Klug: Die Miliz wird in Zukunft deutlich aufgewertet

 

erstellt am
10. 04. 15
11.00 MEZ

Verteidigungsminister Gerald Klug ernannte Erwin Hameseder zum neuen Milizbeauftragten
Wien (sk) - Verteidigungsminister Gerald Klug stellte am 09.04. bei einer Pressekonferenz die Maßnahmen zur Neuausrichtung des Milizsystems vor. "Die Miliz wird in Zukunft deutlich aufgewertet und bekommt mit dem Schutz kritischer Infrastruktur einen realitätsnahen und zeitgemäßen Grundauftrag der identitätsstiftend sein wird", sagte Klug. Die Miliz wird auch personell gestärkt und besser ausgerüstet. Ein neues finanzielles Anreizsystem soll das Engagement der Milizsoldaten abgelten und neue Anreize für die Karriere in der Miliz schaffen. Im Rahmen der Pressekonferenz gab Klug bekannt, dass Erwin Hameseder künftig als Milizbeauftragter fungieren wird.

"Ich freue mich, dass ich Erwin Hameseder für die Aufgabe des Milizbeauftragten gewinnen konnte", sagte Klug. Hameseder sei "ein analytisch denkender und ergebnisorientiert handelnder Mensch, ein engagierter Freund der Landesverteidigung und ein Aufrichtiger Fürsprecher des Bundesheeres".

Die personelle Stärkung der Miliz wird in drei Phasen ablaufen. In einer ersten Phase sollen bis 2018 zusätzlich rund 5.000 Milizsoldaten beordert werden. Dazu werden 12 neue Jägerkompanien aufgestellt und in bestehenden Verbänden wird deutlich aufgestockt. In einer zweiten und dritten Phase werden nochmals insgesamt 28 Kompanien, also etwa 4.000 Milizsoldaten, dazukommen. "Die Miliz wird auch besser ausgerüstet sein", betonte der Verteidigungsminister. Bis 2019 werden 29 Millionen Euro in neue Ausrüstung fließen. Dazu zählen neue Kampfanzüge und Kampfhelme für alle Milizsoldaten, eine Wärmebildkamera für jede Jägerkompanie und ein Nachtsichtgerät für jede Gruppe.

Anreize für eine Betätigung bei der Miliz wird eine Neuausrichtung des Prämiensystems sein, die ab 2017 voll in Kraft tritt. "Das Volumen für Prämien wird auf 1.500.000 Euro verdreifacht", sagte Klug. Unabhängig von der Verpflichtungsdauer wird es ab 2016 eine einmalige Prämie von 601 Euro geben. Diese werden auch Freiwillige für die Milizoffiziersausbildung erhalten, die bisher nicht berücksichtigt worden sind. Ab 2017 erhält außerdem jeder Milizsoldat 1.111 Euro wenn er die Unteroffiziersausbildung innerhalb eines Jahres absolviert, bei einem Abschluss innerhalb von 18 Monaten 666 Euro. Milizoffiziere erhalten ab 2016 bei Beendigung der Grundausbildung innerhalb von 3,5 Jahren 1.333 Euro, bei Beendigung innerhalb von 4,5 Jahren 666 Euro. Dazu kommt die Prämie für die freiwillige Meldung zu Milizübungen. "Wir wollen damit neue Milizsoldaten gewinnen und außerdem erreichen, dass Unteroffiziere und Offiziere der Miliz schneller zur Verfügung stehen und länger bleiben.

Der Schutz kritischer Infrastruktur rückt als Kernaufgabe der Miliz in den Vordergrund. "Kritische Infrastruktur wie Verkehrsknotenpunkte, Umpspannwerke und Wasserversorgung sind die Lebensadern der Republik", betonte Klug. Jede Kompanie wird in Zukunft zumindest ein zugeteiltes Schutzobjekt bekommen und direkt am Objekt üben.

 

 

 

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