er hat sich zu Wort gemeldet, wenn etwas ins Lot zu bringen war, was in unserem gesellschaftlichen Gefüge aus der Bahn oder in Schieflage geraten ist. Wenn Menschen, Anschauungen im Verfassungsbogen oder unverbrüchliche Rechte in Gefahr waren. Bischof Kapellari hat sich dann auf die Seite jener gestellt und das „Gespräch" aufgenommen im Sinne der Stimmschwächeren, unabhängig ihrer politischen und weltanschaulichen Orientierung. Das zeichnet ihn aus als besonderen Menschen, als Seelsorger und als hohen Repräsentant einer christlichen Kirche, deren Grundpfeiler auch Marksteine und Fundamente der Toleranz unserer freien, demokratischen und humanistischen Gesellschaft sind."

LH-Stv. Hermann Schützenhöfer: „Es waren 14 gute Jahre Diözese und für das Land. Egon Kapellari war ein Intellektueller im Bischofsamt, der aber seine Wurzeln als Kind eines Bergarbeiters aus Leoben nie verleugnet hat und sich viel Zeit für die Bedrängten genommen hat. In 33 Bischofsjahren war er eine der herausragendsten Persönlichkeiten des österreichischen Katholizismus und ein profunder Formulierer des christlichen Europas. Kapellari ist eine wichtige Stimme mit Autorität, die gehört, beachtet und respektiert wurde und wird." Er habe unserem Land und der österreichischen Gesellschaft vielerlei Impulse gegeben. Höhepunkte seines Wirkens als Diözesanbischof von Kärnten und Steiermark seien sicherlich der Mitteleuropäische Katholikentag 2004 in Mariazell und die Besuche von Papst Johannes Paul II. in Gurk und von Benedikt XVI. in Mariazell gewesen. Schützenhöfer abschließend: „Haben Sie Dank für alles und Gott behüte Sie!"

Zur Person von Bischof Egon Kapellari

  • Geboren am 12. Jänner 1936 in Leoben/Steiermark
  • Die väterlichen Vorfahren stammten aus dem Gurktal
  • Matura 1953 am Gymnasium Leoben
  • Studium der Rechtswissenschaften in Graz; anschließend Theologiestudium in Salzburg und Graz
  • 1961 Priesterweihe in Graz
  • 1962 bis 1964 Kaplan in der Grazer Pfarre Kalvarienberg
  • 1964 bis 1981 Hochschulseelsorger in Graz und Leiter des Afro-Asiatischen Instituts
  • Seit 1970 auch Mitglied des Leitungskollegiums im Grazer Priesterseminar
  • 1981 - 2001 Bischof der Diözese Gurk
  • 3. Jänner 1982 Übernahme der Leitung der Diözese
  • 24. Jänner 1982 Bischofsweihe im Dom zu Klagenfurt
  • 1982 bis 1992 Referent für Jugendseelsorge, seit 1992 Referent für Fragen von Liturgie und Kultur in der Österreichischen Bischofskonferenz
  • 1982 bis 1992 Mitglied des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen
  • Durch zwei Funktionsperioden auch Mitglied des ehemaligen Päpstlichen Rates für den Dialog mit den Nichtglaubenden
  • Seit 1997 Mitglied der Kommission der Bischofskonferenz in der EU
  • Seit Juni 1997 Konsultor der Päpstlichen Kommission für den Kulturgüterschatz der Kirche
  • Seit 2001 Referent für Medienfragen in der Österreichischen Bischofskonferenz
  • Seit 14.3.2001 Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau
  • 2011 wurde sein Rücktrittsgesuch "nunc pro tunc" (= "jetzt für später") angenommen und seine Amtsdauer um zwei Jahre verlängert
  • Stellvertretender Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz und zuständig für Kultur, Europafragen und Medien
  • 28.1.2015 Emeritierung als Bischof

 

 

 

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